Auf der Weltreise einer amerikanischen Reisegesellschaft wird in einem ehrwürdigen Hotel in London Hugh Drake erdrosselt. Als Inspektor Hayley von Scotland Yard am Tatort ankommt wird sein Spürsinn auf eine harte Probe gestellt. Die Reisegesellschaft möchte mit der Weltreise weitermachen, da sonst alle weiteren Schiffsverbindungen und Hotelbuchungen hinfällig wären und alle Reisenden eine gehörige Menge an Geld verlieren würden.
Da einer der Haltpunkte die Hawaii-Insel Honolulu ist, kontaktiert Inspektor Hayley seinen dortigen Kollegen Charlie Chan, der schon vorher mit Scotland Yard zusammen gearbeitet hat. Chan rät seinem Kollegen die Reisegruppe einfach zu begleiten und in dieser Zeit den Mörder zu suchen.
Gesagt getan und so macht sich Hayley mit auf die Weltreise. Auf der Reise selbst hat er immer genug Zeit die Mitglieder der Reisegesellschaft zu befragen und nach verdächtigen Aussagen zu filtern. Aber irgendwie kommt er nicht weiter, da alle Reisenden kein wirkliches Motiv haben.
In Monte Carlo kommt es dann aber zu einem weiteren Mord. Mit Mr. Honeywood wird ein weiteres Mitglied der Reisegesellschaft ermordet. Diesmal auf offener Straße erschossen. Als wenn das noch nicht genug wäre telefoniert Hayley kurz darauf mit Honeywoods Frau Mrs. Conway, die sich gerne als Zeugin anbietet. Sie weiß zwar wer der Mörder ist, hat aber keine Ahnung, unter welchem Namen die Person reist.
Bevor es aber zu einer geheimen Gegenüberstellung mit der Reisegesellschaft beim Frühstück in San Remo, wird Mrs. Conway im Aufzug or den Augen von Inspektor Hayley erschossen. Hayley ist mit seinem Latein am Ende und ist froh, als die Reisegruppe Honolulu erreicht und er mit Charlie Chan persönlich sprechen kann. Leider wird Hayley vom Mörder schwer verletzt, so dass Charlie Chan den Fall alleine weiter bearbeiten muss. Ein schwerer Fehler des Mörders, denn Charlie Chan findet immer den Täter.
Mit „Charlie Chan macht weiter“ veröffentlicht All Score Media nun die fünfte Episode der Charlie Chan Hörspielreihe. Diesmal hat der Titel aber eine besondere Bedeutung, da es lange Zeit nicht gewiss war, wie es weitergehen sollte, da der eigentliche Charlie Chan Sprecher Helmut Kraus im letzten Jahr leider verstorben ist. Nach einiger Suche konnten die Macher aber mit Bodo Wolf einen Ersatz finden, so dass Charlie Chan nicht nur in der Episode den Fall übernimmt, sondern auch als Hörspiel weiter macht.
Wie auch schon die vorherigen Episoden beruht dieser Fall auf dem Roman von Earl Derr Biggers, der erneut von Marc Freund adaptiert wurde. Die Besonderheit an dieser Geschichte ist aber, dass Inspektor Hayley, der eigentliche Protagonist der Handlung, aus der Geschichte ausscheidet und dafür dann Charlie Chan, die Hauptfigur der Serie übernimmt. Alfred Hitchcock hat man für dieses Kunstwerk bei „Psycho“ großes Lob zukommen lassen, dabei war das nur ein alter Trick neu aufgewärmt.
Für die Umsetzung dieser Geschichte konnten die Macher um Regisseur und Produzent Gerd Naumann wie oben schon erwähnt nun zum ersten Mal auf die Stimme von Bodo Wolf vertrauen, der in die Fußstapfen von Helmut Kraus treten musste. Dies ist ihm auch ganz gut gelungen, da er diese Schläue, Gewitztheit, aber auch Überheblichkeit der Hauptfigur gut darstellen kann.
Dazu kommen noch die Stimmen von Stefan Gossler als Inspektor Hayley, Marie.Isabel Walke als Pamela Potter, Jörg Hengstler als Dr. Lofton, Jürgen Thormann als Mr. Tait, Arne Stephan als Mark Kennaway, Bernd Vollbrecht als John Ross, Thomas Schmuckert als Walter Honywood, Yvonne Greitzke als Sybil Conway, Reinhard Kuhnert als Max Manson, Dagmar Dreke als Sadie Manson, Rainer Brandt als Mr. Keane sowie Tim Knauer als Kashimo.
Mit dieser fünften pisode hat das Team von All Score Media bewiesen, dass Charlie Chan mit einigen Neuerungen wirklich weiter macht. Die Geschichte ist hervorragend und auch sehr gut adaptiert. Die Musik passt immer zur Szene und im Großen und Ganzen macht das Hörspiel einfach nur Spaß. Als Hörer weiß man bis zum Schluss nicht, wer der wahre Mörder ist und genau so etwas muss ein Krimi-Hörspiel ausmachen.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten