Seit 2014 ist die Band Lonely Spring in Person von den Brüdern Julian Fuchs (Vocals, Gitarre) und Simon Fuchs (Vocals, Bass), Manuel Schrottenbaum (Gitarre) und Matthias Angerer (Drums) schon aktiv und haben seitdem einige Konzerte und auch schon vier EPs sowie eine Single veröffentlicht.
Nun ist es aber an der Zeit, dass dem ein Album folgt und so veröffentlicht die Band nun ihr Debütalbum „Change the Waters“, auf welchem sie die gesamte Bandbreite ihres musikalischen Spektrums präsentieren – seien es der fast schon totgeglaubte Emo-Rock, richtig harte Gitarren- und Basssounds sowie ein schepperndes Schlagzeug, oder poppiger Alternative Rock, bis hin zu ruhigeren Songs.
Mit “Satelite“ beginnt das Album schon sehr kraftvoll. Nach einem gesungenen Intro, welches den Hörer nicht auf das vorbereitet was da so kommen mag, setzen harte Gitarren ein und ältere Hörer fühlen sich in die goldene Zeit des Crossovers zurückversetzt. Was Lonely Spring mit diesem Song hier abliefern ist ein cooler Mix zwischen Rock, Metal und klassischem Crossover. Damit ist es ein wirklich gut gewählter Opener.
Für das poppig beginnenden „Baby“ haben sich Lonely Spring weibliche Unterstützung durch Emmy Mack von der australischen Band „Red Hook“. Nach dem Intro geht der Song aber richtig zur Sache und trotz den hinterlegten Beats (oder obwohl) ist es ein fettes Rockbrett geworden. Ein guter Mix zwischen modernen Einflüssen und klassischem Gitarrenrock.
Nach „Runaway“ geht es mit „Oh K“ weiter. Dieser Song könnte auch auf der neuen Scheibe von Blink 182 sein. Die Gitarren klingen ein wenig ähnlich, ohne den Stil der Band zu kopieren. Ein erfrischend eingängiger Song der sich mit ruhigeren Abschnitten in der Strophe mit harten Riffs im Refrain abwechseln. Wichtig ist hierbei natürlich die generelle Aussage des Songs, denn wenn selbst die Mutter sagt, dass es okay wird – dann muss es auch stimmen.
Es geht mit dem musikalisch gut durchdachten „Hell(o)“ weiter. Dieser Song fängt wieder mehr als poppig an, steigert sich aber von Strophe zu Strophe und ist am Ende ein fetter Song, bei dem sich die Seele aus dem Leib geschrien wird.
Dem folgt das sehr eingängige „December“ bevor es mit dem titelgebenden Song des Albums „Change the Waters“ in Richtung Punk Rock geht. Ein cooler Song, bei dem der Pogo schon fast vorprogrammiert ist.
„Honesty“ ist der nächste Song, dem das sehr harte „Fix me“ folgt. Dieser Ong geht schon fast in Richtung Metal Core und zeigt durch die Mischung zwischen cleanem Gesang und dem typischen Geschrei des Metal Core, wie sich die besungene Person gerade fühlt.
Nach „You let go“ wird dann auch schon fast das Ende des Albums eingeleitet. „Kalifornia“ ist eine krass düstere Quasi-Ballade, in dem die Band beschreibt, dass sie am liebsten alles hinter sich lassen würde und in die lächerliche Glamourwelt von Kalifornien auswandern möchte. Ein sehr düsterer und trauriger Song, da es viel zu viele Menschen gibt, die aus irgendwelchen Gründen auch immer, in irgendeiner durch die Medien vorgelebten Phantasie, auswandern möchten.
Mit „Alive“ ist das Album dann auch zu Ende. Im Gegensatz zu „Kalifornia“ ist es ein eher fröhlicher Song und feiert aus meiner Sicht den Zustand den Zustand nach der Trennung bei einer schlechten Beziehung. Ein gutes Ende, da der Refrain sehr eingängig ist und man eigentlich gleich Lust bekommt, das Album noch ein weiteres Mal zu hören.
„Change the Waters“ ist ein wirklich facettenreiches Album und es fällt einem als Hörer echt schwer es in irgendeine Schublade zu packen. Doch muss man das bei Musik eigentlich immer irgendwie machen? Beim Hören fallen Musikbegeisterten ganz viele Parallelen oder auch Hommagen an andere Bands auf, wie beispielsweise Linkin Park, Blink 182 oder auch Billy Talent.
Mit ihrem Debütalbum haben Lonely Spring eine gute und vor allem abwechslungsreiche Platte abgeliefert. Mir hat das Erstlingswerk gefallen, auch wenn es sonst nicht zu Hundertprozent meine Musik ist. Die Mischung zwischen klassischen Einflüssen der Rockmusik und deren neuen Elementen hat mich aber überzeugt.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten