Nach einem mehr als interessanten Vortrag wird der russische Wissenschaftler und Zarenanhänger Professor Otto Lidenbrock auf brutale Art und Weise mitten in der Nacht ermordet. Die Gründe dafür sind eher unbekannt, doch vermutet Professor Dr. Dr. Dr. August van Dusen, ein guter Freund des Ermordeten, dass es etwas mit der politischen Gesinnung von Lidenbrock auf sich haben könnte.
Durch einige geschickte Nachforschungen kommt van Dusen auf einen russischen Immigranten, der ein starker Anhänger des aufkeimenden Bolschewismus ist. Also beginnen er und Hatch ihre eigentlichen Nachforschungen im Viertel der russischen Immigranten. In einer Wohnung in der sie den Mörder vermuten, finden sie eine weiter Leiche in einer Kiste, die zum Leidwesen des Mörders leider sehr schlecht verpackt war. Die Kiste enthält auf einem Adressaufkleber den entscheidenden Hinweis auf den Verbleib des wahren Mörders.
So begeben sich van Dusen und Hatch zum „Dreamland“ einem Vergnügunspark, der sich derzeit noch im Aufbau befindet. Scheinbar ist der Mörder dort als Handwerker tätig. Durch einen Hinweis eines Informanten erfährt der Mörder von den Absichten von van Dusen und Hatch und kann mit seiner Begleiterin Nadeschda Apanaseeva in die noch im Baubefindlichen Innereien des Vergnügunspark, allen voran die Welt um Jules Verne. Die Jagd ist eröffnet und am Ende steht eine wilde Verfolgungsjagd auf der Achterbahn.
Bisher war es immer so, dass die Abenteuer von „Professor an Dusen“ aus dem Hause All Score immer nach dem klassischen „Whodunit“ Prinzip aufgebaut, welches vor allem von der großartigen Agatha Christie geprägt wurde. Daher war es bisher immer so, dass der Mörder auch uns Hörern immer unbekannt war und wir am Ende den „Aha“ Effekt hatten, mit dem wir die gleichen Fäden wie der Professor verbinden konnten. In dieser Episode ist dies aber nicht so. Hier ist der Mörder von der ersten Minute bekannt und spielt sogar in einigen Szenen sogar den Protagonisten der Erzählung.
Verantwortlich für diese Geschichte sind erneut Marc Freund und Eric Niemann in der Geschichte und Gerd Naumann in der Regie. Diese haben zusammen eigentlich ein nettes Hörspiel zusammengestellt, welches leider einige Schwächen hat. Die Handlung ist in Ordnung. Der Grund für den ersten Mord ist nachvollziehbar und auch die weiteren Morde waren aus der Sicht des Mörders nötig. Leider ist der russische Akzent der Figuren sehr übertrieben, was die Figuren aber vom Rest der „Amerikaner“ abgrenzt. Persönlich bin ich sehr unsicher, ob dies ein gelungener Schachzug war um die Geschichte ein wenig komischer klingen zu lassen, oder das genaue Gegenteil.
Erneut gelingt es aber den Machern durch den geschickten Einsatz von Musik und Soundeffekten eine atmosphärische Geschichte zu produzieren. Für die Sprecher konnte man wieder auf Bernd Vollbrecht als Professor van Dusen, Nicolai Tegeler als Hutchinson Hatch sowie Uwe Jellinek als Detective Sergeant Caruso zählen. Dazu kommen noch die Stimmen von Peter Weis, Joachim Kaps, Sandrine Mittelstädt, Peter Groeger, Erik Schäffler, Wolf Frass sowie Dirk Hardegen.
Der zwölfte Fall der neuen Professor van Dusen Fälle war ein wenig anders als die vorherigen, dennoch aber spannend. Auch wenn man den Mörder schon kannte, ist es dennoch recht spannend, aber auch sehr amüsant, mit anzuhören, wie der Professor den Schuldigen fängt.