Die junge Sian O‘Callaghan (Florence Howard) ist nach einer Partynacht in ihrer Heimatstadt Swindon nicht zurück nach Hause gekommen. Ihre Mutter Elaine (Siobhan Finneran) ist zuerst gar nicht besorgt und denkt zuerst, dass ihre Tochter bei ihr zu Hause ist und ihren Rausch ausschläft.
Dem ist aber leider nicht so, so dass die Familie die Polizei einschaltet. Diese versucht die Familie zuerst einmal zu beruhigen, doch als Sian nicht wieder auftaucht, wird sie auf die Liste der vermissten Personen gesetzt. Die Polizei in Person von Detective Superintendent Stephen Fulcher (Matin Freeman) und seinem Team beginnt mit den Ermittlungen.
Bei Sichtung des Videomaterials fällt auf, dass Sian in der Tatnacht den Club, in dem sie einige Zeit verbrachte alleine verlassen hat und in ein fremdes Auto gestiegen ist. Nun beginnt die eigentliche Ermittlungsarbeit, denn wem gehört dieses Auto?
Nach genauerer Betrachtung des Bildmaterials entdecken die Ermittler einen Aufkleber eines Taxiunternehmens. Der Fahrer namens Christopher Halliwell (Joe Absolom) ist natürlich genauso schnell ermittelt und schon kurz darauf beginnt die Observation. Doch Halliwell verhält sich komplett unauffällig und hängt sogar Bilder von der Vermissten auf. Dann passiert ihm aber ein Fehler und Fulcher genehmigt die Verhaftung.
Da der Fall viel zu brisant ist übernimmt Fulcher die Befragung ohne die Konsequenzen zu bedenken. Durch den PACE Act ist es ihm untersagt Verdächtige an anderer Stelle als dem Polizeirevier durchzuführen um die Willkür der Polizei einzudämmen. Mit Halliwells Befragung startet er sofort vor Ort und verweigert ihm sogar einen Anwalt. Als er den Mord an Sian zugibt, fragt er Fulcher ob er noch eine weitere Leiche haben möchte.
Ohne nachzudenken willigt Fulcher ein und lässt sich den Fundort zeigen. Ein großer Fehler, denn nach dem Fund der zweiten Leiche und der Verlegung des Verhörs ins Polizeirevier verweigert Halliwell die Aussage und verlangt einen Anwalt. Als die zweite Leiche gefunden wird, feiert man schon den großen Erflog, doch dann beginnen die Verhandlungen, bei denen die Versäumnisse von Fulcher ans Licht kommen.
Dies wird auch zu einem Problem für Karen (Imelda Staunton) und Charlie Edwards (Peter Wight), denn bei der zweiten Leiche handelt es sich um ihre lange verschollene Tochter Becky. Durch Fulchers Versäumnis wird dieser Mord nun unter den Tisch gekehrt. Während Karen einfach nur erleichtert ist zu wissen, was mit ihrer Tochter geschehen ist, geht ihr Ex-Mann einen Schritt weiter und beschwert sich formell über Fulchers vorgehen. Diese Beschwerde könnte Fulcher nicht nur den Fall sondern auch die Karriere kosten.
Mit der sechsteiligen Fernsehserie verfilmten Regisseur Paul Andrew Williams und Produzent Tom Dunbar den Roman „Catching a Serial Killer“ des realen Stephen Fulcher. Dieser diente Jeff Pope als Vorlage für sein Drehbuch und daher ist die Serie nicht einfach nur eine Fiktion, sondern basiert auf dem echten Mordfall aus dem Jahre 2011.
Die sechs Episoden der Serie waren durchweg spannend. Nach und nach wird der Fall aufgebaut und als Zuschauer kann man die verschiedenen Lebenswelten der drei unterschiedlichen Protagonisten betrachten.
Da wären nicht nur Fulcher und seine Familie, sondern auch noch die beiden Familien der Opfer. Während Sians Familie versucht ihr Leben nach dem gewaltsamen Tode der Tochter wieder in den Griff zu bekommen, kämpft Beckys Familie immer noch für Gerechtigkeit. Nicht nur für sich, sondern auch für Fulcher.
„A Confession“ ist ein düsterer Blick auf das britische Rechtssystem. Zum einen wird klargestellt, dass die Polizeiwillkür der vergangenen Jahrzehnte durch den PACE Act gut eingestellt wurde, zum anderen ist dieser Act aber auch hinderlich bei solch schweren Verbrechen wie dem vorliegenden. An dieser Stelle muss es nur eine Kleinigkeit sein die nicht beachtet wurde und der Verdächtige kommt ungestraft davon.
Mir persönlich hat die Serie sehr gut gefallen, vor allem durch die Auswahl der Hauptdarsteller, die den realen Menschen im Aussehen sehr nahe kommen. Die Atmosphäre ist sehr dicht und man kann die Abscheu zwischen den einzelnen Parteien richtig nachempfinden. Die Wendung am Ende ist sehr krass und zeigt überdeutlich, welches Motiv beim Mörder dahintersteckte. Eine Empfehlung für jeden der gute und spannende Krimiunterhaltung mag.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten