Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Jahr 2018 waren die Aufnahmen von “1996 Reconstructed” von Carol sage und schreibe 22 Jahre alt. Aus der Bremer Band sind nachher weitere – in der Szene – namhafte Bands ähnlicher Brachialität vorgegangen. Beispielsweise das Knüppel-Orchester Mörser und Systral.
Im Jahre 1997 hat sich Band dann allerdings aufgelöst und Track Nummer 8 “Pandemonium” konnte ich auf einem anderen Release via Discogs wieder finden. Nämlich auf einer Split-7-Inch mit Stack “South Of Hessen / Welcome To Bremen”. Ein weiterer soll auf der Compilation “cry now, cry later vol. 4” zu finden sein. Die restlichen 7 Stücke kommen aus der gleichen Aufnahme-Session.
Nur mit Punk, Hardcore oder Metal ist die Musik von Carol allerdings nicht zu beschreiben. Es handelt sich hierbei vielmehr um eine Mischung von alldem und diese wurde noch mit einigen Zusätzen versehen: wie eine Prise Chaos und Dissonanz.
Knallharte Riffs und zahlreiche Ausbrüche aus diesen Genres sorgen für ein ziemlich brutales Release. Das Mastering hat die Ungeschliffenheit allerdings nicht zunichtegemacht. Als Hörer bemerkt man die rohe Energie, die den Stücken innewohnt sehr wohl noch. Wut, Intensität und Emotionen sind hier mit dabei. Und das nimmt man auch auch zur Kenntnis. Das Vinyl kommt im Übrigen mit einem Inlay, einem kleinen Poster und einer digitalen Download-Karte mit Zugang zu drei weiteren Tracks der 7-Inch.
Wer das offizielle Ohrendurchspülen beim Arzt nicht mag, könnte vielleicht hiermit einen Versuch starten. Bei der richtigen Lautstärke… Fans der genannten Genres und / oder den genannten Nachfolge-Bands oder dem damaligen typischen “Bremen”-Sound finden auf diesem Kleinod sicherlich einen kleinen Schatz für sich wieder. Ich werde mal schauen, was ich mir jetzt anhöre. Irgendwas Sanftes. (Melodic) Death Metal vielleicht?