Erneut ist der Joker auf Beutezug in Gotham City. Diesmal möchte er für seine herzallerliebste Harley ein schönes Geburtstagsgeschenk besorgen. Dazu überfällt er mit seiner Gang einen Juwelier um eine schöne Kette zu besorgen. Der Raub an sich gelingt, doch lange kann sich der Clownprinz des Verbrechens nicht an seiner Beute begeistern, denn schon nach kurzer Zeit ist ihm Batman auf den Fersen.
Danach geht alles ganz schnell. Die Verfolgungsjagd ist im vollen Gange, der Joker bringt Mitglieder seiner Gang um, die ihm im Weg sind, am Ende gewinnt Batman und der Joker kann fliehen. Leider ist die Beute auch bei Batman geblieben, so dass der Joker sich Abhilfe bei einem seiner Angestellten organisiert und Harley zum Geburtstag eine Zahnkette schenkt. Doch Harley ist damit natürlich nicht zufrieden und wünscht sich lieber den riesigen Diamanten der bald im Museum ausgestellt wird. Eine neue Aufgabe für ihren Pupsie, der nach der Ermordung seiner alten Gang zuerst noch neue Mitarbeiter finden muss.
Gleichzeitig wird die Welt von Bruce Wayne auf den Kopf gestellt. Eine junge Frau behauptet, dass ihre Tochter das uneheliche Kind von Bruce Wayne ist. Bei einem Besuch in Wayne Manor fordert sie horrende Unterhaltszahlungen, die Wayne natürlich ablehnt. Kurz darauf findet er seinen Namen wie so oft in der Presse wieder, doch diesmal nicht zu seinem Vorteil, da er dort als kalter und herzloser Vater dargestellt wird. Bevor es aber zu einem erneuten Treffen kommen kann, wird die angebliche Wayne-Tochter aus unbekanntem Grund vom Joker entführt. Ein Fall für Batman, der nicht nur den wahnsinnigen Verbrecher aufhalten möchte, sondern auch seine angebliche Tochter aus dessen Klauen retten muss.
Mit „Der dunkle Prinz“ veröffentlicht der Schweizer Comickünstler Enrico Marini seine erste Batman Serie für DC. Als man im Vorfeld an ihn herangetreten ist, war dies ein Angebot, welches er schwerlich ablehnen konnte. Dennoch hat er sich einige Freiheiten in den Verhandlungen herausgenommen, so dass man als Leser und Fan diese Geschichte und vor allem die von Marini vorgenommen Anpassungen immer wieder erkennen kann.
So hat er vor allem dem Joker und seiner Harley ein neues Aussehen verpasst. Dieses macht den bösen Clown noch bedrohlicher, führt ihn aber auch ein wenig in die Neuzeit ein. Irgendwie ist er dabei eine Mischung zwischen dem „Suicide Squad“ Joker und Pennywise dem tanzenden Clown. Doch auch Killer Croc und Batman haben eine Überholung bekommen, wobei Marinis Batman eine gelungene Mischung zwischen Tim Burtons und Christopher Nolans Idee des dunklen Ritter ist.
Der erste Band von „Der dunkle Prinz“ ist recht spannend und auch eine gute Mischung zwischen der Welt von Bruce Wayne und der des Jokers. So ist in seiner Erzählung nicht alles ganz überraschend, was der Joker macht, da man einen guten Einblick in die wahnsinnige Gedankenwelt des Verbrechers bekommt.
Wer Marinis Arbeit an „Der Stern der Wüste“ oder „Der Skorpion“ mag, der wird auch von seiner Arbeit an Batman begeistert sein. Mich hat der Band wirklich überzeugt und ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Als besonderen Bonus hat man bei Panini noch ein ausführliches Interview mit Enrico Marini ans Ende des Bandes angehangen, in dem er über seine Arbeit erzählt.