Ein halbes Jahr hat es jetzt bis zur Veröffentlichung der sechsten Staffel der Erfolgsserie „Death in Paradise“ gedauert. Detective Inspector Humphrey Goodman (Kris Marshall), DS Florence Cassell (Joséphine Jobert), Officer Dwayne Myers (Danny John-Jules) und Officer J.P. Hooper (Tobi Bakare) sind auf der Karibikinsel Saint Marie wieder schwer am Ermitteln und lösen dabei auch die Mordfälle, die zuerst als unlösbar erscheinen. Dabei ist es nicht immer das Offensichtliche, was DCI Goodman und sein Team zum Ziel führt, sondern vor allem Humphreys inneres Chaos, was ihm hilft Verknüpfungen zu ziehen, wo andere nichts sehen.
Eigentlich sind die vier ein gut eingespieltes Team. Manchmal kommt der Commissoner der Insel noch zu den Ermittlungen hinzu und manchmal hilft auch das ein oder andere Bier in Catherine’s Bar, wo man gerne mal den Tag ausklingen lässt. Diesmal ist aber noch eine weitere Person in das Leben von Humph involviert – Martha (Sally Bretton) seine große Liebe ist erneut auf der Insel, um vor ihrem neuen Job in London dort Urlaub zu machen. Leider wissen beide, dass es nur eine Romanze auf Zeit ist und so versuchen sie ihre kurze Zeit so gut wie möglich zu nutzen, doch oft kommt ihnen ein Mord in die Quere.
So auch bei ihrem romantischen Wochenende in einem Luxushotel auf der Nebeninsel von Saint Marie. Dort wird Humph Zeuge eines seltsamen Mordes, der so eigentlich gar nicht passieren konnte. Niemand hat den Raum betreten und auch die Hinweise, die er findet sind mehr als zweifelhaft. Dennoch gibt es eine Leiche, die mit einem Messer brutal erstochen wurde. Einer der Verdächtigen ist Elliot Taylor (Jason Hughes – vor allem bekannt als Ben Jones bei Inspector Barnaby), der ein Motiv, aber keine Möglichkeit hatte. So geht es weiter, bis Humph schließlich den letzten fehlenden Aspekt findet und das Puzzle zusammensetzen kann.
Ein weiterer Fall führt die Ermittler nach London. Da ein Anbieter von Bootstouren auf Saint Marie während eins Sturms ermordet wurde, die wenigen Verdächtigen aber die Insel schon wieder verlassen haben und der Commissoner den Fall nicht ausschließlich an die Behörden von London abgeben möchte, dürfen Humphrey, Florence und Dwayne in die britische Hauptstadt reisen. Dort werden sie unterstützt von Detective Inspector Jack Mooney (Ardal O’Hannlon) der eine wichtige Ergänzung zum Team ist. Während Humphrey nach dem gelösten Fall bei Martha in London bleibt, reist Jack mit seiner Tochter Siobhan (Grace Stone) nach Saint Marie um dort im Austausch den Posten als Leiter der Polizeistation zu übernehmen. Doch kaum ist er da, beginnt auch schon wieder das fleißige Morden…
Als großer Fan der Serie habe ich mich sehr auf die neuen Fälle aus Saint Marie gefreut. Natürlich war auch wieder allerhand kurioses Zeug dabei und auch wieder viele Rätsel, die man als Zuschauer in bester „Whodunit“ Manier nicht wirklich lösen konnte. Kris Marschall als Humphrey Goodman war mal wieder in Höchstform, auch wenn seine skurrilen Eigenschaften durch die Romanze mit Martha ein wenig in den Hintergrund geraten. Dadurch, dass Martha auch direkt bei ihm einzieht verschwindet Humphs Mitbewohner (das ständig auftauchende Chamäleon) leider auch fast vollständig aus der Serie, so dass durch diese kleinen Veränderungen irgendwie das Flair der Serie gefehlt hat.
Leider geht der beste Lauf auch irgendwann mal zu Ende, so dass es Zeit wurde für einen neuen Ermittler. Mit Ardal O’Hannlon hat man einen Ersatzmann gefunden, der in große Fußstapfen treten muss, dies aber bei seinen ersten beiden Solofällen gut macht. Ich bin sehr gespannt, wie Ardal O’Hannlon noch weiter in die Rolle einfinden wird und in wie weit die Serie noch funktionieren wird. Der erste Ermittler Richard Poole war ein typischer Brite, Humph war ein wenig verpeilt und Jack Mooney muss die Aspekte, die ihn wirklich ausmachen erst noch finden, so dass das Publikum ihn vollends als neues Mitglied des „Death in Paradise“ Teams akzeptiert. Was mich ein wenig gestört hat, war der eher schnelle Abschied von Kris Marshall, den man mitten in der Episode aus der Serie herausgeschrieben hat und der sich noch nicht einmal von allen seinen Kollegen und Freunden auf Saint Marie verabschieden konnte.
Als witziges Extra gibt es auch eine Limited Edition dieser sechsten Staffel inklusive einer Insel mit Palme und einem Getränkehalter.