Knapp drei Jahre hat es nun gedauert, bis das deutsche Publikum zu Hause wieder in den Genuss einer neuen Collection von „Agatha Christie Mörderische Spiele“ kommen konnten. Nun ist es endlich so Weit und Polyband veröffentlicht zum Auftakt der neuen Welle der Veröffentlichungen die sechste Box mit drei spannenden neuen Fällen.
Am Prinzip der Serie hat sich nicht viel geändert. Als Vorlage für die Filme dienen immer noch die Geschichten von Dame Agatha Christie, die man durch eine geschickte Adaption in die französischen 1950er Jahre gesetzt hat.
Auch die Hauptfiguren sind zum Glück die gleichen gelblieben. So kann man erneut wieder Samuel Labarthe als Kommissar Swan Laurence, Blandine Bellavoir als Reporterin Alice Avril, Elodie Frenck als Sekretärin Marléne sowie der Gerichtsmediziner Tim Glissant (Cyril Gueï) folgen, die es immer wieder schaffen auch den schwersten Kriminalfall zu lösen.
Im ersten Fall „Die vergessliche Mörderin“ erwacht eine Mitarbeiterin eines bekannten Modehauses neben der Leiche eines ihr flüchtig bekannten Mannes. Ihre Kleidung und ihre Hände sind blutverschmiert, doch sie kann sich nur noch daran erinnern, dass sie am Abend eine Kneipe verlassen hat.
Sie begibt sich direkt zur Polizei und wird auch bei Laurence vorstellig, der sie zuerst einmal in Haft nimmt. Natürlich bekommt Alice irgendwie Wind von dem Fall und schleust sich gleich als verdeckte Ermittlerin in dem Modehaus ein. Es dauert nicht lange, bis es eine weitere Leiche gibt.
Der zweite Fall „Der Weihnachtsmann-Mörder“ führt Laurence, Marléne und Alice in eine Waisenhaus in der Nähe eines gut besuchten Weihnachtsmarktes. In der Nacht ist dort jemand erschossen worden, der sich als Weihnachtsmann verkleidet hat. Die einzige Zeugin ist ein Mädchen aus dem Waisenhaus, welches bei der Flucht von dort auch noch dummerweise ihren Bruder verloren hat.
Während Marléne und Laurence sich um das kleine Mädchen kümmern, wird Alice durch ein Missverständnis zur neuen Lehrerin des Waisenhauses. Nach vielem Hin- und Her und weiteren Toten findet Laurence endlich die Lösung für den Fall.
Im letzten Fall „Drama in drei Akten“ spielt Alice in einer kleinen Theatergruppe mit. Während einer Probe taucht plötzlich ein alter Bekannter der Veranstalterin auf, der Laurence wie aus dem Gesicht geschnitten ähnelt. Alice glaubt an einen schlechten Scherz und muss erst einmal Marléne diesen Doppelgänger präsentieren. Dieser erkennt in Marléne seine neue Muse und überredet sie zum Bleiben.
Als die Theatergruppe auf eine gelungene Probe anstoßen möchte, bricht einer der Laienschauspieler tot zusammen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn die Hauptverdächtige ist Alice. Gleichzeitig erliegt Marléne den Reizen von Laurences Doppelgänger und nimmt dessen Heiratsantrag an.
Persönlich habe ich mich sehr gefreut, dass es mit „Agatha Christies Mörderische Spiele“ weitergeht. Die Mischung aus gut durchdachtem Kriminalfall und brillanter teils unterschwelliger Komik ist wirklich hervorragend. Dabei ist das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Figuren wieder mehr als hervorragend.
Während zwischen Laurence und Alice die Hassliebe mehr als gepflegt wird und sie sich so gesehen eigentlich nichts gönnen – aber auch nicht ohne den Anderen auskommen könnten, steht Marléne wieder einmal zwischen den Stühlen. Zum einen ist da ihre Freundschaft zu Alice, die sie nicht verlieren möchte, zum anderen aber auch die unerwiderte Liebe zum Kommissar.
Wie immer ist „Agatha Christies Mörderische Spiele“ solide Krimiunterhaltung. Die Fälle sind manchmal sehr gut, manchmal gut, aber immer sehr unterhaltsam. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, die bald schon erscheinen wird, denn Agatha Christie im Zusammenspiel mit Samuel Labarthe, Blandine Bellavoir und Elodie Frenck macht immer wieder spaß.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten