Die beiden Geschwister Lasse (Björn Bengtsson) und Jonna Waldemar (Aliette Opheim) erhalten von ihrer Mutter Anna-Lisa (Stina Ekblad) einen seltsamen Brief. Die beiden sollen zu ihr und ihrem Bruder Oscar (Joel Spira) auf die Insel kommen, auf der die Familie schon seit Jahren ein Gästehaus betreibt. Aus welchem Grund wissen die beiden nicht und können es sich auch nicht erklären.
So reisen die beiden aus Stockholm auf die Insel und müssen feststellen, dass Anna-Lisa sie gerne in ihrer Nähe haben wollte und verschiedene Ratschläge für die drei Geschwister hat. Einer ist kryptischer als der andere. Die Geschwister erbringen den Abend miteinander und wollen am nächsten Tag schon wieder getrennte Wege gehen.
Doch ihre Mutter macht ihnen einen Strich durch ihre Rechnung. Da Anna-Lisa stark krank ist, nimmt sie sich selbst auf See das Leben um ihr und allen anderen das Leid zu ersparen. Im Testament verfügt sie, dass die drei Geschwister ein Jahr zusammenarbeiten müssen, um das Gästehaus zu bewirtschaften und es ihr eigen nennen zu können. Sollten sie dieses Jahr nicht zusammenarbeiten können, verlieren sie alles und erben nichts.
Eigentlich hört sich alles ganz einfach an. Jedoch hat Jonna eine Schauspielkarriere als Theaterschauspielerin, die sie nicht aufgeben möchte und bekommt sogar die Hauptrolle für einen Film angeboten. Unterdessen steckt Lasse in Geldnöten und versucht alles um seine Schulden zu bezahlen – dabei schreckt er noch nicht einmal vor Brandstiftung zurück. Oscar würde das Verlieren des Erbes am stärksten treffen, da er seit Jahren auf der Insel wohnt und das Gästehaus betreibt. Doch dies ist noch nicht alles, denn jedes der drei Geschwister hat noch ein weiteres dunkles Geheimnis, welches das Erbe bedrohen könnte.
Mit der Fernsehserie „Blutsbande” beweisen die Schweden, das sie nicht nur brutale Krimis und Krimiserien machen können, sondern auch anspruchsvolle Dramen. Stück für Stück wird der Zuschauer über die Verbindungen der einzelnen Familienmitglieder aufgeklärt und auch, warum die Bande, die zwischen ihnen in der Kindheit geherrscht hatten, nun nicht mehr existieren. Das Ganze ist eingepackt in atmosphärischen Aufnahmen der Landschaft und der See, so dass man sich auch als Zuschauer wie ein Bewohner dieser nicht allzu großen Insel fühlt.
Leider ist dies auch der Haken an der Serie. Lange Landschaftsaufnahmen, wenig Handlung und selbst wenn die Handlung beginnt, ist sie so ineinander verschachtelt ohne wirklich aufgeklärt zu werden, so dass ich kaum Lust hatte die Serie weiterzuschauen. Die schauspielerischen Leistungen sind gut und auch die Sympathien für die einzelnen Familienmitglieder wechseln sehr häufig, da immer wieder ein neuer Aspekt am Charakter der Figur und in deren Vergangenheit auftauchen.
Das Verschwinden des Vaters ist neben der Zusammenarbeit der Geschwister einer der Hauptaspekte der Serie. In Rückblicken in die Kindheit erfährt der Zuschauer, was für ein brutaler Mann er war und auch, dass die Geschwister und die Mutter ohne ihn viel besser da standen. Irritierend an der Serie ist, dass man sie für sich selbst nicht richtig einordnen kann. Der Vorspann deutet eher auf eine mysteriöse Krimiserie hin, wobei die gemächliche Erzählweise eher eine Familiengeschichte erzählt. Die dunklen Familiengeheimnisse kommen nur so zaghaft ans Licht, dass man viel Ausdauer für die erste Staffel benötigt.