Mit „Blackout” erscheint das achte Scorpions Album nun nun ebenfalls als Digital restaurierte Deluxe Edition. Im Gegensatz zu den vorherigen Alben beinhaltet dieses Album jedoch noch eine Bonus DVD Aufgenommen wurde das Album von März 1981 bis Februar 1982 in der Villa San Pecaire in St. Jacques-Grasse, da Klaus Meine zwischendruch starke Stimmbandprobleme hatte und es in den Sternen stand ob er überhaupt weitermachen konnte. Veröffentlicht wurde es dann am 29. März 1982 und ist das erste Top Ten Album der Hannoveraner Band.
Der erste Song des Albums ist auch gleich schon der Titelsong. „Blackout” ist ein guter Rocksong, der auch einen recht witzigen Text vorweisen kann. Fast jeder der viel Alkohol trinkt kennt dieses Gefühl am Morgen, wenn man sich an nichts mehr vom Vorabend erinnern kann. Darum geht es in dem Song, jedoch wird dieses Gefühl noch getoppt, indem der Protagonist des Songs neben einer unbekannten „Schönheit” aufwacht.
Der zweite Song „Can’t live without you” ist dagegen etwas völlig anderes. Das Gitarrenriff ist immer noch gut durchdacht und der Rhythmus sehr gut gewählt, jedoch ist der Gesang von Klaus Meine hier eher etwas gewöhnungsbedürftig. Wäre da nicht die rockige Musik hätte es auch ein Discosong der 70er Jahre sein können. Mich persönlich erinnert es an alte KISS Songs.
„No one like you” ist dann wieder etwas rockiger und sorgt vor allem durch das abgestoppte Gitarrenriff für einen Ohrwurm. Dem folgt die Halb-Ballade „You give me all I need”. Diese lullt die Hörer erst mal ein wenig ein, bevor mit “Now!” ein schneller Kracher folgt, der nicht nur von den Gitarren und dem Schlagzeug vorangetrieben wird, sondern auch von Meines unglaublicher Gesangleistung.
Der sechste Song des Albums „Dynamite” steht „Now!” in nichts nach und hält genau das, was der Titel verspricht. Mit „Arizona” wird dann ein etwas fröhlicher fast schon Pop-Song, den man fast schon in die musikalische Richtung des Hair-Metal eingliedern könnte.
Der achte und vorletzte Song des Albums „China White” ist neben „Blackout” einer meiner Lieblingssongs des Albums. Der Rhythmus geht sofort ins Blut und verleitet einen den Kopf beim Hören hin und her zu bewegen. Der Song ist recht komplex und musikalisch sehr vielfältig. Neben dem Gitarrenspiel sorgt auch der Gesang für diese Komplexität. Ein Stimmgewaltiger Klaus Meine schmettert diesen sozialkritischen Song heraus und sorgt damit für das gewisse Etwas.
Mit „When the Smoke is Going Down” hat die Band den passenden Song als Abschluss für ein starkes Album gewählt. Nach vielen schnellen Rocknummern, ist dieser Song etwas ruhiger und regt zum Nachdenken an. Dieser Song ist meiner Meinung nach ein guter Vorgeschmack auf das was in späteren Jahren noch an Balladen folgen wird.
Wie man es von den Alben der 50th Anniversary Deluxe Edition gewohnt ist, veröffentlicht die Band auch auf diesem Album wieder unveröffentlichte Demo Songs. Diesmal erhält der Hörer sechs Songs unter denen auch das Demo von „Blackout” ist, welches sehr nah am nachher veröffentlichten Song ist.
Dem folgt „Running for the Plane”, “Sugar Man”, “All my Love” und “Searching for the Rainbow”. Die Bonussongs sind aber nicht das einzige was an dieser Edition besonders ist. Die beiliegende DVD enthält neben den Videoclips zu „No one like you” und „Arizona” auch noch einen Konzertmitschnitt von „RockPop In Concert” aus der Dortmunder Westfalenhalle. Als besonderen Bonus erhalten die Scorpions Fans mit „Make it Real” und „The Zoo” noch zwei Songs, die damals nicht im ZDF ausgestrahlt worden sind. Den Abschluss der DVD bildet ein Interview mit Rudolf Schenker, Klaus Meine, Matthias Jabs und Herman Rarebell, die über die Entstehung und auch die Auswirkung des Albums berichten.
Nicht umsonst ist „Blackout” das erste Album der Scorpions welches die deutschen Top Ten knackte. Das Album ist sehr facettenreich, aber vor allem ist es rockig. Dieses hat den damaligen Zeitgeist genau getroffen. Herausstechend ist an dem Album auch das Cover, welches vom österreichischen Künstler Gottfried Helnwein angefertigt worden ist.