Es schon eine Weile als Bleeding Through kurzfristig mein Interesse geweckt haben. Dann trennte sich die Band, ging mehr oder weniger getrennte Wege und schloss sich wieder zusammen, veröffentlichte am 25. Mai 2018, also schon eine Weile her, ihr aktuelles und neues Album Love Will Kill All via Sharp Tone Records. Das ist ein Sub-Label von Nuclear Blast Records. Und es trieb mich die Neugierde kürzlich dazu, mir das Album zu besorgen für eine Review. 2018 bestehen Bleeding Through aus Brandan Schieppati | Vocals, Marta Demmel| Keyboard, Brain Leppke | Gitarre, Ryan Wombacher | Bass und Derek Youngsma | Schlagzeug.
Ich schwanke bei solchen Veröffentlichungen häufig zwischen Augen verdrehen, Stirnrunzeln und einem genervten Blick. Hardcore, symphonische Mittel und Death Metal vereint der Fünfer aus Kalifornien seit 1999. Bald ist 20-jähriges, zumindest dann, wenn man die Pause ignoriert.
Die Info hat in mehreren Punkten recht: es ist hart, es gibt Melodien, es ist symphonisch, die Band blieb sich und ihren Stil treu und es gibt keine größeren Überraschungen. Und genau der letzte Punkt macht mir Sorgen. Genau das ist es ja, was meine Lust auf Metalcore soweit verringert hat, dass ich meist nur noch den alten „Kram“ höre, der mir zusagt. Einige Klassiker wie frühere Alben von Caliban zum Beispiel, mit denen Bleeding Through auch auf Tour waren. Während Caliban die deutsche Band sich allerdings stetig und im positiven Sinne weiterentwickelt hat, sehe und höre ich das hier einfach nicht. Bei AC/DC nimmt man das hin, dass die Platte so klingt, wie die letzten 10-20. Das ist irgendwie eine stillschweigende Abmachung beider Seiten. Bleeding Through sind aber a) weit von einem solchen Status entfernt und b) haben selbst die Australier mehr Variation darin als ich auf Love Will Kill All heraushöre. Fans werden aber sicherlich nicht enttäuscht werden. Das Album ist auch gut produziert. Es bestätigt eben nur meine persönlichen Befürchtungen, dass das so weiter geht, wie es einst aufgehört hat (bei mir, mit Bleeding Through, und auch weit vor der Pause). Schade. Aber Fans können und sollten es sich mal anhören und sich selbst ein Urteil bilden.