Australien zu Beginn der 1970er Jahre: Die beiden Surfer-Freunde Trotter Dwyer (Sean Keenan) und Snapper Webster (Ben O’Toole) stellen Surfanzüge für Snappers kleine Firma „Bare Feet“ her. Die Idee dahinter war, dass die Surfer immer gutes Material zum Surfen haben, aber auch gleichzeitig um das Nützliche mit dem Spaß zu verbinden.
Um das Geschäft auch richtig am Laufen zu halten und es über die Grenzen des Hobbies hinauszubringen, reisen die Australier ab und zu noch nach Bali. Dort wollen sie nicht nur die Wellen reiten, sondern um sich dort mit dem australischen Auswanderer Mac (Kick Gurry) zu treffen. Dieser versorgt sie immer mit guten Drogen, die von den Surfern dann in den Boards über die Grenze geschmuggelt werden.
Alles verändert sich, als Trotter mit seiner Freundin Tracy (Jillian Nguyen) den Plan fasst sich mit Surfshorts selbständig zu machen. Zusammen mit Jules (Karina Banno), die gute Beziehungen zu Stofflieferanten hat, rufen sie die Marke „Lightwave“ ins Leben. Mit diesen Hosen sollen Surfer und Surferinnen endlich das Gefühl der Freiheit erfahren, welches ihnen durch den Rausch der Wellen immer vermittelt wird.
Für die Präsentation der Marke wählt Trotter natürlich den ungünstigsten Zeitpunkt aus. Die erste große Lieferung kommt am Tage seiner Hochzeit mit Tracy und anstatt zu warten und sich mit Snapper über dieses neue Produkt zu unterhalten schenkt er seinen Freunden je eine seiner Hosen und gibt die neue Marke bekannt. Es kommt, wie es kommen musste und so beginnt zwischen Snapper und Trotter ein Konkurrenzkampf um die Gunst der Surfer.
Neben dem Konkurrenzkampf gibt es zu dem Zeitpunkt aber noch einen viel schlimmeren Kampf – Australien ist neben den USA auch im Vietnamkrieg beteiligt und entsendet durch eine Geburtstagslotterie junge Menschen an die Front. Bei der aktuellen Ziehung trifft es nun mit Reg (Hunter Page-Lochard) ein Mitglied der Surferfreunde. Reg sieht es aber nicht ein, dass er sein Leben für einen unsinnigen Krieg aufs Spiel setzt und verschwindet daher in den Weiten des australischen Outbacks.
Ein Jahr später versuchen Trotter und Snapper ihre jeweilige Marke am besten zu präsentieren. Während Snapper ein großes Surfevent plant, reist Trotter zusammen mit seiner Freundin Dani (Sophia Forrest) an der australischen Küste entlang, um die Surfshorts zu promoten. Dort treffen sie dann auch Reg wieder, der aber kurz darauf von den Behörden entdeckt und für Verweigerung ins Gefängnis gesteckt wird.
Am Surfevent nimmt auch Surfikone Buddy Fraser (Lincoln Younes) teil, der damit die Rückreise aus Australien für sich und seinen Freund Bernie „Newbie“ Hunter (George Pullar) finanzieren möchte. Newbie ist so begeistert von der Idee der Surfshorts, dass er sich von Trotter die Lizenz für die USA geben lässt, um dieses außergewöhnliche Kleidungsstück dort zu vermarkten.
Scheinbar kann es nicht besser sein. Der Konkurrenzkampf der ehemaligen Freunde hält das Geschäft am Laufen und die Wellen sind in Australien immer vorhanden. Doch dann kommt die nächste Reise nach Bali und alles geht den Bach runter…
Mit „Barons“ veröffentlicht Polyband nun eine wirklich interessante Serie aus Australien, die den rebellischen Geist der surfenden Gegenkultur aus den 1970er Jahren einzufangen versucht. Als Protagonisten dient hierbei eine Gruppe von Mid-zwanzigern, die versuchen ihren eigenen Lebensstil zu bewahren, gleichzeitig aber auch ein Teil der Gesellschaft zu sein.
Dabei geht es aber nicht nur um das Gefühl der Freiheit, sondern um viel mehr. Die Freunde müssen sich plötzlich einer Welt stellen, die gar nichts mit ihren eigentlichen Absichten zu tun hat. Plötzlich stehen Konkurrenzkampf, Eifersucht, Geldsorgen, sexuelle Ausrichtungen, die Angst vor dem Krieg aber auch der Missbrauch von Drogen im Mittelpunkt des Lebens.
In den acht Episoden ist es den Machern gut gelungen das Gefühl der Freiheit, aber auch das Gefühl der Andersartigkeit sowie der ständigen Bedrohung durch die normale Bevölkerung einzufangen. Die Darsteller sind gut gewählt und die Geschichte spannend erzählt.
„Barons“ ist eine echte Empfehlung und eine Perle der australischen Filmkunst, auch wenn es zwischendurch immer mal wieder die eine oder andere langatmige Stelle gab. Persönlich haben mir vor allem die Sequenzen zwischen den einzelnen Schauplätzen sehr gut gefallen, da diese immer aussahen wie ein Super 8 Dokumentarfilm, dann aber in die eigentliche Geschichte überblendeten.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten