Die Epoche der 1960er Jahre und damit auch die Fälle von Samuel Labarthe als Swan Laurence, Blandine Bellavoir als Alice Avril und Elodie Frenck als Marléne Leroy sind vorbei. Doch nach den biederen 1960ern kamen die wilden 1970er Jahre. Zeit diese Epoche als Grundstein für eine weitere Staffel von „Agatha Christie Mörderische Spiele“ mit neuen Schauplätzen und einem neuen Ermittlerteam.
Als Experiment des französischen Innenministeriums tritt Annie Gréco (Émilie Gravois-Kahn), die allererste Kommissarin Frankreichs, ihren Dienst an. Natürlich wird sie zuerst von den männlichen Kollegen nicht ernst genommen, da es eine weibliche Person in Führungspositionen noch nie gab. Doch schnelle zeigt sich, dass Kommissarin Gréco nicht nur aus politischem Kalkül diese Stelle besetzt, sondern auch hervorragende Ermittlungsarbeit leistet.
Als ihre rechte Hand ernennt sie Inspektor Max Beretta (Arthur Dupont), der nach einer Handgreiflichkeit mit einem Kollegen eigentlich seine Arbeit im Archiv verrichten muss. Als Ermittler ist aber hervorragend, er muss aber seine Wut in den Griff bekommen. Zum Glück gibt es da noch die Psychologin Rose Bellecour (Chloé Chaudoye), die der Polizei bei einem Mordfall behilflich ist. Gréco engagiert sie nicht nur als Beraterin, sondern auch als persönliche Psychologin von Beretta, der damit wieder tauglich für den Dienst wird.
In der ersten Collection von „Agatha Christie Mörderische Spiele Die 70er“ bietet Polyband wieder drei spannende, aber auch äußerst witzige Kriminalfälle.
In „Mord nach Maß“ kommt Kommissarin Gréco erst einmal an. Da sie keine eigene Wohnung hat, kommt sie im Hotel „Nirvana“ unter – einem Hippiehotel. Dort bekommt sie vom Besitzer zuerst einmal einen Beruhigungstee, der sie nach vielen Jahren das erste Mal ruhig schlafen lässt. Also beschließt sie dort wohnen zu bleiben.
Gleichzeitig muss sei aber auch noch den Mord an einem bekannten Schauspieler aufklären. Dieser wurde nach einer Drehpause ermordet im Wohnwagen seiner Ex-Freundin und Schauspielkollegin aufgefunden. Diese wird von Rose betreut und hatte wahnsinnige Angst vor dem Mann. Ein Zufall, dass es ihr Wohnwagen war, oder ist sie die Mörderin?
In „Die Dunkelkammer“ werden zwei Models der Modezeitschrift „Femmes“ kurz hintereinander ermordet aufgefunden. Beide Leichen wurden mit Zeitungsbildern „entstellt“ und völlig entfremdet. Erster Verdächtiger ist John Denver, der Hausfotograf der Zeitung, da dieser gerne Mal eine Gegenleistung für gute Bilder haben möchte.
Doch dann geschieht noch ein dritter Mord. Da ihr Vorgesetzter der Meinung ist, dass Gréco überfordert ist, wird sie vom Fall suspendiert und ein erfahrener Kollege soll die Ermittlungen übernehmen. Dieser stellt sich aber recht schnell als unfähig heraus. Nun liegt es an Gréco die Ermittlungen zusammen mit ihrem Team im Geheimen weiter fortzuführen und den wahren Täter zu schnappen, bevor er noch einmal zuschlägt.
In der Episode „Das Eulenhaus“ wird der Assistenzarzt eines renommierten Schönheitschirurgen direkt vor der Praxis ermordet aufgefunden. In der Praxis sind alle schockiert über diesen sinnlosen Tod, vor allem der Chef des Mannes. Schon kurz darauf ist dieser ebenfalls tot. Erschossen von seiner eigenen Frau – so scheint es zumindest. Diese ist am Tatort mit einer Pistole in der Hand und hatte sich kurz vorher mit ihrem Mann gestritten.
Bei näheren Untersuchungen kann Gerichtsmediziner Jacques Blum (Benoît Moret) die Pistole als Tatwaffe aber ausschließen, so dass die Ehefrau ein Alibi hat. Doch wer ist nun der wahre Mörder? Als Tatverdächtige rückt die Mutter von Rose im weiter ins Rampenlicht, da auch sie zum Tatzeitpunkt in der Praxis war und als Liebhaberin des Chirurgen ein mehr als ausreichendes Tatmotiv hat.
Die „Mörderischen Spiele“ sind zurück – diesmal in den 1970ern – und sind noch genauso verworren, brutal und witzig wie die Episoden aus den 1960ern. Dabei ist der Handlungsaufbau fast immer der Gleiche. Ein nahezu unmöglicher Mord geschieht, das Team beginnt mit den Ermittlungen, ein weiterer Mord geschieht, es kommt zu einem herben Rückschlag, aber am Ende wird der Mörder doch noch entlarvt.
Die Filme beruhen alle auf Vorlagen der Geschichten von Dame Agatha Christie. Diese hat das nun schon altbekannte „Whodunit“ perfektioniert, was man auch in den Filmen der „Mörderischen Spiele“ immer wieder sehen kann. Fast alle Verdächtigen haben ein lückenloses Alibi, welches sich im Endeffekt dann doch nicht als ganz so „wasserdicht“ herausstellt.
Wie oft bei Serien sind einige Fälle spannender als andere. So ist es auch bei „Agatha Christie Mörderische Spiele Die 70er“ was aber am Großen und Ganzen der Serie nichts ändert und auch Geschmackssache ist. Mir persönlich gefällt das neue Team und ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten