In einem kleinen Dorf in Lappland finden die beiden Polizisten Nina Kautsalo (Iina Kuustonen) und Jaakko Stenius (Kari Ketonen) im Keller eines Rentierjägers eine halbverhungerte Frau. Diese Frau ist stark verletzt und muss sofort in ein Krankenhaus gebracht werden. Bei der Grunduntersuchung stellt sich heraus, dass die junge Russin mit einem Virus infiziert ist, der sich an den Herpesvirus hängt und vor vielen Jahren für die Ausrottung ganzer Landstriche in Afghanistan verantwortlich war.
Ninas Vorgesetzter alarmiert sofort das ECDC (das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten), die sofort Thomas Lorenz (Maximilian Brückner) schicken. Dieser beginnt sofort mit den Untersuchungen der Patienten die vor geraumer Zeit aufgrund des Herpes Virus behandelt wurden. Dabei ist auch Ninas Schwester Marita (Pihla Viitala) die positiv auf den neuen Virus getestet wird.
Doch wo kommt dieser Virus her und warum gerade in einem abgeschiedenen Ort in Lappland und was hat es mit der entführten Frau zu tun? Schon bald finden sie eine weitere junge Frau, die ebenfalls halbverhungert war. Ihr Entführer war auch ein Rentierjäger, der aber angeblich keine Kontakte zu dem anderen Mann hatte.
Kurz darauf stellt sich der erste Entführer. Dieser ist aber anders als erwartet nicht mit dem Virus infiziert und hat daher im Auftrag einer weiteren Partei gearbeitet. Als man ihn dann in das Staatsgefängnis überführen möchte wird der Gefangenentransport überfallen und der Entführer entführt. So beginnen Nina und Thomas wieder bei Punkt null ihrer Ermittlungen und das Hauptziel dabei ist es den Virus einzudämmen.
Fast gleichzeitig taucht Marcus Eiben (Clemens Schick) in dem Ort auf. Dieser ist ein schwerreicher Geschäftsmann, der einer der Hauptförderer des ECDC ist. Angeblich ist er nur auf einer Geschäftsreise, doch im Verborgenen arbeitet er zusammen mit einem Söldner und seinem Sicherheitschef Jens Mathiesen (Joi Johannsson) an einer geheimen Mission. Im Endeffekt haben aber beide Parteien das gleiche Ziel – Patient 0 zu finden um die Infektion einzudämmen.
Kaum eine Fernsehserie hätte passender veröffentlicht werden können. Was ist gerade aktueller, als ein seltsamer Virus, der eine Pandemie auslöst. So spannend die Serie in dieser Beziehung auch angefangen hat, so schnell flachte sie dabei auch wieder ab. Die Handlung verliert sich im Laufe der zehn Episoden in Nebenschauplätzen und irgendwie ist die Bedrohung durch den Virus am Ende gar nicht mehr so schlimm wie die ganzen kleinen Nebenhandlungen drum herum.
Durch diese vielen Nebenhandlungen bleibt die Figurenentwicklung auch ein wenig auf der Strecke. Die einzigen Rollen, die eine wirkliche Entwicklung durchmachen sind Nina und ihr Kollege Thomas sowie in Grundzügen deren Familien. Alle anderen Charaktere in dieser Serie sind austauschbare Nebenfiguren, zu denen man keine Beziehung aufbauen kann.
Die Auswahl der Darsteller ist dabei aber einigermaßen gut gelungen, auch wenn die Deutschen in dieser Produktion ein wenig hölzern wirken und die Synchronisation der Serie das Ganze nicht besser macht. Die Kulisse ist aber wirklich hervorragend und man kann die Einsamkeit und die Verzweiflung der Bewohner wirklich spüren.
Meine Meinung: 7 von 10 Punkten