Dadurch, dass ihr Sohn Miles (Joshua Satine) mit Nicky (Ian Ho) befreundet ist, lernt die alleinerziehende Stephanie Smothers (Anna Kendrick) die überaus emanzipierte Emily Nelson (Blake Lively) kennen. Emily lädt ihre neue Bekannte auch sofort auf einen Martini zu sich nach Hause ein und so beginnt die Freundschaft der beiden.
Zuerst verstehen sich die beiden Frauen auch wirklich blendend. Stephanie, die immer nett und zuvorkommend ist, lernt durch Emily ihre dunkle Seite kennen und entschuldigt sich daher nicht mehr für jede Kleinigkeit (was sie vorher gemacht hatte) und erzählt Emily im Alkoholrausch sogar von ihrem größten Geheimnis.
Schon bald beginnt sich das Verhältnis der beiden aber zu ändern. Emily wird immer fordernder und treibt Stephanie durch verschiedene Gesten an ihre Grenzen. Eines Tages erhält Stephanie einen Anruf ihrer besten Freundin, die sie darum bittet ihren Sohn abzuholen, da sie geschäftlich verreisen muss.
Stephanie ist natürlich bereit dazu. Dies ist dann aber auch das letzte Lebenszeichen von Emily. Als sie nach vier Tagen immer noch nicht zurück ist, alarmiert Stephanie Emilys Mann Sean Townsend (Henry Golding) der zurzeit in London bei seiner kranken Mutter ist. Sean kommt sofort zurück und gemeinsam suchen sie die verschwundene Emily, wobei Stephanies Vlog ihnen dabei eine große Hilfe ist.
Leider ist alle Mühe vergebens, denn einige Tage später wird durch einen Hinweis von Stephanies Followern nicht nur Emilys Auto aus einem See gezogen, sondern auch ihr Leichnam. Alle sind völlig am Boden zerstört, doch schon bald entwickelt sich die Trauer und das enge Zusammensein von Stephanie und Sean zu etwas völlig anderem. Doch da bestellt Nicky den beiden viele Grüße von seiner verstorbenen Mutter…
Als ich vor geraumer Zeit die Vorschau zu dem Film gesehen hatte, war ich eigentlich schon komplett gefangen. Persönlich mag ich so seltsame Filme, die ein wenig in Hitchcock Manier eine völlig andere Tatsache vorspiegeln, als sie dann nachher wirklich ist. So natürlich auch bei diesem Film.
Die Settings sind sehr gut gewählt und vor allem dieser Kleinstadtcharme kommt in dem Film besonders gut zur Geltung. Überall die typischen weißen Gartenzäune (außer bei Emily) und jeder gönnt dem anderen dabei nichts. So ist es umso erstaunlicher, dass diese beiden völlig unterschiedlichen Figuren sich anfreunden – so scheint es. Doch im Laufe des Films wird immer offensichtlicher, warum Emily sich gerade Stephanie ausgesucht hat, doch leider war es die falsche Entscheidung.
Auch wenn die Handlungsebenen recht schnell aufeinander folgten und man mit vernünftigen Menschenverstand niemals in so einen schnellen und vor allem krassen Wechsel einsteigen würde, hat es für den Film doch gewirkt. Mich persönlich hat der Film gut unterhalten und ich bin wirklich froh, dass Paul Feig als Regisseur auf das Ende verzichtet hat, welches man noch bei den entfallenen Szenen sehen kann. So ist der Film eine runde Sache.
Die Schauspieler sind gut gewählt worden und vor allem Anna Kendrick kann in dieser Rolle zeigen, dass sie nicht nur komische Filme machen kann, sondern auch überaus ernste Filme, die aber durch die Situationskomik an einigen Stellen aufblühen. Auch wenn die Handlung an einigen Stellen hakt, kann man sich den Film durchaus anschauen.
Die hier vorliegende Blu-ray bietet neben dem Hauptfilm auch noch eine ganze Menge Bonusmaterial, die das Filmvergnügen noch abrunden. So erhält man neben verschiedenen Making-ofs und Featurettes auch noch das oben schon erwähnte alternative Ende sowie ein überaus amüsantes „Gag Reel“.
Meine Meinung: 8 von 10 Punkten