Agatha Christie ist gerade groß in Mode. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Polyband, die Heimat der Agatha Christie Fernsehserien in Deutschland, nun auch die äußerst erfolgreiche französische Krimireihe „Agatha Christie Mörderische Spiele“ in mehreren DVD Boxen veröffentlicht. Nachdem die ersten beiden Boxen mit jeweils vier Filmen schon im vergangenen Sommer und Spätsommer für den deutschen Heimkinomarkt veröffentlicht wurden, legt man nun mit der dritten Collection nach. Wie gewohnt beinhaltet auch diese Box wieder vier Kriminalfälle, die auf den Romanvorlagen von Agatha Christie beruhen.
Im ersten Film „Die Kleptomanin“ gelingt es Kommissar Laurence (Samuel Labarthe) die Geldbotin eines internationalen Drogenringes zur Zusammenarbeit zu „überreden“. Diese gibt der Polizei auch Hinweise auf die Herberge von Marlénes (Elodie Frenck) Schwester Solange. Da die Reporterin Alice Avril (Blandine Bellavoir) eng mit Laurence zusammenarbeitet mietet sie sich bei Solange ein und stolpert da natürlich über eine Leiche – eine junge Frau wurde scheinbar ohne jeden Grund vergiftet. Gleichzeitig versucht Laurence den Drogenring bei der Geldübergabe zu zerschlagen, jedoch wird seine Verbündete dort schwer verwundet.
Im zweiten Teil „Vier Frauen und ein Mord“ erscheint plötzlich Avrils Ehemann bei ihr auf der Türschwelle. Er ist völlig Blutverschmiert und erzählt Alice von der Leiche, die er zufälligerweise gefunden hat. Da er in einem Mehrfamilienhaus gelebt hat und nach dem Fund das Haus so schnell wie möglich verlassen hat, ist er nun der Hauptverdächtige. Während Alice alles versucht um ihren Mann zu beschützen und dadurch die Scheidung von ihm zu bekommen, ist Laurence auf der Jagd nach dem wahren Täter – vor allem, da er denkt, dass der Täter jemand völlig anderes ist.
Im dritten Teil „Mörderparty“ liest Marléne in der Zeitung die Ankündigung eines Mordes. Auf einem Gestüt soll in der Nacht jemand ermordet werden. Eigentlich sollte es sich nur um einen Scherz des Neffen der Besitzerin handeln, doch leider geht dieser komplett daneben. Der engagierte Schauspieler, der die Gäste eigentlich nur erschrecken sollte, wird vor Aller Augen erschossen. Leider war es dunkel, so dass unklar ist, wer der Täter ist. Eine Möglichkeit zum Mord hatte aber jeder. Laurence und Avril nehmen die Ermittlungen auf und entdecken nicht nur ein Geheimnis, das vertuscht werden sollte.
Im vierten und letzten Teil der Collection „Die seltsame Entführung des kleinen Bruno“ muss Laurence tief in seine Trickkiste greifen. Die Autorin Elöise Zennefort wird nun seit geraumer Zeit erpresst und ein Lösegeld wird gefordert, da ansonsten der kleine Bruno, der Sohn der Autorin, entführt werden soll. Da dieser Fall sehr prestigeträchtig ist, wird Laurence mit einer rund-um-die-Uhr Überwachung beauftragt, während Avril die Autorin exklusiv interviewen darf. Natürlich geht alles schief, der Junge wird entführt und bei weiteren Ermittlungen wird auch Laurence „ermordet“.
„Agatha Christie Mörderische Spiele“ Collection 3 ist wie auch die beiden anderen Kollektionen vorher auch, wieder erstklassige Kriminalunterhaltung. Wie man es von der Serie schon gewöhnt ist, sind die Fälle wieder nach dem typischen „Whodunit“ Muster aufgebaut, so dass man als Zuschauer immer mit raten kann, wer der Täter ist.
Neben den Kriminalfällen ist auch die Entwicklung der Figuren erwähnenswert. Während Marléne immer noch unsterblich in Laurence verliebt ist und auch immer auf eine kleine Erwiderung seinerseits hofft, hat sich Laurence in die neue Gerichtsmedizinerin verguckt. Diese ist aber ebenso wie Alice eine überzeugte Feministin und kann daher seinen Avancen fast immer aus dem Weg gehen. Dazu kommen noch die ständigen Streitereien zwischen Laurence und Alice, die diese Serie so besonders macht. Obwohl die beiden als Team wirklich gut zusammen arbeiten, würden sie sich dieses aber niemals eingestehen, da sie wie Feuer und Wasser sind.
Persönlich hat mich „Mörderische Spiele“ wieder gut unterhalten. Das Flair der 1950er Jahre wird perfekt eingefangen, was der Serie ihren gewissen Charme gibt. Dazu kommt noch die Mischung zwischen Comedy und Kriminalfall, was eine wirklich gute Mischung für eine nette Krimiserie ist.