Nach nur kurzer Pause geht es nun bei Polyband mit den französischen Adaptionen der Agatha Christie Romane weiter. In den Hauptrollen kann man dabei wieder Samuel Labarthe als Kommissar Swan Laurence, Blandine Bellavoir als Reporterin Alice Avril und Elodie Frenck als Sekretärin Marléne bewundern. Dieses Team schafft es erneut jeden noch so schwierigen Fall zu lösen. Dabei arbeiten sie nicht immer unbedingt Hand in Hand, sondern agieren auch häufig gegeneinander, ohne dass die Anderen etwas davon wissen. Im Gegensatz zu den ersten drei Boxen beinhaltet die vierte Box nur drei Teile, die aber die typische Spannung und auch den typischen Witz der Serie mehr als gelungen transportieren.
Im ersten Film „Das fahle Pferd“ müssen sich Kommissar Laurence und Alice Avril mit einem übernatürlichen Mord befassen. Nachdem Marléne auf dem Rummel war um dort bei der Wahrsagerin einen Liebestrunk zu kaufen, kann sie kurz darauf beobachten wie ein Medium einen Fluch ausspricht. Kurz darauf ist eine Person auf seltsame Weise ums Leben gekommen und Marléne vermutet, dass dieses Medium die Person ermordet hat. Gleichzeitig wird ein Pfarrer in seiner Kirche mit mehreren Messerstichen brutal ermordet. Der einzige Zeuge ist ein Apotheker, der sich kurz darauf mit seinem Wissen bei Laurence einschmeicheln möchte…
Im zweiten Fall der Collection „Der Fall Protheroe“ wird die Sekretärin von Werbeagenturchef Alexandre Protheroe erhängt im Treppenhaus der Agentur gefunden. Am Abend vorher hatten die beiden einen großen Streit, der aber nicht der Auslöser sein konnte. Irgendetwas anderes muss noch vorgefallen sein, was sie zu diesem Schritt getrieben hat. Während Laurence vermutet, dass es sich nicht um einen Suizid handelt, sondern um einen brutalen Mord, versucht Alice herauszufinden, was wirklich in der Werbeagentur geschieht um nicht nur einen Artikel für ihre Zeitung zu schreiben, sondern auch um einem alten Freund zu helfen. Schon bald findet sie heraus, was wirklich hinter den verschlossenen Türen der Werbeagentur vor sich geht und findet leider auch bald darauf schon die nächste Leiche – Alexandre Protheroe.
Im dritten und letzten Teil der Collection „Der mysteriöse Fall Styles“ bittet man Laurence auf eine Schönheitsfarm zu kommen um dort die scheinbaren seltsamen Absichten des jungen Liebhabers der Eigentümerin zu durchleuchten. Dieser soll nur auf ihr Geld aus sein und einen Anschlag auf ihr Leben geplant haben. Dieses lässt sich aber nicht wirklich beweisen, so dass sich Alice und Marléne dort als Gäste einschleusen. Erst scheint alles ganz normal zu sein, doch dann findet Marléne eine Leiche im Pool des Hauses. Doch damit nicht genug. Kurze Zeit später findet Alice auch die Leiche der Eigentümerin, die Vergiftet wurde. Die große Frage ist natürlich, wer ist der Mörder?
Die vierte Collection von „Agatha Christie Mörderische Spiele“ ist ebenso wie die vorherigen Kollektionen wieder spannende Kriminalunterhaltung im Stil der 1950er Jahre. Die jeweiligen Fälle sind nach dem typischen „Whodunit“ Muster aufgebaut, für das Agatha Christie berühmt war, so dass man als Zuschauer immer die Möglichkeit des Ratens hat. Verdächtige gibt es immer genug und auch die passenden Motive, doch oft ist es nur ein Täter, der am Ende der Episode enthüllt wird.
Eigentlich kann man sich bei der Serie auf altbewährte Unterhaltung verlassen. Laurence und Alice sind wie Feuer und Wasser, können aber dennoch nicht ohne einander. Marléne ist immer noch in Laurence verliebt, kann ihm ihre Liebe aber nicht gestehen. Dazu kommt noch die Gerichtsmedizinerin mit einer Schwäche für Laurence, die aber schon nach der ersten Episode die Serie wieder verlässt. Während man in den ersten beiden Geschichten noch das alte Polizeirevier sieht und sich auf das bekannte verlassen kann, wird dies in der letzten Episode geändert. Das Innenleben des Reviers bleibt zwar das gleiche, doch von außen sieht es plötzlich ganz anders aus. Am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, doch wenn man sich daran gewöhnt hat ist es ganz in Ordnung.
Die Fälle an sich waren wieder ganz in Ordnung, manchmal aber etwas zu bizarr. Generell war auch die vierte Collection von „Agatha Christie Mörderische Spiele“ wieder gute Unterhaltung für Krimifans.