Die 80er-Jahre-Songs wie „Big in Japan“, „Sounds Like A Melody“ und „Forever Young“ kennt wahrscheinlich jeder. Sie stammen von Alphaville, die schon seit 40 Jahren Musik in Form von Synth-Pop machen. Neu-arrangiert und aufgenommen wurden über zwanzig Stücke aus ihrem Repertoire. Neben den genannten Hits auch noch viele andere. Verewigt wurden diese Stücke auf dem Release „Eternally Yours“ zusammen mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg. Eine Symbiose zwischen Marian Golds einzigartigen stimmlichen Qualitäten und dem großbesetzten Deutschen Filmorchester Babelsberg.
„Alle 23 Stücke des Albums sind durch die Bearbeitung im Kern klarer geworden, sie sind freigelegt, entfesselt, befreit. Ihre wahre Natur kam zum Vorschein.“ Marian Gold, Frontsänger der Band. Weiter führt der Sänger aus: „‚Eternally Yours‘ klingt in meinen Ohren daher tatsächlich so, als handelte es sich in Wirklichkeit um das erste Alphaville-Album – nur, dass es vor vierzig Jahren nicht veröffentlicht wurde. Wir hatten damals eben kein Orchester zur Hand, sondern ‚nur‘ Synthesizer und Rhythmusmaschinen.“
Und: „Wir kommen ziemlich viel herum, wir haben fast überall gespielt, in und aus unseren Köpfen heraus. All das trägt zu unserer Musik bei, zu der Idee, was Alphaville sein könnte. Es ist wie ein nie endender Traum. Diejenigen, die unsere Musik hören, hören Fragmente dieses Traums.“ Der komplett neue und titelgebende Song liest sich wie ein Abschiedsbrief. Tatsächlich stammen mit Ausnahme des Refrains alle Zeilen aus Sonetten von Shakespeare. „Ich habe für das Lied keine Zeile selbst geschrieben, alle Wörter und alle Gedanken stammen von Shakespeare. Ich habe sie nur intertextuell zusammengesetzt und minimal justiert, damit sie für mich singbarer werden.“
Alphaville vermied am Anfang der Karriere die Live-Performance und Konzerte. „Keiner von uns konnte wirklich ein Instrument spielen. Wir hatten nicht das Gefühl, wirkliche ‚Performer‘ zu sein. Wir hielten uns eher für Studioratten. Das Studio fühlte sich wie eine sichere Umgebung an. Sehr zum Ärger unseres Managers spielten wir also nicht sehr viel. Wir begannen 1993, live zu spielen, als wir unsere Instrumente besser beherrschten, und gingen von da an auf Tournee. Seitdem haben wir nie wirklich aufgehört.“
Meine Meinung zum Album “Eternally Yours” ist immer noch zwiespältig. Mir fehlt vieles vom originären Alphaville-Sound und werde – abgesehen “Big in Japan” und “Sounds Like A Melody” – eher selten bis nicht richtig abgeholt. Ja, auf künstlerischer Ebene kann ich den Soundwechsel verstehen aber mir fällt es schwer, weil mir viele Originale bekannt sind, dies hier neu zu betrachten. Künstlerisch und handwerklich ist es gut gemacht. Nur mich als Hörer holt es nur stellenweise ab oder ich war einfach in den ganzen Tagen, an denen ich das Album rauf und runter gehört habe, nicht in Stimmung. Das passiert auch. Die Stücke werden dadurch nicht schlechter und das Können auf allen Seiten nicht geschmälert, es kam halt nicht zum Treffer im Bullseye.
Und so kann auch „Eternally Yours“ 2023 live auf der Bühne der großen deutschen Konzerthäuser und Philharmonien erlebt werden.
13.04.23 Essen Philharmonie
14.04.23 Düsseldorf Tonhalle
15.04.23 Kassel Kongress Palais
05.05.23 Frankfurt Alte Oper
19.05.23 Bremen Die Glocke
20.05.23 Hannover Theater am Aegi
27.05.23 Freiburg Konzerthaus
28.05.23 Stuttgart Liederhalle
07.06.23 Leipzig Gewandhaus
11.06.23 Hamburg Laeiszhalle
12.06.23 Berlin Philharmonie
13.06.23 Dresden Kulturpalast
16.06.23 München Isarphilharmonie
17.06.23 Nürnberg Meistersingerhalle
20.06.23 Dortmund Konzerthaus
Tickets: http://alphaville.reservix.de
— Die Kritik wurde ursprünglich 2022 veröffentlicht, und erscheint nun an dieser Stelle neu. —