Sven Hjerson (Johan Rheborg) war einer der größten Profiler Schwedens. Seine Arbeit für die Polizei war in aller Munde, da er immer den passenden Zusammenhang zwischen den Beweisen und den Tätern herstellen konnte. Doch dann wurde er beschuldigt Beweisstücke manipuliert zu haben. Er verlor seine Anstellung und geriet in Vergessenheit.
Einige Jahre später ist Fernsehproduzentin Klara Sandberg (Hanna Alström) ihren Job bei dem äußerst erfolgreichen reality Format MILF-Hotel satt. Ihr ist das Ganze dann doch langsam ein wenig zu flach und sie sucht nach einer neuen Aufgabe. Als Idee kommt ihr dabei eine True-Crime Serie mit ungeklärten Mordfällen, in der Sven Hjerson die Hauptrolle spielen soll.
Die Idee kommt bei ihrem Chef gut an. Das Problem an der ganzen Sache ist aber, dass sich Hjerson seit dem Vorfall damals komplett zurückgezogen hat und Klara ihn noch nie getroffen hat. Klara lässt sich davon aber nicht aufhalten und erfährt durch einen glücklichen Zufall, dass Hjerson die Fähre nach Åland nimmt.
Klara bucht kurzerhand auch eine Kabine auf der Fähre nach Åland und versucht da mit Hjerson in Kontakt zu treten. Da sie weiß, dass dieser auf Promiklatsch steht, versucht sie so mit ihm in Kontakt zu treten. Natürlich misslingt dies, aber erneut kommt ihr das Schicksal zu Hilfe. Eine junge Journalistin wird auf dem Schiff ermordet, was Hjersons alten Spürsinn erwachen lässt. Durch einen dummen Zufall und durch ihre charmant penetrante Art wird Klara dann seine Assistentin.
Damit dann aber nicht genug. Kurz nach ihrer Ankunft auf Åland wird auf Hjersons Jugendfreund Oscar (Björn Andrésen) geschossen. Dieser hatte kurz vorher am Strand einen bewusstlosen Mann im Hühnerkostüm entdeckt. Als Oscar mit Hilfe zurückgekommen ist, war der Mann verschwunden. Nun ist Oscar auf der Suche nach diesem Mann, was einer anderen Partei scheinbar gar nicht zu gefallen scheint. Erneut kann nur Sven Hjerson mit Hilfe von Klara das Rätsel lösen.
Mit der Serie „Agatha Christies Hjerson“ veröffentlicht Edel:Motion nun eine Krimiserie um eine von den weniger bekannten Figuren von Agatha Christie. Dabei ist Hjerson nur eine fiktive Figur innerhalb einer fiktiven Geschichte von Agatha Christie – sprich die von Agatha Christie erdachte Schriftstellerin Ariadne Oliver hat Hjerson erdacht.
An und für sich ist die Serie sehr erfrischend. Hjerson mag keine Menschen und vor allem keine enge Bindungen zu Menschen. Da tritt Klara in sein Leben, die davon gar nichts hält und jede Grenze überschreitet, die Hjerson aufgebaut hat. Das ist aber gerade der Grund, warum die beiden so gut zusammen agieren.
Während Hjerson eher nüchtern und rational agiert, ist Klara eher der Mensch, der aus einer Laune raus impulsiv agiert. Manchmal ist das Ganze aber auch wenig zu drüber, so dass es die Stimmung der Szene ein wenig kaputt gemacht hat.
Insgesamt bietet die Serie, die in Koproduktion mit dem ZDF entstanden ist vier unterhaltsame Kriminalfälle.
Alle sind dabei nach dem typischen Agatha Christie „Whodunit“ Prinzip, beziehungsweise „Locked Room Mystery“ aufgebaut. Es kann natürlich nur einen Täter geben, wobei es unglaublich viele Verdächtige gibt, die entweder auch sterben müssen, oder von den Ermittlern ausgeschlossen werden.
Im Prinzip erhält man mit „Agatha Christies Hjerson“ eine typisch britische Krimiserie mit nordischem Flair, die aber nicht von den Briten erschaffen wurde. Eine gelungene Mischung, die eigentlich Lust auf mehr macht. Vor allem, da das Ende offen gelassen wurde, kann man hoffen, dass es früher oder später mit diesem ungleichen Ermittlerduo weitergehen wird.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten