Am 20. April 2018 erschien mit Blood Brothers der zweite Longplayer der Finnen Blind Channel. Revolutions, das erste Studioalbum, erschien vor zwei Jahren, also 2016. Der neueste Output erschien beim deutschen Label Out Of Line. Auf Blood Brothers erwarten den Hörer 11 neue Stücke.
Nach mehrmaligen hören des Albums weiß ich immer noch nicht, wo genau ich die Band verorten soll. Es ein poppiger Mix aus Rock, tanzbar und melodisch, kombiniert mit elektronischen Elementen und einer – da es ein Feature ist von Spaz Caroon – offensichtlichen Rap-Einlage.

Die Band kombiniert desöfteren Sprechgesang, aber nicht immer mit einem Feature, auch wird der Wechsel zwischen Klargesang und „Geschrei“ genutzt. Cleaner Gesang wiegt allerdings größer, daher wird die härtere Gangart eher als Akzent genutzt statt diesen abzunutzen.
Wenn man offen ist – musikalisch gesehen – und die Platte anhört, dann wird man zumindest mit den Füßen wippen. Das passt wahrscheinlich schon beim Hören des Tracks namens Trigger. Die Energie spürt man direkt und wundert, woher die Band so plötzlich kommt und ob man eigentlich noch ein Exotenbonus vergeben muss, wenn die Truppe sowieso schon nur so strotzt vor Energie.
Andererseits fällt mir gerade auch keine Band ein, die man nutzen könnte, um Blind Channel und ihr Rundling Blood Brothers beschreiben zu können. Für das trance-artige von Enter Shikari ist hier zu wenig Trance und dann waren es auch schon alle Bands, die mir einfallen. Alle anderen, die mir ad hoc in den Sinn kommen würden, sind entweder härter oder softer.
Wer also offen ist, elektronische Elemente in Rock-Musik zumindest nicht abgeneigt ist, Rap-Einlagen zu schätzen weiß, selbst oder gerade wenn es (nur) ein Song lang ist, und es mag, wenn die Band zwischen Klargesang und Screams pendelt, dem kann ich diesen Longplayer nur ans Herz legen.