Nach dem letzten Sprung des „Pfeilers“ wurde das Team von Grant McKay in alle Himmelsrichtungen und auf verschiedene Welten verstreut. Dabei war das nie geplant gewesen, doch die Sabotage von Grants ehemaliger Geliebter Rebecca hat das Team aufgelöst und Grant in einer völlig seltsamen Welt stranden lassen. Seine einzigen Gefährten dort sind das seltsame Armband des Schamanen sowie ein seltsames Wesen, welches nur einsilbige Fragen stellen kann.
Um seinen Verstand nicht zu verlieren und vor Trauer unterzugehen, versucht er einen eigenen Pfeiler zusammen zu stellen und ist seit drei Jahren ständig auf der Suche nach passenden Teilen. Doch diese Welt hat noch eine eigene kleine Tücke, denn nach und nach verliert man dort seine Erinnerungen. Nur das ständige Vorbeten des Armbandes hält ihn in der Realität. Dazu kommt noch eine Erinnerung an seinen Bruder die sich manifestiert hat und ihn aus dieser schwierigen Situation retten will. Ein nobler Versuch, wäre es nicht auch immer Grants eigenes Unterbewusstsein, das dies immer wieder verhindert.
Durch eine lange vergessene Erinnerung an seine Mutter taucht ständig ein menschenfressendes Monster auf, welches Grant durch alle Welten verfolgt, die er mit seinem „Bruder“ besucht. Plötzlich taucht noch eine weitere Erinnerung auf, die Grant fast in den Wahnsinn treibt, da er sich die Schuld für den Selbstmord seines Vaters gibt und dieses Schuldgefühl von seiner Mutter ständig gefördert wird. Erst als er dieses überwinden kann, ist er bereit die Gotteswelt zu verlassen und sein Team zu suchen. Dabei kommt ein kleiner Zwischenstopp auf der Welt in der sich Rebecca nun befindet gerade recht.
Drei Jahre ist es in der Zeit innerhalb des „Black Science“ Comics nun her, dass der weltenspringende Pfeiler von Grant McKay einen letzten Sprung gemacht hat und das Team auf unterschiedliche Welten der „Zwiebel“ hat stranden lassen. Im Gegensatz zu den vorherigen beiden Bänden setzt die Handlung diesmal voll auf Grant McKay, der versucht sein Team wieder zusammenzustellen.
Mit diesem nun bei Splitter erschienen Band beweist Autor Rick Remender erneut wieder ein Feingefühl für die kleinen Dinge in seiner Geschichte. Nicht nur dass er ein unglaubliches Talent für seltsame Welten hat, ihm gelingt es auch mit jedem in diesem Band enthaltenen US-Heft seinem Protagonisten ein wenig mehr Tiefe zu verleihen. Vor allem wird nun zum ersten Mal wirklich klar, warum Grant McKay überhaupt diese Mühen auf sich genommen hat und warum aus ihm genau der Mann geworden ist, der er nun ist.
Zeichnerisch kann man sich auch in diesem Band über die Arbeiten von Matteo Scalera freuen. Neben Remender ist auch er maßgeblich für die phantastischen Welten in „Black Science“ verantwortlich. Dabei gelingt es ihm immer wieder uns Leser mit einer neuen Idee, einer neuen Figur, oder einer völlig neuen Umgebung überraschen. Autor Zeichner und Moreno Dinisio als Kolorist sind dabei eine perfekte Einheit eingegangen um ein spannendes, aber vor allem abwechslungsreiches Comic zu erschaffen.
Für mich ist „Black Science“ immer noch eine der besten neuen Serien des letzten Jahres. Ich kann es kaum erwarten, dass der nächste Band erscheint und hoffe dabei immer irgendwie, dass es nicht der letzte sein wird. Mit viel Glück wird es Remender noch lange gelingen die Handlung auf so einem Niveau zu halten, so dass wir Leser noch lange in den Genuss dieser wirklich atemberaubenden und gut durchdachten Geschichte kommen können.