Die US Amerikanischen Staaten kurz nach dem Bürgerkrieg. Das Land ist immer noch zerrüttet und muss mit den Folgen des verheerenden Krieges fertig werden. In genau dieser Zeit taucht etwas völlig Neues in den Wäldern und Sümpfe der Südstaaten auf. Ein schreckliches Ungeheuer fordert mehr als einmal ein Todesopfer um selbst zu überleben. Getarnt als hübsche junge Frau lockt das Monster Reisende an, damit es deren Blut trinken kann.
Gleichzeitig ist die Kopfgeldjägerin Claire DeWitt zusammen mit ihrem Partner Gerd auf der Jagd nach Jonah Falk. Dieser soll ihr nicht nur 500 $ bringen, sondern auch ihren Durst nach Rache stillen. Falk ist bisher der einzige Gangster der ihr ständig entkommen konnte. Nun kann sie Falk schon wieder fast erreichen, doch wieder schlägt dieser einen Haken und kann in letzter Minute noch entkommen. Zusammen mit einem Partner lässt er die beiden Kopfgeldjäger verwundet zurück.
Zu Falks Pech landet er aber auf einer Farm, die von einer jungen Frau betrieben wird. Diese Frau hat erschreckende Ähnlichkeit mit DeWitt. Er denkt sich da aber nichts bei und möchte diese eher für seine eigene kleine Rache nutzen. In der Nacht möchte er über die Frau herfallen und es DeWitt so zeigen. Da hat er die Rechnung aber ohne den Wirt gemacht, denn die junge Frau ist ein Monster, welches Falks Partner vor seinen Augen zerfetzt. Falk kann im letzten Moment noch fliehen, was ihm aber auch kein Glück bringt.
Kurze Zeit später tauchen die beiden Kopfgeldjäger am Tatort auf und finden die zerstückelte Leiche. Ein verstümmelter Wanderprediger betäubt die beiden und fesselt sie. Er glaubt in DeWitt seine Peinigerin zu sehen und erzählt den Kopfgeldjägern seine Leidensgeschichte. In Claire braut sich eine üble Vorahnung zusammen, denn vor vielen Jahren hatte sie eine Schwester, die nun aber verstorben ist – oder etwa nicht?
„Bis das der Tod uns scheidet“ ist der erste Band des Dreiteilers „Claire DeWitt“. Dieses ist ein blutiger Horrorwestern, der das Genre völlig neu erfindet. Protagonistin ist die Kopfgeldjägerin Claire, die mit ihrem Partner versucht Geld zu bekommen. Dabei stolpert sie aber in ein wahres Gemetzel, welches scheinbar eng mit ihrer Familie zusammenhängt.
Erschaffen wurde diese Serie von den beiden Niederländern Willem Ritstier und Fred de Heij, die wahre Meister ihres Fachs sind. Ritstier hat eine durchgängig atmosphärische Horrorgeschichte verfasst, die sich durch viele Wendungen und Schockmomente auszeichnet und Heij liefert durch seine Zeichnungen die passende Grundstimmung dazu. Beeindruckend sind hier vor allem die Zeichnungen der Ungeheuer, die in diesem ersten Band fast immer als abstrakte schnelle Wesen gezeigt werden, was noch mehr Schrecken verbreitet. Leider passt das Cover nicht ganz zur eigentlichen Handlung, sorgt dennoch aber für großes Aufsehen.
Persönlich hat mir der Band wirklich gut gefallen. Die Geschichte ist düster und vertrackt und man kann sich ganz schnell in ihr verlieren. „Bis dass der Tod uns scheidet“ bietet die passenden kleinen Häppchen um den Leser beim Lesen zu halten. Es werden viele Sachen angedeutet, aber auch eben nur das. Wer wissen will, was wirklich dahinter steckt muss weiterlesen. Zusätzich bietet der Band noch einiges an Bonusmaterial. So sind viele Skizzen, Pin-Ups und Entwürfe von Heij dabei die Entwicklung der Figuren, aber auch deren Verwendung zeigen. Auffällig ist, dass das Monster in der Artbook Sektion völlig anders dargestellt wird, als im eigentlichen Band.