Vor einigen Jahren waren Ektomorf die große Neuentdeckung für mich. Sepultura waren nur noch ein Schatten ihrer selbst und Soulfly haben sich mehr auf Tribal-Musik verständigt. Lange vor der Cavalera Conspiracy trat Ektomorf aus Ungarn aus den Schatten und bot den Thrash Metal Fans einen Thrash Hammer, den man von oben erwähnten Bands eigentlich erwartet hatte. Nun veröffentlichten Ektomorf mit ihrem Album „Retribution“ erneut ein fettes Thrash Brett, bei dem man am liebsten mit dem Hören nicht mehr aufhören möchte.
Schon beim ersten Song „You can’t control me“ weiß man wo die Reise hingehen soll. Fette Gitarren, ein krachendes Schlagzeug und der dominante Gesang von Frontmann Zoltán Farkas. Im Prinzip geht es so weiter. Der zweite Song „Ten Plagues“ bietet darüber hinaus noch einen fetten Bass, der das ganze noch untermalt. Dieser Song erinnert mich, ohne irgendwelche musikalischen Vergleiche vornehmen zu wollen, stark an alte Sepultura Songs. Mit „Face your Fear“ „Escape“ und „Who the Fuck are you“ geht es gewohnt brachial weiter, bevor bei “Numb and Sick” die erste Besonderheit des Albums auftritt. Für diesen Song konnte sich die Band die Gesangsverstärkung von Cristian Machado sichern, der Farkas im Refrain unterstützt. „Lost and Destroyed“ ist dann ein ruhigerer Song, der völlig anders als das bisherige ist. Ruhige Gitarren und ein cleaner Gesang leiten in einen Refrain über, der einem nach diesen ruhigen Klängen die Ohren platzen lässt. Ein cooler Rhythmus den man lange im Ohr behält. „Souls of Fire“ hätte genau so gut der erste Song des Albums sein können. Nach einem geschickt gespielten Intro setzt nach ca. 2 Minuten zum ersten Mal der Gesang ein. Ein fetter Song, der durch seine Verwinkelungen Lust auf Mehr macht. Der neunte Song ist eine Coverversion eines alten Punkklassikers von Verbal Abuse. „I hate you“ haben Slayer schon einmal auf ihrer „Undisputed Atttitude gecovert. Nun haben sich Ektomorf auch an diesen Song gewagt und ein recht ähnliches Cover wie Slayer abgeliefert. Nach den kurzen und heftigen „Watch Me“, „Mass Ignorance“ und „Save me“ folgt mit „Whisper“ ein längerer Song, der schon beim zuhören dafür sorgt, das der Kopf sich hin und her bewegt. Ein fettes Thrash Brett mit dem ein solides Album gut hätte enden können. Doch Ektomorf setzen noch einen Song drauf und beenden „Retribution“ mit der Quasi-Ballade „Collapsed Bridge“ die vom Stil her komplett anders ist als der Rest des Albums. Akustische Gitarren und cleaner Gesang sind Hauptbestandteil des Songs, bis zum Ende hin in zweiter Stimme der tiefe Growlgesang wieder für kurze Zeit einsetzt. Nach knapp 45 Minuten ist das Album dann nach einer fetten Thrash Dröhnung zu Ende.
Erneut zeigen Ektomorf was für eine erstklassige Band sie sind. „Retribution“ macht wirklich Spaß und ist ein Thrash Brett erster Klasse, auch wenn der letzte Song ein wenig aus dem üblichen Muster ausbricht. Selbst nach mehrmaligem Hören habe ich mich noch lange nicht an dem Album sattgehört und wahrscheinlich wird dieses Album noch einige Zeit in meiner Playlist bleiben.