Die Pariser Künstleragentur „ASK“ ist angeschlagen und geht in die letzte Runde. Nach dem Weggang beziehungsweise dem Rausschmiss von Mathias Barneville (Thibault de Montalembert) bangt man nun um die Existenz. Da niemand genau weiß, was Mathias nun weitermachen wird, muss man nun um jeden Künstler kämpfen, der noch bei ASK unter Vertrag steht.
Andréa Martel (Camille Cottin), die zusammen mit Hicham Janowski (Assaad Bouab) die Agentur leitet hat neben den beruflichen Problemen auch Privat einiges zu managen. Ihre Partnerin sieht es langsam nicht mehr ein, dass sie sich um die gemeinsame Tochter kümmern muss, während Andréa ihrer Karriere nachgeht. Also muss spontan ein Kinderhort her, was in Paris nicht ganz so einfach ist.
Doch auch mit ihren Stars läuft nicht alles so glatt, wie sie es sich gerne wünschen würde. Charlotte Gainsbourg zum Beispiel möchte ihrem Jugendfreund der Drehbuchautor ist nicht vor den Kopf stoßen und sagt bei einem völlig blödsinnigen Film zu. Nun versucht sie zusammen mit Andréa Ausreden zu finden, wie sie mit heiler Haut wieder aus dem Projekt herauskommt.
Doch auch bei Gabriel Sarda (Grégory Montel) läuft es mit den Stars nicht so ganz rund. Franck Dubosc möchte in seinem aktuellen Film nicht mehr mitspielen, da es keine richtige Schauspielerei ist und er gegen den jugendlichen Hauptdarsteller nicht ankommt. Nur durch einen kleinen Trick von Gabriel bleibt er an Bord, was ihm aber noch viel Ärger einbringt.
Privat trauert Gabriel immer noch seiner großen Liebe Sofia Leprince (Stéfi Celma) hinterher. Für diese würde er alles tun, doch leider erkennt diese Gabriels Zuneigung erst als es schon fast zu spät ist. Das Leben der Stars ist anstrengend und Sofia befindet sich im Moment in einem Sog nach unten, welcher durch die Freundschaft zu anderen Schauspielern ausgelöst wurde.
Camille Valentini (Fanny Sidney) versucht unterdessen noch weiter in ihre Rolle zu wachsen und ihre Stars so gut wie möglich unterzubringen, was manchmal gar nicht so einfach ist. Alles ändert sich aber, als ihr Vater Mathias bekannt gibt, dass er nun nicht mehr als Agent, sondern als Produzent arbeiten wird.
Scheinbar sind damit alle Probleme der Agentur gelöst, denn nun können sie versuchen Mathias Stars für sich zu gewinnen. Wäre da nicht noch die andere Künstleragentur „Star Media“, die dies ebenfalls versucht. Doch auch da hat ASK wieder Glück im Unglück, denn Elise Formain (Anne Marivin) von Star Media wechselt plötzlich das Lager und fängt zusammen mit ihren Stars bei ASK an. Ein purer Zufall, oder steckt doch mehr dahinter?
Nach vier Staffeln ist es Zeit das Licht bei ASK zu löschen. Nach vielen Versuchen die Agentur zu retten kommt es am Ende wie es kommen muss. Doch bevor dies so weit ist, verabschieden sich die Künstleragenten noch mit einem großen Knall.
Als besonderes Bonbon konnte man für diese letzte Staffel einige große Namen verpflichten, die bei ASK unter Vertrag stehen. So sind die oben schon erwähnten Charlotte Gainsbourg und Franck Dubosc mit von der Partie, aber auch José Garcia, Sandrine Kiberlain, Sigourney Weaver und Jean Reno. Alle diese großen Namen spielen sich hervorragend selbst und müssen dabei mit viel Humor an die Sache gehen. Es ist wirklich köstlich wie Sigourney Weaver während eines geplanten Meetings einfach das Hotel verlässt und nur noch einmal kurz winkt.
Natürlich darf es in der Serie neben den vielen witzigen Szenen auch an Drama nicht fehlen. Erneut wird das Leben der Agenten näher beleuchtet und man sieht, dass es neben dem Glamour auch viele Schattenseiten gibt. Als Agent ist man 24/7 für seine Schäfchen verantwortlich, was es oft mehr als schwierig macht eine gesunde Partnerschaft zu führen. Dies muss auch Protagonistin Andréa feststellen, als ihre Partnerin nach einem heftigen Streit mitten in der Nacht die Wohnung verlässt und Andréa mit ihrer Tochter alleine lässt.
Alles in allem war diese vierte Staffel ein guter Abschluss der Serie. Nicht alle Episoden waren immer gleich gut, doch rückblickend betrachtet konnte man immer einen roten Faden in den jeweiligen Staffeln erkennen, die genau auf dieses Ende hingearbeitet haben. „Call my Agent“ ist gute kurzweilige Unterhaltung, die den Alltag einer Künstleragentur abbilden soll, manchmal aber einfach zu skurril ist – oder doch nicht?
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten