Im Sommer 1998 erschien die erste Single von Caliban und seitdem gehört die Band zum festen Bestandteil meiner Sammlung und der Bands – aus dem musikalischen Bereich – die ich auch nach über 10 Jahren noch gut und gerne anhöre. Circa 13 Jahre später landet vor mir eine EP mit dem Titel „Coverfield“, die nur Coverversionen von Tracks enthält, die, die Band gehört hat und wahrscheinlich auch immer noch tut.
Mit dem ersten Song „My Girlfriend’s Girlfriend“ im originalen von Type O Negative weisen Caliban ausdrücklich daraufhin – ohne es auch so auszusprechen – dass sie den jeweiligen Tracks ihren eigenen Stempel aufdrücken. Ich würde sagen: das hat Caliban nun auch geschafft. Meine Herren – ich weiß, bei der Band nichts ungewöhnliches – aber ich habe ehrlich gesagt mit noch mehr musikalischer Nähe zum Original gerechnet und dies ist nur bedingt der Fall. Krasser Tobak und alles klingt wie Caliban soundtechnisch eben klingt. Metal(core)!
Danach folgt ein deutschsprachiger Song namens „Sonne“ von einer Band mit dem Namen Rammstein. Mit brachialer Gewalt stricken Caliban ein eigenes Soundgewand für diesen Track und nun haben wir eine extreme Version des Rammstein-Klassikers der auch schon vor EP-Release live gespielt wurde. Der einzige Song mit hoher musikalischer Nähe ist wahrscheinlich „Blinded by Fear“ (im Original von At The Gates). Klingt musiktechnisch fast genauso und nur die Stimme von Andreas Dörner erinnert daran, dass das jetzt Caliban sind, die da einem diesen Song um die Ohren knallen.
Als letzten Track gibt es hier „Helter Skelter“ von The Beatles. Der Song mit der stärksten Abwandlung von allen vier Stücken auf dieser EP namens „Coverfield“. Ein Klassiker des Rocks im Metal(core)-Gewand. Ein Knaller. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Insgesamt eine gelungene EP mit vier Stücken und den sehr eigenwilligen Interpretationen von bekannten Songs. Großes Kino und ich finde „Sonne“ immer noch am Besten. Nein, die anderen Tracks sind nicht schlecht aber da Caliban sowieso schon Englisch singen, tut es richtig gut mal ein wenig Abwechslung zu hören und so die Band mal in ihrer Heimatsprache schreien zu hören. Interessante Erfahrung, gelungene vier Stück, die einem ordentlich einheizen!