Großbritannien in den 1920er Jahren. Die Birling Familie feiert gerade die Vermählung ihrer einzigen Tochter Sheila (Chloe Pirrie) mit Gerald Croft (Kyle Soller), dem Sohn eines Konkurrenten. Mitten in der Feier taucht plötzlich ein Inspector mit Namen Goole (David Thewlis) auf.
Dieser zeigt den Gästen nacheinander das Bild einer jungen Frau und beginnt mit seiner Vernehmung. Diese junge Frau hat vor kurzem Selbstmord begangen und scheinbar hatte jedes Mitglied der Feier in der einen oder anderen Situation Kontakt mit Eva Smith (Sophie Rundle) und lieferten ebenso ein Puzzleteil zu ihrem Ableben.
Den Anfang macht der Vater Arthur Birling (Ken Stott), für den Eva in seiner Textilfabrik gearbeitet hat. Leider schließt sie sich mit anderen zusammen und beschwert sich über die Arbeitsbedingungen, so dass sie kurz darauf von Birling entlassen wird.
Kurze Zeit später hat Eva einen neuen Job in einem angesehen Bekleidungsgeschäft gefunden. Da sie dort Im Verkauf und der Kundenberatung tätig war, ist sie dort auch oft mit diesen in Kontakt gekommen. Leider hat sie am falschen Tag die falsche Kundin erwischt und so trifft sie auf Sheila Briling, die kurz vorher von ihrer Mutter bloßgestellt wurde. Aus Wut sorgt auch Sheila dafür, dass Eva entlassen wird.
Doch nicht nur die Familie, sondern auch Gerald Croft hatte eine Begegnung mit Eva, diese arbeitet nun unter einem anderen Namen in einem völlig anderen Gewerbe und trifft in einer bekannten Junggesellenbar auf Gerald. Die beiden lernen sich beim Essen ein wenig näher kennen und Gerald bietet ihr für einige Sachleistungen eine Wohnung an. Dieses geht auch einige Zeit gut, bis Gerald das Interesse verliert.
Doch auch Mutter Sybil Birling (Miranda Richardson) und Sohn Eric Birling (Finn Cole) sind am Ableben von Eva Smith beteiligt. Alle sind sich ihrer Schuld nicht wirklich bewusst und leben immer noch in ihrer schönen heilen Welt. Das Schicksal dieser jungen Frau ist ihnen eigentlich egal, auch wenn sie alle ein Nagel in ihrem Sarg waren. Das Leben der Birlings geht weiter…
Mit ihrer Adaption von J.B. Priestleys Theaterstück „An Inspector Calls“ haben Regisseur Aisling Walsh und Autorin Helen Edmundson diesen Klassiker für ein neues Publikum erschaffen. Da dieses Drama immer noch im Lehrplan für die britischen GCSE Prüfung steht, die vergleichbar mit unseren Realschulabschluss ist, haben sich die Macher gedacht, dass es nun endlich Zeit für eine neue Adaption dieses Stoffes sei.
Dabei handelt es sich um eine zu großen Teilen wirklich gelungene Adaption. Die Schauspieler liefern hier eine Glanzleistung ab und man kann so richtig den Wohlstand der Birlings fühlen. Doch auch das geschickte Verhör von Goole ist großartig dargestellt und auch die Auflösung am Ende des Verhörs. Leider ist das Ende des Films ein wenig zu viel und Zerstört aus meiner Sicht auch ein wenig die aufgebaute Atmosphäre.
Generell ist das nun bei Pandastorm Pictures erschienene „An Inspector Calls“ aber großartige Krimiunterhaltung, die auf Missstände aufmerksam macht, die selbst in unserer Gesellschaft immer noch vorhanden sind. Das Schöne an diesem Film ist, dass er mit wirklich wenig Kulisse auskommt, denn auch hierbei handelt es sich eigentlich nur um ein modernes Theaterstück.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten