Der römische Kaiser Gaius Julius Cäsar hat entschieden sein erstes Buch zu schreiben. Mit „Kommentare zum Gallischen Krieg” hat er seinen Siegeszug in Gallien festgehalten. Leider hat er nicht ganz Gallien besetzen können, denn ein kleines gallisches Dorf leistet immer noch widerstand. Auch dieses steht in seinem Buch, was ihm aber von seinem Berater Rufus Syndicus ausgeredet wird. Cäsar lässt also sein Buch kürzen, was aber nicht ohne Folgen für ihn bleibt.
Einer der Schreiber des Buches kann mit der letzten Papyrusrolle, die das Kapitel mit dem unbeugsamen Galliern enthält, entkommen. Diese übergibt er so schnell er kann dem Kolporteur Polemix, der sich sofort auf den Weg ins Dorf der Gallier macht um dort Schutz zu suchen.
Wie man sich vorstellen kann, sind Majestix, Miraculix und die anderen Dorfbewohner überhaupt nicht von der Auslassung des Kapitels begeistert. Kurzentschlossen reisen Asterix, Obelix und Miraculix zum Druiden Archaeopterix, der nicht nur Miraculix Lehrmeister war, sondern auch die Chronik der Gallier verwaltet, die von ihm mündlich an seinen Nachfolger weitergegeben wird.
Die Reise beginnt und natürlich werden die Freunde von Römern verfolgt. Eigentlich ist dies kein Problem, jedoch hat Obelix keine guten Nachrichten in seinem Horoskop gelesen und ist deshalb bei Wildschweinen und bei Römern auf Entzug. Ein Glücksfall für Syndicus Männer, die mit allen Mitteln verhindern wollen, dass der Inhalt des Papyrus weiter veröffentlicht wird.
Nach langen Vorankündigungen und gebanntem Warten liegt nun endlich Band 36 der Asterix Reihe vor. Nachdem Band 35 ja der erste Band des neuen Kreativteams war, der eingeschlagen hat wie eine Bombe, waren die Erwartungen an den neuen Band dementsprechend hoch.
Meiner Meinung nach wurden diese auch nicht enttäuscht. Didier Conrad und Jean-Yves Ferri liefern einen lustigen sowie auch spannenden Asterix Band, der sogar einen Bezug zu unserer aktuellen Gesellschaft hat. Denn wie auch in unserer heutigen Zeit viel vertuscht wird und einige Statistiken geschönt werden, war es auch schon zu Cäsars Zeitenda dieser sein wichtigstes Werk beschönigt hat. Zum Glück gab es auch damals schon Whistleblower die das Volk über solche Missstände informiert haben.
„Der Papyrus des Cäsar” beginnt sehr lustig. Die Ereignisse überschlagen sich und auch im gallischen Dorf erfährt man von den Verschwörungen um das fehlende Kapitel. Hier wird auch der Grundstein für den „Running Gag” des Albums gelegt, da Sputnix die Zeitung mit dem Horoskop erhält, welches er jedem Dorfbewohner vorliest. Leider hatte dies nichts Gutes für Obelix über, der nun bei Wildschweinen und Römern kürzer treten muss.
Nach einer etwas langatmigeren Reise zum Druidenlehrmeister Archaeopterix endet der Band aber wieder mit einem Paukenschlag. Das Ganze ist erneut sehr schön von Conrad in Szene gesetzt worden. Auch in diesem Band erkennt man den Bezug zu den Zeichnungen von Asterix Schöpfer Uderzo, jedoch bietet Conrad keine langweiligen Kopien. An vielen Stellen kann man den eigenen Stil erkennen und auch viele Nebenfiguren sehen ein klein wenig anders aus als in den früheren Alben. Besonders Auffällig ist dies aber bei Obelix, dessen Hose nun nur noch aus ein paar breiten Streifen besteht, anstatt aus vielen kleinen.
Mir persönlich hat der Band gut gefallen. Er hatte zwar einige kleine Schwächen, über die man getrost hinwegsehen kann. Im Ganzen war er sehr lustig, hatte einen Bezug zu unserer Zeit und hat mir das Gefühl der Kindheit und des Erlebens eines neuen Asterix Bandes zurückgebracht. Conrad und Ferri mussten in große Fußstapfen treten. Es ist ihnen aber gelungen diese auch auszufüllen.