Professor Dr. Dr. August van Dusen und sein Freund und Chronist Hutchinson Hatch sind nach den Morden in einem Berliner Anwesen noch ein paar Tage länger in der Hauptstadt des Deutschen Kaiserreichs geblieben und residieren im Hotel Kaiserhof. Dort werden sie vom Gefängnisdirektor des Gefängnisses von Berlin Moabit aufgesucht, der sich mit einem etwas größeren Problem an sie wendet.
Seit geraumer Zeit scheint es eine Rattenplage im Gefängnis zu geben. Wo diese Ratten herkommen weiß niemand, doch nun gehen die Nagetiere sogar soweit dass sie Insassen in der Nacht attackieren und töten. Auch ein eigens dafür angestellter Kammerjäger konnte das Problem nicht lösen. Van Dusen kann das Berichtete kaum glauben und verspricht dem Mann am nächsten Tag seine eigenen Nachforschungen anzustellen.
Im Gefängnis angekommen lernen van Dusen und Hatch erst einmal das Gebäude und die Abläufe kennen. Während Hatch immer noch an einen Unfall glaubt, weiß der Professor schon dass es kaltblütiger Mord war. Die Opfer hatten alle scheinbar Bisswunden im Nacken, die als Todesursache genommen wurden. Dabei stellt van Dusen fest, dass Ratten gar nicht so präzise und Todbringend mit einem Biss im Nacken töten können.
Nach einem Gespräch mit dem Gefängnisarzt geht van Dusen einer neuen Spur nach. Eine reiche Berlinerin heuert ehemalige Insassen an und ist dadurch die größte Gönnerin des Gefängnisses. Diese ist mehr als überrascht von der Rattenplage zu hören, bleibt den geläuterten Insassen aber dennoch treu.
Hatch bleibt unterdessen im Gefängnis und hat „Dienst“ mit den Wärtern. Diese berichten ihm von seltsamen Träumen von Kaiser Wilhelm der angeblich ins Gefängnis gekommen ist. Kurz darauf sind alle drei eingeschlafen, denn der Kaffee den sie getrunken haben hatte neben Milch und Zucker noch eine weitere Zutat. Schon bald erscheint Kaiser Wilhelm wirklich im Gefängnis und hat dort definitiv alles andere als kaiserliche Aufgaben im Sinne.
Episode neunzehn der Professor van Dusen Reihe schließt direkt an die Ereignisse aus Episode fünfzehn „Professor van Dusen in der Totenvilla“ an. Im Nachgang erfährt man aber auch, dass diese Handlung zeitlich von „Professor van Dusen setzt die Segel“ also Episode 17. Daher zeigt diese Episode erneut, dass die Reihenfolge bei van Dusen eigentlich nichts zur Sache tut und man die Geschichten so genießen kann wie man möchte.
Verantwortlich für diese neue Geschichte aus dem Hause All Score Media sind erneut Marc Freund als Autor und Gerd Naumann als Regisseur. Diesen gelingt es erneut ein unglaubliches Hörspiel zu produzieren, welches nicht nur von der Geschichte, sondern daneben natürlich auch von den Sprechern und vor allem von der immer mehr als passend eingesetzten Musik. Die Geschichte ist dabei natürlich wieder ein großartiges „Whodunit“ welches am Ende wieder nur vom Professor aufgelöst werden kann.
Für die Sprecher konnten die Macher wieder auf Bernd Vollbrecht als Professor van Dusen und Nicolai Tegeler als Hutchinson Hatch setzen. Dieser agiert wie auch in allen anderen Episoden nicht nur als Nebenprotagonist, sondern auch als Erzähler der Geschichte.
Dazu kommen noch die Stimmen von Marko Bräutigam als Albert Zweck, Tom Semmler als Ernst Hilgendorf, Lutz Harder als Dr. Heinz Kaminsky, Liane Rudolph als Henriette von Droste, Heiko Akrap als Rüdiger Eichbaum, Amadeus Strobl als Gernot Kuhn, Felix Würgler als Jakob Reinhardt, Fabian Oscar Wien als Herr Hagen sowie Tino Kießling als Dietrich Eberslohe. Da die Geschichte in Berlin spielt, haben die meisten Sprecher auch mit der typischen Berliner-Schnauze gesprochen, so dass das Hörspiel noch authentischer wirkt.
Persönlich finde ich die neuen Fälle des Professor van Dusen immer sehr gut gelungen und ich freue mich auf jede weitere Folge die noch kommen wird. Das Miträtseln macht immer Spaß, auch wenn man niemals die Informationen und Weisheit eines Professor van Dusen besitzen wird um den Fall jemals zur Gänze lösen zu können.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten