Ohne ihren Manager Brian Epstein wären die Beatles nur eine kleine Randnotiz in der Geschichte gewesen und wahrscheinlich über Liverpool und Hamburg niemals hinausgekommen. Nur mit seinem Geschick, seinem Einfluss und seinen Verbindungen in die Musikwelt konnte Brian Epstein dafür sorgen, dass die Beatles einen Plattenvertrag erhalten haben und durch ihre Tourneen eine weltweite Berühmtheit erreicht haben, die sie sogar „größer noch als Elvis” gemacht haben. Doch wer war dieser Mann Brian Epstein wirklich? Über die Beatles gibt es viele Bücher, die als Biographisch anzusehen sind, doch das Kapitel Brian Epstein ist meistens eine kleine Randbemerkung. Nun haben sich der Broadwayproduzent Vivek J. Tiwary (bekannt durch seine Aufführungen von Green Day’s American Idiot und The Addams Family) und Comiczeichnerlegenden Andrew C. Robinson (u. a. Dusty Star, Starman, Negative Burn) sowie Kyle Baker (u.a. Bizarro Comics, Plastic Man) Brian Epsteins Geschichte angenommen und diese als eine Graphic Novel veröffentlicht.
Alles fängt in Liverpool im Jahre 1961 in dem Brian Epstein zum ersten Mal von der neuen Popgruppe „The Beatles” hört. Im Plattenladen seiner Eltern wird häufig nach „My Bonnie” von Tony Sheridan and the Beat Brothers gefragt, welches eine noch recht unbekannte Band aus Liverpool beinhaltet. Damals noch The Beat Brothers, traten sie kurz darauf unter ihrem späteren Namen The Beatles im Cavern Club auf. Dort trifft Epstein auch zum ersten Mal auf die vier Jungs und nimmt sie auf der Stelle unter Vertrag. Von da an nimmt die Geschichte ihren Lauf, doch während die Beatles immer erfolgreicher werden driftet Brian Epstein immer weiter ab. Gefangen zwischen Schmerzmitteln und seiner Homosexualität, die zum damaligen Zeitpunkt in England immer noch verboten war, versinkt er immer mehr in Einsamkeit. Nur seine Assistentin Moxie bewahrt ihn davor vollends in der Einsamkeit zu versinken. In New York trifft er dann endlich jemanden von dem er hofft, dass er öfter Zeit mit ihm verbringen kann. Doch diese Person nutzt Brian nur aus und will eigentlich nur sein Geld, was Brian immer weiter in Richtung Ruin drängt.
Vivek J. Tiwari und Andrew C. Robinson ist es gelungen die Geschichte von Brian Epstein eindrucksvoll in Szene zu setzen. An einer Stelle hat Zeichner Kyle Baker unterstützend eingegriffen und so die Absurdität der damaligen Vorkommnisse gut getroffen. Panini Comics bietet mit „Der fünfte Beatle – Die Brian Epstein Story” die deutsche Ausgabe der Deluxe Variante von „The Fifth Beatle – The Brian Epstein Story” die neben der eigentlichen Geschichte auch ein Vorwort von Billy J. Kramer und Andrew Loog Oldham, ein Nachwort von Vivek J. Tiwari und Howard Cruse sowie einen Illustrationsteil, in dem Andrew C. Robinson über die Figurenentwicklung spricht. Auch wenn die Geschichte an einigen Stellen von der Biographie von Brian Epstein abweicht und sich der Autor ein wenig künstlerische Freiheit genommen hat, ist dieser Band ein Muss für Beatles Fans. Denn wie schon gesagt, was wären die Beatles ohne ihren ersten Manager Brian Epstein?