Professor Dr. Dr. Dr. van Dusen und sein Freund und Chronist Hutchinson Hatch befinden sich im Augenblick in Berlin. Dort wollen sie eigentlich einem wichtigen Vortrag eines Kollegen von van Dusen lauschen, doch leider steigen sie in genau die falsche Kutsche ein. Kutscher Heino Habicht hat seinen ersten Tag und verfährt sich bei der von ihm selbst vorgeschlagenen Abkürzung durch den Berliner Grunewald. Sie landen schließlich an einer abgelegenen Villa, die komplett erleuchtet und scheinbar auch völlig verlassen ist. Van Dusen und seine Begleiter betreten das Gebäude und machen eine erschreckende Entdeckung. Im Speisesaal sitzen dreizehn Leichen im Frack bekleidet um einen Tisch.
Als die Polizei eintrifft geht man sofort von einem Selbstmord aus. Doch van Dusen kann dieses revidieren und dem erstaunten Kommissar Reinicke sowie Herrn Lang, dem Eigentümer der Villa, erklären, wie die Männer ermordet wurden. Die Männer wurden scheinbar durch einen Trick in die Villa gelockt, unter Drogen gesetzt und mit Schockeffekten in Panik versetzt. Als einzigen Ausweg hat man ihnen dann eine Zyankali-Kapsel angeboten, die diese dann auch alle dankend angenommen haben. So weit, so gut, doch einer der drei Männer passt nicht zu den anderen 12, da weder sein Anzug, noch seine Schuhe passend sind. Die anderen Männer sind wichtige Bankiers, während der letzte Mann ein Unbekannter ist.
Van Dusen schickt Hatch auf Recherche, da er in den Schuhe des letzten Mannes alte Theaterkarten gefunden hat. Natürlich klappert Hatch dann die Theater der Stadt ab und findet schließlich heraus, dass es sich bei dem Toten um einen Schauspieler handelte, der mit seine Lampenfieber in therapeutischer Behandlung war. Das erklärt natürlich nicht, warum der Mann unter den Toten ist, gibt aber erste Anhaltspunkte. Van Dusens nächster Halt ist der Therapeut des Toten, doch dort erleben er und Hatch eine nicht ganz so willkommene Überraschung, denn der erste Arzt mit dem sie dort Sprechen ist ihr Gegner, der die beiden in die Irre führen möchte.
Die fünfzehnte Episode von den neuen Fällen von „Professor van Dusen“ führen etwas ein, was ich bisher aus noch keiner van Dusen Episode kenne. Während van Dusen und Hatch erneut einen Mordfall aufklären, taucht eine Figur auf, die van Dusen gewachsen zu sein scheint und das Gegenstück zu van Dusens Kriminologischen-Sachverstands ist.
Mit Dr. Raguse führt Autor Marc Freund das perfekte Gegenstück zu van Dusen ein. Damit erschafft er (auch wenn der Hobbykriminologe es nicht gerne hört) das van Dusen Pendant zu Sherlock Holmes Moriarty. Dieser ist scheinbar der neue Erzfeind des Professors und wird bestimmt nicht das letzte Mal als Gegner aufgetaucht sein. Natürlich kann van Dusen den eigentlichen Fall aufklären, was jedem Hörer und Kenner der Hörspiele bewusst sein dürfte, doch trotzdem scheint van Dusen bei diesem Gegner an seine Grenzen gekommen zu sein. Dabei hat Freund es sehr geschickt angestellt und den Hörer wirklich lange im Dunkeln gelassen wer der Gegner ist und vor allem, warum er der Gegner ist.
Auch bei diesem van Dusen Hörspiel hat neben Marc Freund, der fürs Buch verantwortlich ist auch wieder Gerd Naumann als Regisseur mitgewirkt. Die Macher von All Score konnten für die fünfzehnte Folge ihrer Serie erneut Bernd Vollbrecht als Professor van Dusen sowie Nicolai Tegeler als seinen Freund und Chronisten Hutchinson Hatch verpflichten. Dazu kommen noch die Stimmen von Thomas Schmuckert als Hermann „der Fuchs“ Reinecke, Jürgen Thormann als Herr Lang, Jörg Hengstler als Dr. Raguse, Rainer Brandt als Prof. Marzahn, Yvonne Greitzke als Mathilda Helm, Achim Buch als Gernot Disselbeck, Jenny Löffler als Helga Schroth, Tim Knauer als Fritz Gerhard, Marieke Oeffinger als Luise Gerhard sowie Heiko Akrap als Heino Habicht.
Der Titel „Professor van Dusen in der Totenvilla“ mag sich passend für die dunkle Jahreszeit anhören, hat aber so gesehen nur mit den Morden damit zu tun. Generell hat diese Episode eher witzig Momente, vor allem durch die Figuren des Kutschers und des Hausmädchens, ist aber dennoch ein interessanter Krimi mit interessanten Figuren. Ich bin sehr gespannt, wie es mit van Dusen und seinem neuen Rivalen weitergehen wird – denn jeder Superman braucht auch seinen eigenen Lex Luthor.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten