Auf Manu Larcenet wurde ich durch meinen besten Freund aufmerksam. Er empfahl mir die Serie Blast! Der Verlag Reprodukt war so nett und sendete diese mir zu. Ich war und bin voll des Lobes. Und jetzt, auf den Geschmack gekommen sozusagen, habe ich Brodecks Bericht gelesen. Der über 300-seitige Band basiert auf einem sowieso schon düster angelegten Roman von Philippe Claudel.
In einem Winter kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Brodeck lebt abseits von einem kleinen Dorf im deutsch-französischen Grenzgebiet. Eines Abends begibt er sich in das Wirtshaus und findet eine schauerliche Szene vor: Die Dorfgemeinschaft hat soeben kollektiv einen Fremden ermordet. Brodeck ist entsetzt, doch er wird gezwungen, von den Männern, einen Bericht zu verfassen, der ihre Tat rechtfertigen soll. Doch mit jedem geschriebenen Satz gerät Brodeck selbst in die Schusslinie der Dorfbewohner. Und immer weiter findet er seinen Weg in die Abgründe der Dorfbewohner.
Brodecks Bericht von Philippe Claudel zählt zu den Bestsellern, ist, wie anfangs schon geschrieben, sowieso schon düster. Manu Larcenets erstmaliger Versuch einer Adaption bekommt nun ein Gesicht. Es ist, ebenso wie der Roman, ein düsteres. Ganz in dunklen Tönen – schwarz und Grauschattierungen – gehalten, fährt einem das Werk durch Mark und Bein. Krasse Bilder, die Gefühle ausdrücken – positiv, rührend aber auch negativ, brutal, böse – sind in Kombination mit dem Text eine äußerst gelungene Verbindung eingegangen.