Mit ASP haben wir auf Grund der anstehenden Veröffentlichung von “Per Aspera Ad Aspera” ein Interview geführt. ASP verrät außerdem Informationen zum nächsten “richtigen” ASP-Album sowie weitere Details zur Tour und dem kommenden Release.
Hallo. Erstmal vielen Dank für das Interview. Ich hoffe Dir geht es gut. Was machst Du aktuell und wo bist Du?
Asp: ich sitze wie so oft an meinem Schreibtisch und genieße eine Tasse Kaffee, während ich Fragen beantworte.
In der Info wird “Per Aspera Ad Aspera” als Anthologie bezeichnet. Für mich klingt das nach Best-Of, gleichzeitig bedeutet Anthologie ja auch eine handverlesene Auswahl von Werken von ASP. Wie siehst Du dieses Release?
Asp: Nun, da ich die Leider zu der Werkschau tatsächlich von Hand verlesen habe, denke ich, die Bezeichnung Anthologie trifft es ganz gut. Außerdem ist durch diesen Begriff auch die Nähe zur Literatur gewährleistet, was mir ja besonders wichtig ist, da ich die ASPschen Songs als eine Art kleinste Einheit der Phantastischen Literatur sehe, als Kurzgeschichten in Musik eingebettet.
“Per Aspera Ad Aspera” ist eine Abwandlung von “Per Aspera Ad Astra”. Siehst Du keine Möglichkeit von rauhen Pfaden auf einen positiven Weg zu gelangen oder was ist Deine Idee hinter dem Titel?
Asp: Die besagten und besungenen „rauen Pfade“ nicht als positiven Weg zu sehen, das würde mir nie einfallen. Wir haben uns unsere Erfolge und unser Überleben in den letzten 15 Jahren sehr hart erkämpfen müssen, mit viel Fleiß und Durchhaltevermögen. Dadurch werden aber doch unsere Erfolge, und damit meine ich das blanke Überleben einer Band, die so weit vom Mainstream entfernt operiert, nicht weniger süß. Im Gegenteil. Es mag sehr wertekonservativ klingen, aber erst, wenn man sich etwas auf so steinigem Wege hat erstreiten müssen, weiß man es in vollem Umfang zu schätzen. Und das tun wir in tiefster Demut.
Letztes Jahr erschien “Maskenhaft (Fremder-Zyklus, Teil 2)”, dieses Jahr “Per Aspera Ad Aspera”. Gibt es Pläne für ein neues Album und kannst Du schon etwas darüber erzählen?
Asp: Ja, ich arbeite an einem neuen Album. Ich kann soviel schon verraten: Es wir keine Fortsetzung des „Fremder-Zyklus“, sondern ein so genanntes ASP-Zwischenalbum, sich also mit etwas komplett anderem beschäftigen. Und ich verrate außerdem: Es wird verdammt spannend und gruselig.
Wie wurde die Auswahl beim kommenden Release getroffen und was kannst Du noch dazu erzählen?
Asp: Ich bin dabei sehr intuitiv vorgegangen. Eine Werkschau ist vor allem deswegen eine echte Herausforderung, weil sie ja einen ganz speziellen Zweck verfolgt. Mit so einer Veröffentlichung möchte man möglichst neue Hörer dazugewinnen, denn die treuen Fans haben ja die meisten Lieder schon. So eine Zusammenstellung ist also ein Herauspicken von repräsentativen Momenten, die dem „neuen Verbündeten“ dort draußen möglichst einen Zugang zu unserer Kunst ermöglicht. Eine Art musikalische Visitenkarte also. Damit aber auch die Fans zufrieden Sind, haben wir außerdem eine Fan-Edition speziell für unsere langjährigen Wegbegleiter produziert, die dann alles beinhaltet, was das Fan-Herz höher schlagen lässt, einer Bonus-Cd mit 9 neuen oder raren Tracks. Eine edle Verpackung mit Leinenschuber und im Großformat. Das ist wirklich ein ausgesprochen schönes Produkt geworden.
Zu Beginn einer Karriere stelle ich mir den Umgang mit Kritik und Lob gleichermaßen kompliziert vor. Einerseits sollte man das als Meinung betrachten und reflektieren andererseits sind Texte ja auch immer eine persönliche Geschichte. Wenn dann so was von Anderen kritisiert wird, wird es meist unangenehm. Wie war und wie ist Dein Umgang mit Lob und Kritik?
Asp: Ich erfahre eigentlich selten wirkliche Kritik. Aber zweifelsohne eine Menge unqualifizierten Herummeckerns und Schlechtredens. Das Internet hat dafür gesorgt, dass sich jeder Dödel nicht nur äußern kann, sondern sich auch dazu berufen fühlt, eben dies zu tun. Eine schreckliche Entwicklung, eine richtiggehende Krankheit! Das schlimme daran ist, dass dieses unqualifizierte Gequatsche auch keine sachliche Distanz wahrt, die es aber dringend bräuchte und die einem als Schöpfer auch wirklich an die Nieren gehen kann, wenn man den Shitstorm zu nahe an sich heranlässt. Man muss lernen, das nicht zu tun.
Aber grundsätzlich mache ich meine Arbeit noch immer so wie am ersten Tag: Ich schreibe etwas, ohne an die Kritiker zu denken. Ich mache meine Songs nur so, wie sie mir persönlich am besten gefallen und wir setzen dann alles ebenso gut wir es vermögen um. Mehr kann kein mensch tun und erst danach schauen, wir, ob wir die Menschen dafür begeistern können. So bleibt man sich treu und lässt die Nörgler nicht die Zügel in die Hand nehmen.
Kurz nach dem Veröffentlichungsdatum geht es auf eine spezielle Tour. Jeweils zwei Konzerte in einer Stadt, nur mit dem Unterschied, dass es “Best of Rock” und “Rar und pur” Versionen der Konzerte geben wird. Was können die Fans erwarten, was ist anders als bei einem normalen ASP Konzert?
An einem der beiden Tage steht eine rockige Best-of-Show auf dem Programm, mit einer Ansammlung unserer größten Live-Hits aus den letzten 15 Jahren! Am anderen Tag werden die echten Fans mit einem besonderen Leckerbissen für ihre Treue belohnt. ASP werden zu diesem Anlass ein zuvor nie da gewesenes Konzertkonzept vorstellen, indem wir eine intime Semi-Unplugged-Show mit selten Gehörtem, lange Vermisstem und speziell für die Jubiläumstour neu Arrangiertem präsentieren. Dabei verzichten wir komplett auf elektronische Zuspieler und interpretieren so die Stücke auf komplett neue Art. Es wird so gut wie keine Überschneidungen zwischen den beiden Programmen geben, was bedeutet, dass wir eine nie da gewesene Menge an Songs spielen werden! Zusätzlich zu unseren Rock-Instrumenten sind auch akustische im Gepäck. Man darf gespannt sein.
Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gebühren Dir!
Asp: Besucht uns auf Tour! Wir haben einen Grund, gemeinsam zu feiern …