“In The Age of Doubt” ist meine erste Begegnung mit der Band namens Bridge City Sinners. Der Longplayer ist am 12. Juli 2024 via Flail Records und SBÄM Records erschienen. Der Titel zeigt schon: Es handelt sich um das “ewige Tauziehen zwischen der Entscheidung, was richtig und was falsch ist, und dem endlosen Streben nach Selbstakzeptanz.”
“Inmitten von Konflikten und Chaos erforschen wir Themen wie Selbstreflexion, Unsicherheit, Abgrenzung und Eskapismus. Wir alle könnten eine Pause von der Welt gebrauchen, manchmal sogar von uns selbst. Diese Lieder sind ein Gegenmittel zu dieser harten Realität, eine Solidaritätsbekundung mit denjenigen, die in ihrem eigenen Leben mit Zweifeln kämpfen. Es gibt eine Spannung und Befreiung zwischen Selbstbeobachtung und Nachsicht, und es ist zu viel, das Gewicht der Welt ganz allein auf sich zu nehmen. Letztendlich geht es um die lange Reise und die Verbindungen, die wir auf diesem Weg knüpfen.” heißt es weiter zu dem Album, den Themen und der Musik.
Zur Single “Doubt” heißt es im Übrigen: „Ich habe sehr viel Zeit in meinem eigenen Kopf verbracht. Manchmal, wenn ich dort bin, mache ich es mir dort gemütlich. Ich räume auf und verbringe Zeit damit, mich um diesen Ort zu kümmern. Zu anderen Zeiten bin ich ein unwillkommener Gast und zerstöre alles, was ich in die Finger bekomme. Doubt“ handelt vom inneren Kampf und davon, dass man selbst sein schlimmster Feind ist. Es ist eine Ermahnung, den vorübergehenden Gedanken der Selbstverletzung und des Selbsthasses nicht nachzugeben, sondern stattdessen auf dem Weg zu einem glücklichen Herzen, Körper und Geist voranzuschreiten.“ – Libby Lux, Leadsängerin der Bridge City Sinners.
Mit dem eigenen Label Flail Records bleibt die Band ihrer DIY-Mentalität treu. Nicht, dass die Band Probleme haben könnte ein Label zu finden. Aber so ist es eben auch interessant, schön und man hat mehr künstlerische Freiheiten.
Eine Genre-Mixtur aus Dark Folk, Americana und Bluegrass. Alles in allem sehr düster und auch mit Screams versehen. Nicht unbedingt auf dem Level von Metalcore-Bands, aber schon so markant, dass es einen hörbaren Unterschied macht und hier zur Akzentuierung dient.
Eine Mischung, von der ich nicht gedacht hätte, dass sie mir auf Albumlänge gefallen könnte. Aber sie tut es. Und ich finde es äußerst abwechslungsreich und interessant. Wahrscheinlich höre ich mir die kommenden Alben ebenfalls an.
Bridge City Sinners
In The Age Of Doubt
Flail Records, SBÄM Records
12 July 2024