Neuseelands Antwort auf alle britischen Krimiserien ist zurück. Detective Senior Sergeant Mike Shepherd (Neill Rea) ist nun schon einige Zeit in Brokenwood, versucht dort immer noch ein wenig Weinanbau, kümmert sich aber hauptsächlich um die vielen seltsamen Mordfälle in dieser Kleinstadt und deren Umgebung.
Dabei ist er aber niemals alleine. Ihm zur Seite stehen immer DC Kristin Sims (Fern Sutherland), die sich langsam zu einer guten Freundin entwickelt hat, DC Breen (Nic Sampson) sowie Lebenskünstler Jared Morehu (Pana Hema Taylor). Letzterer ist auch für die Pflege von Shepherds Weinberg verantwortlich.
Die zweite Staffel bietet wieder vier Filme, die unterschiedlicher gar nicht sein könnten, vor allem, da es persönlich für Mike und Breen wird.
Schon der erste Fall stellt die Ermittler vor auf eine harte Probe, die es erst einmal zu bestehen gilt. Nach dem Aufwärmen für das wöchentliche Rugby Training entdecken Breen und die anderen Mitglieder der Mannschaft ihren Trainer ermordet ans Tor gefesselt. Tatwaffe war ein Spitzenhöschen mit den Initialen GK eingestickt, welches man dem Trainer in den Mund gesteckt hatte. Verdächtige gibt es viele, vor allem, da das Team noch nicht ein einziges Mal gewonnen hat. Mike beginnt mit der Suche nach dem Täter in der Mannschaft, doch ist das wirklich die richtige Spur?
Im zweiten Fallgehört plötzlich Jared mit zu den Hauptverdächtigen. Durch einen Zufall ist er vom örtlichen Produzenten des Shakespeare-Theaters entdeckt worden und hat gleich die Hauptrolle in Hamlet zugesprochen gekriegt. Während der Premiere des Stücks bricht einer seiner Mitschauspieler auf der Bühne zusammen und erstickt dort. Verdächtig ist jeder, da jeder mit dem Ermordeten noch ein Hühnchen zu rupfen hatte. Leider müssen Shepherd und Sims feststellen, dass die Wahrheit noch viel grausamer ist.
Der dritte Fall führt die Ermittler in den schwierigen Bereich der Krabben- und Krebsfischerei. Da Jared am Strand eine Krebsfalle mit einer abgetrennten Hand gefunden hat, die den ausgestreckten Finger genau auf ihn gerichtet hat, müssen Shepherd und Sims nun nur noch die passende Leiche dazu finden. Dies stellt sich als leichter heraus als gedacht, da schon kurz darauf einige Hochseefischer den Fund einer Leiche melden. Bei dem Toten handelt es sich um einen Mitarbeiter der Gewässerschutzbehörde, der allen das Leben schwer gemacht hat. Hauptverdächtige ist die Keeley Familie, da es deren Krebsfalle war. Doch kann die Lösung so einfach sein?
Im letzten Fall der zweiten Staffel wird es für Shepherd persönlich. Nachdem er ein Konzert seiner Lieblings-Countrymusikerin besucht hat, die dort die Auflösung der Band bekannt gegeben hat, findet man diese Musikerin am nächsten Tag tot in ihrer Badewanne. Alles deutet auf einen Selbstmord hin, doch irgendetwas stimmt an dem Bild nicht. Während Mike noch überlegt, was es sein könnte, taucht die nächste Leiche auf und dabei handelt es sich definitiv nicht um einen Selbstmord. Zu allem Überfluss ist auch noch die kleine Tochter eines weiteren Bandmitglieds verschwunden…
Die zweite Staffel von „Brokenwood“ hat mich persönlich wieder gut unterhalten und ist wie es auf der Hülle zu lesen ist wirklich „Neuseelands Antwort auf Inspector Barnaby“. Die Fälle sind ähnlich aufgebaut und auch ähnlich bizarr. Auch ist die Ortschaft ähnlich aufgebaut wie Midsomer, da diese auch völlig unübersichtlich für eine Kleinstadt ist und auch hier die Leute sterben wie die Fliegen.
Im Gegensatz zur ersten Staffel konnte man nun auch zwischen den Ermittlern kleine Feinheiten einbauen. Während Shepherd sich in Staffel 1 ja erstmal an die neue Situation gewöhnen musste, ist er nun schon ein festes Mitglied des Teams.
Während sein Auto immer noch sein Heiligtum ist, welches immer nur dann liegen bleibt, wenn er es DC Breen ausleiht, ist der Kaffee von DC Sims immer noch völlig ungenießbar. Selbst wenn der Koffeindurst noch so hoch ist, würde niemand Sims Kaffee nehmen und sogar Verdächtige beschweren sich über das Gebräu.
Immer wieder unterhaltsam sind auch die kleinen Sticheleien und Witze zwischen Mike und der Pathologin Gina Kadinsky (Christina Ionda). Bei dieser weiß man leider nie so genau wie sie es meint und sie wird nicht nur Shepherd, sondern auch uns Zuschauern immer wieder ein Mysterium bleiben.
„Brokenwood“ hat mich gut unterhalten. Die Mischung zwischen Humor und Spannung ist gut gewählt, so dass man die Episoden ganz gut schauen kann. Die Kulisse ist gut gewählt und man kann sich wirklich die teilweise völlige Verschrobenheit der Neuseeländer richtig gut vorstellen. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten