Nach den Wirren des 2. Weltkrieges finden sich Reg (Tim Roth) und Ethel Christie (Samantha Morton) nach neun Jahren wieder. Gemeinsam wollen sie nun eine neue Zukunft beginnen. Dazu mieten sie sich eine Wohnung im Haus der Rillington Street Nr. 10. Es ist nicht unbedingt die schönste und größte Wohnung, aber es ist ein Dach über dem Kopf. Zuerst scheint alles wieder wie früher zu sein, doch schon bald bemerkt Ethel eine Veränderung in Regs Verhalten. Nachts schleicht er sich aus dem Haus und plötzlich kann er ihr auch seltsame und vor allem teure Geschenke machen. Als sie ihn zur Rede stellen möchte rastet Reg aus und würgt sie fast zu Tode. Ethel flieht zwar zu ihrem Bruder aufs Land, kommt aber schon kurz darauf wieder nach Hause zurück, da es Reg angeblich nicht gut geht.
Regs Verhalten scheint sich ein wenig zu verändern, als die Familie Evans in die obere Wohnung des Hauses einzieht. Tim (Nico Mirallegro) ist ein junger Mann, der nur das Beste für seine Frau Beryl (Jodie Comer) und seine Tochter Geraldine möchte. Leider kommt ihm seine Spielsucht dabei in den Weg, so dass er immer auf der Suche nach Geld ist. Eines Tages gesteht ihm Beryl, dass sie wieder schwanger ist, das Kind aber nicht behalten möchte. Tim ist verwirrt und benötigt erst einmal frische Luft. Zusammen entscheiden sie sich mit einer weiteren Schwangerschaft erst einmal zu warten und bitten daher Reg Christie um Hilfe. Dieser hat dem Ehepaar vorgegaukelt ein ehemaliger Arzt zu sein, der sich mit Abtreibungen auskennt. Ein schwerer Fehler, denn kurz darauf ist Beryl tot.
Der völlig verstörte Sam lässt sich von Reg überreden die Leiche zu entsorgen und selbst zu fliehen. Seine Tochter soll bei Pflegeeltern abgegeben werden. Leider bricht das Lügenkonstrukt irgendwann zusammen und Sam stellt sich der Polizei. Dabei ist aber nicht Reg Christie der Hauptangeklagte, sondern er selbst. Man hat nicht nur die Leiche seiner Frau, sondern auch die seiner Tochter gefunden. Als Hauptzeuge gegen Sam tritt Reg an, dem man als Kriegsveteran und ehemaligen Polizisten alles glaubt und der damit Sams Schicksal besiegelt. Jedoch sollen dies nicht die letzten Opfer des Serienmörders Reg Christie bleiben, der nun scheinbar einen Freifahrtschein zu haben glaubt…
Mit der dreiteiligen Dramaserie „Rillington Place“ verfilmt Regisseur Craig Viveiros das Drehbuch von Tracey Malone und Ed Whitmore, die auf wahren Begebenheiten und den Morden des Serienmörders Reg Christie beruht. Dabei wird die Geschichte in jeder Episode aus einem anderen Blickwinkel berichtet um das Grauen noch schockierender zu machen.
Den Beginn macht in der ersten Episode Christies Frau Ethel, die nach und nach eine Veränderung im Verhalten ihres Mannes feststellen muss. In der zweiten Episode wird dann auf die Sicht von Sam Evans umgeschwenkt, die seine Verzweiflung widerspiegelt, aber auch das Klammern an die von Reg angebotenen Strohhalme an die sich die Evans klammern. In der letzten Episode wird dann auf Reg geschwenkt und zeigt die ungeschönte „Wahrheit“ und den Psychopathen hinter der Maske des netten Nachbarn.
Die Serie ist unglaublich düster und wenn man sich nicht mit der Geschichte von Reg Christie auskennt auch ein wenig überraschend. Durch diese drei verschiedenen Gesichtspunkte wird die Spannung auch sehr lange oben gehalten, so dass man wirklich erst am Ende der Serie mitkriegt, was für ein gewissenloser Mörder im Haus am Rillington Place gelebt hat. Leider ist es mir nicht ganz so offensichtlich geworden, warum Ethel bis zu ihrem Ende bei Reg geblieben ist und was sein Einfluss auf sie war. Im Großen und Ganzen ist „Rillington Place“ eine interessante Serie, die langsam aufgebaut wird, dafür am Ende aber umso schockierender ist. Vor allem Tim Roth als Reg ist brillant.