Erneut sind Professor van Dusen und sein Freund und Chronist Hutchinson Hatch mal wieder auf Reisen. Diesmal befinden sich die beiden in Indien. Am Hafen von Bombay machen die beiden sowie die Hafenmitarbeiter eine grausige Entdeckung. In einer Überseekiste finden sie die Leiche eines britischen Soldaten. Wäre dies schon nicht schlimm genug, der Mann wurde scheinbar von giftigen Vogelspinnen getötet und eingesponnen.
Natürlich ist auch hier die Presse nicht weit entfernt und so taucht einer von Hatchs Kollegen am Tatort auf, der eine große Story daraus machen möchte. Auch Hatch und van Dusen glauben hierbei nicht an einen Unfall und beginnen mit ihren eigenen Ermittlungen. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Vorgesetzten des Soldaten machen sie sich auf den Weg zur Witwe Lady Morton.
Dort angekommen treffen die beiden zuerst einmal auf den Journalisten, den sie schon am Pier getroffen haben. Dieser ist mit Lady Morton befreundet und unterrichtet sie über den schrecklichen Vorfall. Lady Morton ist aber gerade sehr beschäftigt mit den Vorbereitungen für ein ganz besonderes Picknick. Dazu möchte sie mit einer großen Gesellschaft und ihrer Dienerschaft in den indischen Dschungel gehen.
Van Dusen und Hatch schließen sich kurzerhand der Gesellschaft an. Doch anstatt eines gemütlichen Ausflug erleben die Lady und ihre Bekannten den größten Schrecken. Mehrere Mitglieder der Gesellschaft sterben auf brutalste Art und Weise. Auch wenn es wie bei dem ersten Toten nach Unfällen aussieht, kann van Dusen beweise, dass es sich dabei um Morde handelt.
Doch was ist das Motiv hinter den ganzen Morden? Zum Glück ist van Dusen zur Stelle um das Rätsel zu lösen und den Mörder zu entlarven.
Nach 23 Fällen kann man bei dieser Professor „van Dusen“ Hörspielreihe fast gar nicht mehr von der „neuen“ Hörspielreihe sprechen. Vielmehr sind es neue Fälle, die zwischen den früheren Fällen von Jaques Futrelle und Michael Koser spielen. Oft gibt es auch Anspielungen, oder Verweise auf die Hauptserie, was für klassische Fans eine schöne Jagd nach eben diesen ist. Neue Fans bekommen von Hatch oft einen kleinen Teaser am Ende der Episode, die auf eine klassische Episode verweist.
Aus meiner Sicht sind die neuen van Dusen Abenteuer aus der Feder von Marc Freund wirklich gute Kriminalunterhaltung nach dem klassischen „Whodunit“ Prinzip. Eine Person war der Täter, doch wer kann es gewesen sein, da alle irgendwie ein Alibi für den Mord haben. Natürlich wird hier niemals mit offenen Karten gespielt, so dass wir als Hörer den Mörder nur erraten und nie mit Sicherheit erraten oder bestimmen können. Das macht das Hörspiel aber auch gerade aus und zum Glück gibt es ja van Dusen.
Verantwortlich für die Produktion zeigte sich neben Marc Freud als Autor auch wieder Gerd Naumann als Produzent verantwortlich. Diesem gelingt es wieder erstaunlich gut, die Atmosphäre der Geschichte passend einzufangen und uns Hörer in diese klassische Welt eintauchen zu lassen. Auch wenn die Zeit schon lange vorbei ist und für jüngere Hörer vielleicht schon etwas seltsam erscheinen könnte, so ist die Geschichte gut recherchiert und vor allem immer spannend erzählt.
Für die Umsetzung der nun bei All Score Media erschienen Geschichte „Professor van Dusen und die Witwentröster von Bombay“ konnten Gerd Naumann und Mark Freund erneut Bernd Vollbrecht als Professor van Dusen und Nicolai Tegeler als Hutchinson Hatch verpflichten, die diesen Geschichten immer das gewisse Etwas verleihen.
In weiteren Rollen kann man noch die Stimmen von Luisa Wietzorek als Patricia Wentworth, Sabine Arnhold als Lady Amber Morton, Udo Schenk als Bhajan, Peter Flechtner als Joel Buckley, Jörg Hengstler als Brandon Harper, Bodo Wolf als Kirk Donague sowie Jürgen Thormann als Rahul.
Ein neuer van Dusen Fall ist immer wieder etwas Besonderes. Die Fälle sind immer äußerst interessant und es liegt trotz der vielen Toten immer etwas Witz in den Geschichten. In dieser Episode gibt Professor van Dusen einer jungen Autorin noch einen Hinweis auf eine Romanfigur, was eine kleine Anspielung auf Dame Agatha Christie ist. Herrlich. Ich freue mich schon auf die nächste Episode.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten