Das neue Jahr ist noch keine zwei Wochen alt, da kommen die deutschen Pagan Metaller von Wolfchant mit einem neuen Album um die Ecke. Meine Erwartungen an “Bloodwinter” waren zugegebenermaßen extrem hoch, denn der Release des Albums wurde von Herbst 2016 auf Januar 2017 verschoben und man hatte gerade mit den beiden Vorgängern die Meßlatte extrem hochgelegt.
Nach dem symphonischen Intro “Nornensang” gehen Wolfchant auch direkt in die Vollen. In typischer Manier hämmern sie einem den Opener “Schicksalsmacht” entgegen, und der enthält auch direkt alle Trademarks der Band. Sprich, melodiöser, bombastischer Pagan Metal der in vielen Teilen auf klassischem Power Metal teutonischer Machart basiert.
Bei “Wolfchant (A Wolf to a Man) nimmt meine anfängliche Begeisterung leider ein wenig Schaden, denn der Song klingt im Vergleich zum Rest des Albums ein wenig platt.
Ist aber nicht schlimm, denn mit “Bollwerk” haut man direkt einen absoluten Oberkracher und gleichzeitig besten Song der Bandgeschichte raus. Der bereits vorab als Video veröffentlichte Titelsong weiß besonders durch den abwechselnd böse keifenden Gesang von Lokhi und die hymnisch vorgetragenen Textzeilen von Nortwin zu begeistern. Generell sind es die zweistimmigen Vocals der beiden Männer, die Wolfchant so einzigartig machen und von einem Großteil der Pagan Bands abheben. Einziger Wermutstropfen, in den gleichzeitig gesungenen Passagen geht der gutturale Gesang von Lokhi etwas unter.
Besonders hervorzuheben sind hier noch “Am Schlachtfeld”, dass vor allem bei Konzerten ein absolutes Highlight werden könnte, und der letzte Song “New Born Killer”. Dieses sticht vor allem durch seine teils verträumten Keyboardmelodien hervor und schließt das Album perfekt ab.
Zuletzt ist noch zu erwähnen dass sich im Line-up der Band mal wieder was getan hat. So gehören nun der Bassist Sertorius, der Gitarrist Gorthrim und der Drummer Lug zum Rudel. Die drei fügen sich allerdings perfekt ein und klingen in Verbindung mit ihren etablierten Kollegen wie aus einem Guss. Kurzum, das Jahr 2017 startet mit einem verdammt starken Album, dass von der Genrekonkurrenz und auch Genreübergreifend schwer zu toppen sein wird.