Charlie Chan hat eine Einladung des wohlhabenden Dudley Ward bekommen, da dieser dringend Charlies Hilfe benötigt. Dazu muss Charlie aber seine Komfortzone verlassen und ins verschneite Lake Tahoe reisen. Schon auf der Fahrt dorthin trifft er Luis Romano der auch eine Einladung von Ward erhalten hat.
Nach einer kurzen Plauderei stellt sich heraus, dass Romano ihren Gastgeber bisher noch nie getroffen hat, obwohl sie beide eine nicht ganz so kleine Gemeinsamkeit haben. Beide Männer waren, beziehungsweise im Fall von Romano, sind mit der berühmten Sängerin Ellen Landini verheiratet. Doch die beiden sind nicht die einzigen, da es noch zwei weitere Männer gibt, die sich in die Reihe der Ehemänner der berühmten Landini einreihen.
Wie nicht anders zu erwarten sind diese beiden Ex-Männer auch Gäste von Dudley Ward. Beim Essen redet man über die gemeinsamen Erfahrungen mit der Sängerin und wärmt alte Geschichten auf. Dann aber lässt Ward die Bombe platzen und erzählt seinen Gästen, warum alle vor Ort sind.
Ward hat durch eine ehemalige Bedienstete von Ellen Landini erfahren, dass die Landini kurze Zeit nach der Ehe mit ihm ein Kind hatte. Dieses hat sie verheimlicht und kurz darauf zur Adoption freigegeben, so dass Ward bisher noch keinen Chance hatte seinen Sohn kennen zu lernen. Die anderen Gäste sind sehr überrascht und streiten ab darüber etwas gewusst zu haben.
Kurz darauf klingelt es an der Tür und der letzte Gast des Abends hat ihren großen Auftritt – Ellen Landini. Sie ist aber nur auf einer kurzen Stippvisite und will in dieser Nacht noch weiterfliegen. Während sie nun auf ihren Flieger wartet, der auf Wards Privatflugplatz landen soll, stellt Ward sie zur Rede. Natürlich streitet sie alles ab und verlässt wutentbrannt das Zimmer.
Als der Flieger landet sind alle anwesenden Gäste auf dem Flugfeld und sind dort unterstützend tätig. Als der Flieger dann endlich gelandet ist kehren die Gäste wieder ins Haus zurück und versuchen sich nach dem aufkommenden Schneesturm aufzuwärmen. Plötzlich fällt ein Schuss im Obergeschoss. Als Charlie nachschaut kann er nur noch den Tod von Ellen Landini feststellen…doch wer war der Mörder?
Nachdem die Macher bei All Score Music mit Bodo Wolf einen würdigen Nachfolger für Helmut Kraus in der Rolle als Ermittler Charlie Chan gefunden haben , geht es nun schon nach kurzer Wartezeit mit den Hörspielabenteuern dieser von Earl Derr Biggers erdachten Figur spannend weiter.
Im Gegensatz zur vorherigen Folge ist Charlie hier schon seit der ersten Minute mit von der Partie und hat eine mehr als wichtige Rolle. Eigentlich sollte er in der Geschichte nur als stiller Beobachter fungieren, doch ein ungeklärter Mordfall, der scheinbar keinen Täter hat, lässt dem Polizisten keine Ruhe – obwohl er eigentlich nicht im Dienst ist.
Die Geschichte „Hüter der Schlüssel“ beruht auf dem Roman „Keeper of the Keys“ von Earl Derr Biggers und wurde gekonnt von Marc Freund für das Hörspiel adaptiert. Dieser hat kleine Änderungen vorgenommen, so dass die Geschichte etwas besser in das Hörspielformat gepasst hat.
Für die Umsetzung der Geschichte konnten Autor Freund und Regisseur Gerd Naumann nicht nur auf Bodo Wolf in der Hauptrolle zählen, sondern noch auf viele weiter Sprecher, die der Hörspielfan meistens schon kennen wird.
So sind in weiteren Rollen noch Sabine Arnhold als Ellen Landini, Peter Flechtner als Michael Ireland, Klaus-Peter Grap als Dudley Ward, Udo Schenk als John Ryder, Lutz Mackensy als Dr. Frederic Swan, Jörg Hengstler als Luis Romano, Michael Pink als Hugh Beaton, Georg Tryphon als Ah Sing und Laurine Betz als Cecile zu hören.
Erneut ist es den Machern gelungen ein spannendes Hörspiel zu produzieren. Die Atmosphäre ist genau passend geschaffen worden und die Auswahl der Musik und der Soundeffekte tun ihr übriges. „Hüter der Schlüssel“ ist wieder eine schöne klassische Kriminalgeschichte, die am Ende mit einer großen Überraschung endet.
Ich hoffe, dass es mit den Geschichten um Charlie Chan bei All Score weitergehen wird, da dies eigentlich der letzte Fall von Earl Derr Biggers war. Hoffentlich werden die Macher bei dieser Serie aber eben so viel Spaß und Herzblut bei der Serie haben, dass man sie ähnlich den van Dusen Geschichten in Eigenregie weiterführen wird.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten