Mit der fünften Collection von „Agatha Christie Mörderische Spiele“ veröffentlicht Polyband nun drei weitere Episoden der französischen Adaptionen der Romane von Dame Agatha Christie. So kann man auch in dieser fünften Collection erneut wieder den Spürnasen von Samuel Labarthe als Kommissar Swan Laurence, Blandine Bellavoir als Reporterin Alice Avril und Elodie Frenck als Sekretärin Marléne folgen, die es immer wieder schaffen auch den schwersten Kriminalfall zu lösen.
Diese Zusammenstellung beinhaltet die letzte Episode aus dem Jahre 2016 sowie die ersten beiden Episoden aus dem Jahre 2017, was die Collection bald zu einem vorläufigen Ende führen wird, da dann alle bisherigen Episoden erschienen sind.
Auch in diesen Episoden ist es wieder mehr als amüsant dem Ermittlerteam zuzuschauen. Swan Laurence ist in jeder Episode der arrogante Pinsel den man schon seit der ersten Episode hasst, aber durch seinen Scharfsinn und Wortwitz auch liebt. Dazu kommt Alices Hang immer die Mordopfer zu finden und sich dann in die Ermittlungen einzumischen sowie Marlénes unerwiderte Liebe zu Laurence, den sie nicht nur anschmachtet sondern auch jede Möglichkeit nutzt um in seiner Nähe zu sein.
In der ersten Episode dieser Collection „Albert Major redete zu viel“ hatten Marléne und Alice einen Unfall auf Alices Motorroller, der dazu geführt hat, dass sich Alice ihr Bein gebrochen hat. Nun befindet sie sich im Krankenhaus und trifft dort den Enthüllungsautor Albert Major, der kurz davor ist sein neues Buch zu veröffentlichen. Dazu wird es aber niemals kommen, denn am nächsten Tag ist er tot – ermordet. Darüber hinaus sind auch seine Aufzeichnungen verschwunden. Laurence beginnt mit seinen Ermittlungen, doch bevor er nur den kleinsten Beweis finden kann, gibt es eine weitere Leiche.
Die zweite Episode „Mord im Spiegel“ führt uns Zuschauer an das Set eines Films mit dem die erfolgreiche Schauspielerin Blanche Dulac ihr großes Comeback feiern möchte. Da Blanche ihre Händen für hässlich hält, muss ein Handmodel für bestimmte Szenen har. Diese ist eine außergewöhnliche Quasselstrippe und ein großer Fan der Schauspielerin. Doch kurz nachdem sie einen Schluck Sekt mit der Schauspielerin und dem Team getrunken hat bricht sie tot zusammen. Das Glas hatte vorher Blanche gehört, die so nett war es dem Handmodell anzubieten. Laurence vermutet nun einen Anschlag auf das Leben der Schauspielerin, so dass er Marléne in die Bewachung ihres Idols mit einbindet. Doch ist die Lösung des Falles wirklich so offensichtlich?
In der dritten Episode „Der Mann im braunen Anzug“ führt Laurence in völlig neue Bereiche, da er im Auftrag des Geheimdiensts einen Job als Sekretärin bei einem Theater annimmt. Dieses soll als geheimer Treffpunkt für russische Spione dienen und da die eigentliche Agentin von einem Mann im braunen Anzug niedergeschossen wurde und dann in Laurences Armen gestorben ist, muss er dies nun übernehmen. Bevor das aber klappen kann, muss er erst in die harte Schule von Marléne, die ihm alles über das Frausein beibringt. Schon bald muss Laurence aber erkennen, dass der Auftrag nicht unbedingt einfach ist. Es gibt sehr viele Verdächtige und das Leben als Frau ist nicht ganz so, wie Laurence es sich immer vorgestellt hat.
Die drei Episoden der fünften Collection sind wieder recht witzig, dabei aber auch angenehm spannend. Die Fälle sind wieder herrlich konstruiert, so dass man kaum auf den Mörder kommen kann, verlieren dabei aber auch nicht die geschickten Kniffe der „Whodunit“ Krimigeschichten aus dem Blick. Den Machern gelingt es immer wieder durch geschickte Wendungen in der Handlung einen weiteren Verdächtigen einzuführen, oder auszuschalten, so dass man am Ende fast nur noch zwei oder drei Möglichkeiten offen hat. Trotzdem ist es oft eine Überraschung, wenn Laurence und Avril den Täter am Ende enthüllen.
In den Episoden an sich ist es aber immer wieder interessant zu sehen, wie das Gefüge und auch das Verhalten zwischen den Figuren verändert oder aufeinander abgestimmt wird. So ist Laurence in einer Episode am Boden zerstört, weil seine große Liebe bei einem Flugzeugabsturz um s Leben gekommen ist, so dass Avril die Hauptermittlungen übernehmen muss, während Laurence in der Krankenhaus Episode eine falsche Patienteninformation erhält und annimmt Avril sei kurz vorm sterben und sie daher komplett in die Ermittlungen mit einbezieht.
Generell ist „Agatha Christie Mörderische Spiele“ angenehme Krimiunterhaltung. Leider werden die Fälle immer seltsamer und unlösbarer und auch die Handlungen um die Figuren werden immer komischer. So hat man als Zuschauer das Gefühl, dass man immer wieder etwas Obskures draufsetzen muss, damit das Gefüge zwischen den Figuren funktioniert. Dennoch bin ich gespannt, wie es weitergehen wird, denn eigentlich schaue ich die Agatha Christie Krimis sehr gerne. Vor allem die drei beziehungsweise vier Hauptfiguren sind hervorragend und es macht Spaß diese in ihren jeweiligen Rollen zu beobachten.
Meine Meinung: 8 von 10 Punkten