Die Zombieepidemie hat London voll im Griff. Das Krankenhaus in dem Alice Matheson arbeitet ist völlig mit Infizierten überfüllt. Zum Glück hat sie einen Tag frei bekommen um sich von den Strapazen ein wenig zu erholen. Dieses gibt ihr genug Zeit ihrem Hobby nachzugehen – Menschen ermorden. Dies ist leider nicht mehr ganz s einfach in der jetzigen Zeit, da die meisten Einwohner Londons in ihren eigenen vier Wänden bleiben oder sich schon in lebende Tote verwandelt haben.
Dies frustriert Alice, dennoch gibt sie die Suche nicht auf – sie benötigt einen infizierten Menschen an dem sie Versuche durchführen kann um vielleicht ein Heilmittel zu finden. Natürlich macht sie das nicht um der Menschheit einen Gefallen zu tun, sondern eher aus Eigennutz, denn der Mord an einem Zombie ist nicht so erfüllend, wie der Mord an einem lebenden Menschen.
Zu ihrem Glück ruft fast gleichzeitig eine alte Studienfreundin von Alice an. Amy ist in ihrem eigenen Haus aus Unachtsamkeit gebissen worden und sucht jetzt Hilfe bei Alice. Diese holt Amy ab und bringt sie in ihr Geheimversteck. Auch wenn sie Amy verspricht, dass alles wieder gut wird, weiß Alice, dass ihre Freundin verloren ist. Daher verspricht sie sich auch ein hervorragendes Studienexemplar. Leider gibt es genug Leute in der näheren Umgebung, die Alices Versteck gerne für sich beanspruchen wollen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn die Epidemie schreitet immer rascher voran.
Mit „Rettet Amy“ dem dritten Band der Serie „Alice Matheson“ verlässt Allroundtalent Jean-Luc Istin für eine Weile das Krankenhaus und zeigt das wahre Leben von Alice Matheson. Diese hat neben ihrer offiziellen Wohnung auch noch eine verlassene Lagerhalle gemietet in der sie ihre geheimen Experimente durchführt. Im weiteren Verlauf der Geschichte erfahren nicht nur wir Leser etwas über Alices Vergangenheit, sondern sie selbst auch. Nach dem Treffen mit einer Person aus ihrer Vergangenheit tauchen immer wieder kurze Sequenzen aus ihrer Kindheit auf. Auch durch diese Wendung in der Handlung wird die Geschichte immer mehr wie eine Mischung aus „Dexter“ / „Night of the Living Dead“ Crossovers. Ähnlich wie der Mörder aus der TV Serie, waren auch Alices wahre Eltern Verbrecher.
Für die Zeichnungen stand Istin diesmal auch wie im zweiten Band Zivorad Radivojević zur Seite. Dieser tritt in die Fußstapfen von Philippe Vandaële und führt die Geschichte weiter, was ihm gut gelingt. Sein Stil hat sich zum vorherigen band verbessert und das Kantige ist fast verschwunden. Die Zeichnungen treffen erneut immer genau den richtigen Ton und finden immer den richtigen Ausdruck zwischen den ruhigen Sequenzen und den Gewaltszenen in denen immer unglaublich viel Blut fließt. Durch die Zeit im Comic (Nachts) sind die Zeichnungen wirklich düster und auch innerhalb der Gebäude ändert sich daran nichts. Dieses trägt gut zur allgemeinen Atmosphäre und dem generellen Bedrohungszustand in der Geschichte bei.
Der dritte Band der Geschichte ist ein schönes Zwischenstück. Das Krankenhaus rückt ein wenig in den Hintergrund und Alices Suche nach der Wahrheit wird hervorgehoben. Das Ende der Geschichte lässt viel Raum für Spekulationen und lässt uns Leser auf den vierten Band der Geschichte warten. Istin und Radivojević gelingt es erneut den Leser ab der ersten Seite in der Handlung zu fesseln.