Als in der neuseeländischen Kleinstadt Brokenwood ein Mann in seltsamer Art und Weise ums Leben gekommen ist und dieser Tote schon in einer früheren Mordermittlung verwickelt war, erscheint plötzlich Detective Senior Sergeant Mike Shepherd (Neill Rea) auf der Bildfläche. Dieser kommt aus der Stadt und hat ein besonderes Händchen für seltsame und verzwickte Mordfälle.
Natürlich sieht die örtliche Polizei dies nicht ganz so gerne, muss aber dennoch den Platz für den ranghöheren Polizisten freimachen. Vor allem DC Kristin Sims (Fern Sutherland) sieht dies mit gemischten Gefühlen, da Shepherd auch in den eigenen Reihen ermittelt. Wie sich nämlich herausstellte, gab es bei dem früheren Fall viele offene Fragen und Ermittlungsdefizite durch ihren Chef.
Also muss Mike als Außenstehender das Feld von Hinten aufrollen, was nicht bei allen Bewohnern von Brokenwood auf Gegenliebe stößt. Zum Glück trifft Mike aber schon nach kurzer Zeit auf Lebenskünstler Jared Morehu (Pana Hema Taylor), der ihm wichtige Hinweise auf den Täter gibt und mit dem er sich ein wenig anfreundet.
Da es ihm in dieser Kleinstadt gefällt bleibt Mike gleich vor Ort und übernimmt nach dem ersten äußerst schwierigen Fall den Posten des Chefermittlers der Mordkommission. Sims hat sich mit ihrem neuen Chef arrangiert und bewundert seine Ermittlungstaktiken. Schon bald geschieht wieder ein Mord in Brokenwood. Diesmal wurde ein Weinkritiker in einem Fass mit Traubenmost gefunden, der scheinbar in dem noch reifenden Wein ertrunken ist. Handelt es sich dabei um einen Unfall, oder um einen heimtückischen Mord?
Im dritten Fall müssen sich Mike und Kristin mit einem Mord auf dem Golfplatz befassen. Schon seit geraumer Zeit gibt es dort einen Einbrecher, der die Pokale und andere Wertgegenstände aus dem Clubhaus oder sonstigen Gebäuden des Geländes stiehlt. Nun ist dieser aber einen Schritt zu weit gegangen, da er die Vorsitzende des Clubs mit Säure besprüht hat, durch die diese dann nach kurzer Zeit brutal ums Leben gekommen ist. Schnell stellt sich aber heraus, dass der Einbrecher es gar nicht gewesen sein kann, doch wer dann? Verdächtige gibt es viele, vor allem da die Clubvorsitzende nicht unbedingt beliebt war.
Im letzten Fall der ersten Staffel muss sich Mike mit dem größten Rätsel seiner ganzen Karriere befassen. Während eines Junggesellenabschieds erschießt sich der kommende Bräutigam mit einer Flinte offenbar selbst. Leider sind seine Arme zu kurz, als das der Winkel hätte stimmen können. Seine beiden Freunde haben beide kein wirkliches Alibi, da sie während des Jagdausflugs (dem Junggesellenabschied) beide mit ähnlichen Gewehren ausgestattet waren und beide scheinbar auch noch ein Hühnchen mit dem Toten zu rupfen hatten. Doch wer war es nun. Ein Katz- und Mausspiel beginnt, bei dem sich Sims in Lebensgefahr begibt.
Neuseeland ist scheinbar nicht nur für Kiwis und den Schauplatz für „Der Herr der Ringe“ bekannt, sondern kann scheinbar auch noch ganz unterhaltsame Krimiserien produzieren. „Brokenwood Mord in Neuseeland“ ist vom Prinzip her eine „Whodunit“ Serie, die durch die skurrile Art der Morde und die überaus fähigen (und manchmal auch sehr spleenigen) Ermittler lebt. Dabei darf neben den Ermittlungen der unterschwellige Humor nicht fehlen, der das Spiel zwischen den einzelnen Hauptfiguren ausmacht. So werden oft Anspielungen auf Mikes Ehen gemacht, oder auch auf die „Geschäfte“ von Jared, der sich in jeder Folge als Ratgeber anbietet.
Der auf der DVD stehende Werbespruch „Neuseelands Antwort auf Inspector Barnaby“ hätte eigentlich fast nicht besser gewählt werden können. Brokenwood ist vergleichbar mit der Grafschaft Midsomer, da es auch dort die abstrusesten Geschäfte, Einwohner und Geschäftsideen gibt. Wie kann es sonst sein, dass es mehrere Winzer, eine Golfclub und riesige Jägergemeinschaften gibt…
Mich persönlich hat die Serie sehr gut unterhalten. Die Fälle waren gut durchdacht und manchmal konnte man sogar von selbst auf die Lösung kommen. Die Hinweise waren immer sehr geschickt eingestreut und mit dem passenden Kombinationsgeschick konnte man den Mörder noch vor den Ermittlern finden.
Für eine erste Staffel war eigentlich alles dabei. Die Figuren wurden eingeführt und es wurden ihnen bestimmte Eigenschaften gegeben wie beispielsweise die Countrymusik und das alte Auto von Mike, man hat versucht eine Bindung unter ihnen aufzubauen und es gibt schon die Ansätze einer kleinen Rahmenhandlung. Eine nette kurzweilige Serie, mit beginnendem Suchtpotential.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten