Über ein Jahr ist es nun her, dass die zweite Staffel der französischen Krimiserie „Candice Renoir“ erschienen ist. Nach einem relativ offenen Ende mussten wir Zuschauer nun recht lange auf die Fortsetzung warten. Die Erwartungen waren recht hoch und die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Serie in Deutschland schwand im Laufe der Zeit. Nun hat das Warten aber ein Ende und Edel: Motion veröffentlicht nun die dritte und vierte Staffel dieser spannenden sowie witzigen Krimiserie.
Die Handlung beginnt kurz nach dem Ende der letzten Staffel. Antoine Dumas (Raphaël Lenglet) ist laut seinem Arzt immer noch nicht wieder Dienstfähig, versucht aber trotzdem mit Schmerzmitteln schnell wieder seinen Job antreten zu können, da die Abteilung um Candice Renoir (Cécile Bois) völlig unterbesetzt ist. Da man Jean-Baptiste (Mhamed Arezki) versetzt hat, besteht die Abteilung im Moment nur aus ihr selbst und aus Chrystelle Da Silva (Gaya Verneuil). Dennoch werden es nicht weniger Fälle und Yasmine Attia (Samira Lachhab), die Leiterin des Reviers, hat keine Möglichkeit ihr eine weitere Kraft zur Seite zu stellen. Durch einen geschickten Schachzug gelingt es Antoine wieder in den Dienst aufgenommen zu werden, obwohl er noch nicht alle Prüfungen absolviert hat und stark süchtig nach Medikamenten ist.
Candice ist erneut wieder die Kraft, die ihre Abteilung zusammenhält. Auch wenn ihre Mitarbeiter sie durch ihre Vorliebe für Pink oft Barbie nennen, gelingt es ihr immer wieder durch ihre unkonventionelle Art und durch ihre Gabe selbst das kleinste seltsame Detail zu sehen ihre Mitarbeiter zu überraschen und für sich zu gewinnen. Dennoch ist sie bei ihren Freunden und Mitarbeitern eher „Betriebsblind“. So fällt ihr bei Antoine nicht auf, dass er Drogensüchtig ist und auch die Verzweiflung im Sorgerechtsstreit von Chrystelle bleibt ihr verborgen und kommt erst ans Licht, als es fast zu spät ist.
Zum Glück hat sie nun ihren neuen Freund David Canovas (Stéphane Blancafort), der mit seiner Spezialabteilung oft den richtigen Riecher hat. Canovas ist nicht nur der neue Mann in ihrem Leben, sondern hat auch in beruflichen Angelegenheiten den einen oder anderen wichtigen Hinweis für Candice und ihr Team – selbst wenn sie das beide nicht öffentlich zugeben würden. Dies ist auch der Grund, warum es oft zu Streitigkeiten zwischen den beiden kommt, da beide dies auch gerne zu ihrem eigenen Vorteil nutzen.
Die dritte Staffel von „Candice Renoir“ ist erneut gute Krimiunterhaltung mit einer verwirrt erscheinenden, aber durchaus kompetenten Hauptfigur. Die Staffel besteht erneut wieder aus zehn Episoden, die einen losen Zusammenhang haben. Die Fälle an sich sind mit jeder einzelnen Episode abgeschlossen, auch wenn sie noch so vertrackt sind. Das wichtige ist die Handlung im Hintergrund, in welcher das normale Leben der Figuren erzählt wird. Candice hat ihr Liebesleben und ihr vier Kinder, Antoine hat seine Sucht und Chrystelle muss mit dem Vater ihres Kindes kämpfen. Leider gerät das Ganze ein wenig zu knapp, vor allem Candices Zusammenleben mit ihren Kindern, oder auch das Verstellen des Handyklingeltons durch ihre beiden Zwillinge. Dennoch bin ich sehr gespannt auf die nächste Staffel, denn für einen netten Krimiabend ist „Candice Renoir“ genau das Richtige.