Da sie an einer schweren Krankheit leidet, möchte Mrs. Appleby ihren Sohn Nathan (Colin Morgan) noch einmal sehen. Dieser kommt zusammen mit seiner Frau Charlotte (Charlotte Spencer) aus London, um in Somerset eine alte Tradition kurz vor dem Aussähen der neuen Ernte durchzuführen. Doch in genau dieser Nacht stirbt die alte Frau und hinterlässt ihrem Sohn einen riesigen Hof mit einem guten Stück Land.
Da Nathan und Charlotte es eh etwas ruhiger angehen lassen wollten, übernehmen sie den Hof, ohne etwas über die Konsequenzen zu ahnen. Denn das Land ist verflucht und schon bald taucht wie aus dem nichts die Tochter des Pfarrers auf, die Hilfe sucht. Zuerst erscheint alles ganz normal, doch dann öffnet sie in der Nacht ihre Pulsadern und zeichnet mit ihrem Blut ein seltsames Bild von einer Person mit einem leuchtenden Buch in der Hand. Nathan, der eigentlich Psychologe ist, versetzt die junge Frau in Trance, nur um feststellen zu müssen, dass sie von einem schon lange toten Dorfbewohner besessen ist, der nun um Vergebung bittet.
Doch dies ist nicht der einzige seltsame Vorfall auf dem Anwesen der Applebys. Zuerst wird ein kleiner Junge von roten Jungs heimgesucht, die „nur“ mit ihm spielen möchten und dann wird die Ernte auch noch von einem seltsamen Käfer heimgesucht, so dass sie von den Landarbeitern als verflucht angesehen wird. Nathan versucht allen mit Logik und Analytik zu helfen, doch langsam beginnt er, ebenfalls übernatürliche Dinge zu sehen. Er hört Babygeschrei im leeren Haus, dann sieht auch er eine unheimliche Frau in einem leuchtend roten Mantel. Immer weiter verstrickt er sich in die Idee von Geistern, nicht zuletzt, da sein kleiner Sohn Gabriel hier auf dem Anwesen in seiner Abwesenheit im See ertrunken ist, und Nathan dies noch lange nicht verwunden hat. Seine Frau Charlotte hingegen übernimmt den Hof und leitet die Geschäfte gut, bis sie schwanger wird, und Nathan sich nach anfänglicher Freude zunehmend von ihr entfremdet.
„The Living and the Dead“ von Ashley Pharoah ist eine düstere Historienserie, die dabei auch noch viele klassische Gruselelemente beinhaltet. An und für sich ist es eine spannende Idee, die wirklich gut umgesetzt wurde. Die Atmosphäre ist unglaublich drückend und es wird viel mit langen Einstellungen und der dazu passenden Musik gearbeitet. Innerhalb der Serie wird eine Erntezyklus dargestellt, bei dem der Zuschauer nicht nur die Veränderungen der Natur, sondern auch die Veränderung des Protagonisten miterleben kann. Mit dem düsterwerden der Jahreszeiten werden auch die Gedankengänge von Nathan immer düsterer, bis es schließlich zum Eklat kommt.
Zunächst löst er pro Folge eine mysteriöse Begebenheit, bis es dann in den letzten beiden Episoden eine zusammenhängende Handlung gibt. Nathan erscheint seiner Umwelt immer weiter entrückt und geistesgestört. Als Zuschauer bekommt man jedoch noch weitere Eindrücke, die dieses seltsame Verhalten erklären.
Nach einem sehr gemächlichen Anfang baut die Spannung deutlich auf. Dennoch konnte das Finale nach überraschenden Wendungen nicht wirklich überzeugen. Dennoch macht der Cliffhanger am Ende der letzten Episode Lust auf weitere Folgen der Serie. Insgesamt nette Unterhaltung mit Gruselfaktor, mit leider unbefriedigendem Ende.