Das aktuelle Album “summits of despondency” von Ancst, einer Blackened Crust | Black Metal & Dark Ambient Formation aus Berlin ist schon Mitte September 2020 erschienen. Ihr Backkatalog umfasst mittlerweile über zwanzig Veröffentlichungen, die stilistisch von rauen Black Metal und Dark Ambient bis zum metallischen Hardcore sowie weiteren extreme Metal-Auswüchsen reicht.
Am Sound hat sich so viel auch nicht auf der aktuellen Scheibe geändert, die, das sei hier erwähnt, zu den metallischen Releases zählt. Allerdings bekommt man hier und da einige Ambient und Drone-Anteile zu hören und auch Filmmusik-ähnliches macht sich breit. Trotz allem liegt der Fokus auf: voll auf die Zwölf-Sound. Aufgenommen, abgemischt, gemastert, gestaltet und co-released wurde auch dieses Release mit Unterstützung von Lifeforce Records.
Einer der wenigen Bands, die in ihrer metallischen Musik Politik integriert und ihre Meinung äußert. Etwas, was lange Zeit im Metal-Bereich verpönt war und immer noch ist. Mir gefällt es allerdings außerordentlich gut. “Summits of despondency” – die Gipfel der Verzweiflung – sind schon in den letzten Jahren, speziell aber im aktuellen Jahr 2020 deutlich zu sehen und kaum noch zu übersehen. Während viel zu viele vom Pfad abweichen, ist es beruhigend zu wissen, das auch viele standhaft bleiben. In allen Bereichen.
Die Politik ist hier aber eher im Hintergrund. Primär dreht sich hier vieles um existenzielle Zustände, Trauer, Verlust et cetera. Erstgenanntes kommt aber deutlich am Titel zu erkennen in „Denazification“ vor. Oder weniger deutlich im Titel „Razed Eden“ und „Monolith“.
Musikalisch wird hier einiges weggebolzt und stilistisch schwankt das stark im Crust-Bereich, erinnert aber auch partiell an klassischen Schweden-Death-Metal oder älterem Metalcore. Wieder einmal ein gelungenes Album von den Berlinern Ancst.
Bewertung: 8 von 10