Der Krieg der Welten ist vorbei und die Menschen konnten den Marsianern nichts entgegensetzen. In einer schnellen und alles vernichtenden Welle konnten die Raumschiffe der Marsianer fast alle Menschen töten, so dass es nur noch einige wenige Überlebende gibt. Zu diesen Überlebenden gehört auch der Zeitungsreporter Simon, der es durch mehr Glück als Verstand immer wieder lebend aus den Angriffen der Marsianer geschafft hat.
Auf seiner Reise durch England trifft er auf weitere Überlebende, mit denen er sich eigentlich nur verstecken möchte. Die erste Person, die er trifft ist ein Kurat, den Simon noch aus der Zeit vor den Angriffen kannte. Mit diesem versucht Simon nun ein passendes Versteck zu finden, in dem sie sich vor den Marsianern verbergen können. Der erste Platz den sie entdecken scheint ganz in Ordnung zu sein und die zwei verbringen dort einige Zeit. Dann erscheint aber ein Mann, der ebenfalls Unterschlupf sucht und Simon und dem Kuraten von seinen Erlebnissen und den verheerenden Waffen der Außerirdischen.
Schon kurz danach bricht die Hölle auf Erden aus. Ein weiterer Zylinder vom Mars landet direkt in dem Haus, in dem sich Simon und der Kurat verstecken und trennt die beiden so komplett von der Außenwelt. Ein Spiel auf Zeit beginnt, denn die Gemeinsamkeit macht den beiden auch sehr zu schaffen. Während der Kurat immer mehr in die Wollust und Habgier verfällt, kann Simon dieses Gehabe nicht mehr ertragen. Leider geht dieses dann aber bei beiden so weit, dass Simon den Kuraten aus versehen umbringt, als er ihm während einer Durchsuchung durch die Marsianer eigentlich nur den Mund zu halten und zum Schweigen bringen wollte. Angeekelt von sich selbst möchte Simon seinem eigenen Leben ein Ende setzen, doch wie so oft kommt alles ganz anders.
Mit dem dritten Teil von „Krieg der Welten“ endet vorerst leider auch die H.G. Wells Hörspielreihe von Oliver Döring. Die Betonung liegt dabei aber auf dem „leider“, da die Hörspiele technisch wirklich hervorragend sind und die Art der Adaption unglaublich gut ist. Während die vorherigen Hörspiele mehr oder weniger an modernere Zeiten angepasst wurden, hat man bei „Krieg der Welten“ versucht recht nah am Original zu bleiben. Die Handlung ist angesiedelt im viktorianischen England und plötzlich tauchen Außerirdische auf, die das Leben auf der Erde vernichten.
Wie Reporter Simon es auch im Hörspiel selbst anmerkt, war beziehungsweise ist die Geschichte eine deutliche Kritik an den damaligen Imperialismustendenzen der Länder Europas und kann leider auch immer noch auf unsere heutige Zeit übertragen werden. Es gibt leider immer noch genug Länder oder Organisationen, die, aus welchen Gründen auch immer, immer noch in andere Länder eindringen und den Menschen dort ihre Kultur aufzwängen, oder die Menschen dort sogar im Sinne ihrer Sache ermorden.
Wie man es schon von den Produktionen von Oliver Döring, Imaga und Folgenreich gewohnt ist, wurde auch dieses Hörspiel wieder perfekt inszeniert. Die Wahl der Sprecher und die eingesetzten Soundeffekte sind hervorragend und man fühlt sich ins viktorianische England zurückversetzt. Für die Umsetzung konnten Döring und sein Team in den Hauptrollen auf Dietmar Wunder als Simon, Peter Flechtner als Kurat, Carlos Lobo als Jameson und Jaron Löwenberg als Soldat zählen. In weiteren Rollen sind noch Boris Tessmann, Marieke Oeffinger, Antje von der Ahe, Nico Sablik und Joachim Kerzel zu hören. Diese hauchen dem Hörspiel das Leben ein, damit wir Hörer in der Geschichte versinken können.
Auch wenn die sechs Teile der H.G. Wells Adaptionen nun erschienen sind und keine weiteren Folgen mehr angekündigt wurden, hoffe ich doch sehr, dass sich Döring und sein Team vielleicht noch einmal für „Der Unsichtbare“ oder „Die Insel des Dr. Moreau“ zusammentun werden. Die Hörspiele waren alle große Unterhaltung und es wäre wirklich schade, wenn solch eine Serie nun einfach eingestellt wird.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten