In Neuseeland gehen wieder die Mörder um, vor allem wieder in der Gemeinde Brokenwood. Erneut müssen Detective Senior Sergeant Mike Shepherd (Neill Rea), DC Kristin Sims (Fern Sutherland) sowie DC Breen (Nic Sampson) wieder die seltsamsten Mordfälle aufklären und man soll es kaum glauben, in Brokenwood gibt es viele davon. Oft kann der Fall aber nur durch die Hilfe von Lebenskünstler Jared Morehu (Pana Hema Taylor) aufgeklärt werden, der nicht nur Shepherds Weinberg pflegt, sondern auch ein guter Freund der Polizisten geworden ist.
Auch die dritte Staffel dieser neuseeländischen Antwort auf alle britischen Krimiserien liefert wieder vier spannende Kriminalfälle die unterschiedlicher gar nicht sein könnten.
Im ersten Fall der Staffel wird während einer Sightseeing Tour zu den „Lord of the Ringz“ während der letzten Station die Frau von Harry dem Besitzer des „Frog and Cheetah“ Pubs und Organisator dieser Touren tot aufgefunden. Während der Obduktion entdeckt Gerichtsmedizinerin Gina Kadinsky (Cristina Serban Ionda) eine schwarze Witwe, die der Toten aus dem Mund krabbelt. Doch ist diese Spinne wirklich für den Tod der Frau verantwortlich oder stecken doch eher die Rivalen dahinter?
Im zweiten Fall fällt nach der Beerdigungszeremonie des beliebten Dichters Declan O’Grady durch einen unglücklichen Zufall der Sarg aus dem Leichenwagen. Als der Bestatter diesen wieder zurück in den Wagen hieven möchte öffnet sich der Deckel und nicht O’Grady liegt im Sarg, sondern eine unbekannte Frau. Das Logischste wäre natürlich, wenn die Leichen einfach nur vertauscht wären, doch O’Gradys Leiche bleibt verschwunden. Während den Ermittlungen kommen Mike und Kristin einer geheimen Rollenspielgruppe auf die Schliche, von denen einer der Täter sein muss.
Fall drei führt nicht nur alte Freunde von Jared wieder nach Brokenwood, sondern auch das jährliche und vor allem überaus beliebte Oldtimertreffen. Dort werden in diesem Jahr aber nicht nur besonders schöne Autos präsentiert, sondern im Vorfeld zur Show auch zwei Leichen. Bei der ersten Leiche handelt es sich um eine Einbrecher, der vom Dache einer Autowerkstatt gestürzt sind, beim zweiten um den Besitzer der Werkstatt, der auf dem Weg zu Treffen einen „Unfall“ hatte. Beide Morde sind völlig komisch und durch einen dummen Zufall steht Jared plötzlich auf der Liste der Verdächtigen.
Im letzten Fall wird nach der Weihnachtsparade der Bürgermeister von Brokenwood in seinem Haus ermordet aufgefunden. Er hatte noch nicht einmal Zeit sein Weihnachtsmannkostüm auszuziehen. Als Verdächtige kommen die Mitbewerber um den Posten des Bürgermeisters in Frage, da im nächsten Jahr großes Wahljahr in Brokenwood ist. Als die Ermittlungen gerade so richtig starten findet man den schwer verletzten Jared im Park, der zufälligerweise auch noch im Besitz der Mordwaffe ist.
Eine neue Staffel von „Brokenwood Mord in Neuseeland“ ist immer wieder ein Genuss. Die Fälle sind so herrlich skurril, dass es nicht nur die Lösung des Falles an sich ist, sondern auch die seltsame Art des Mordes. Dabei hat sich im Laufe der Zeit eine nette Gemeindeaufgebaut, in der immer wieder auftauchenden Gaststars nicht nur als Mörder unter Tatverdacht stehen, sondern auch gerne mal als Zeugen oder Anwälte agieren.
Das Prinzip ist an sich immer das Gleiche. Es wird jemand ermordet, die Ermittlungen beginne, dann gibt es höchstwahrscheinlich noch eine weitere Leiche, was den Ermittlungen eine völlig neue Richtung gibt, bevor der Fall dann meistens durch eine Eingebung von Mike gelöst werden kann.
Die Atmosphäre der Serie ist sehr gut. Durch die immer wieder auftauchenden Figuren fühlt man sich wirklich in Brokenwood angekommen. Im Gegensatz zu den vielen britischen Vorbildern hat sich hier eine kleine Gemeinschaft aufgebaut, so dass der Wiedererkennungswert immer da ist. Als Zuschauer wächst man mit den Figuren, die alle ihre kleinen Eigenheiten haben und beginnt sogar einige von ihnen ins Herz zu schließen. Ich freue mich schon auf die kommenden Staffeln, da vier Fälle eindeutig zu wenig sind.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten