Der Herbst ist vorbei und die beiden Geschwister Lasse (Björn Bengtsson) und Jonna Waldemar (Aliette Opheim) kehren passend zum Weihnachtsgeschäft wieder auf die Insel Åland zurück. Dort wollen sie das Gästehaus der Familie zusammen führen, so dass sie sich alle keine Sorgen um die Zukunft der Familie machen müssen.
Als Lasse aber im Gästehaus ankommt findet er es in einem völlig heruntergewirtschafteten Zustand vor. Sein Bruder Oskar (Joel Spira) sieht nicht viel besser aus. Da seine Frau Liv (Jessica Grabowsky) ihn nach dem Sommer verlassen hat, hat er sich seitdem auch um nichts mehr gekümmert. Daher gibt es auch keine Bestellungen für das große Weihnachtsbuffet, obwohl schon einige Reservierungen vorliegen. So müssen Lasse und Jonna schnell improvisieren und das Beste aus der Lage machen.
Um die finanziellen Mittel für ihr Projekt zu erhalten, geht Lasse erneut einen Deal mit einem ehemaligen Freund ein. Er soll etwas auf der Insel verstecken, doch bevor es zur Übergabe kommt, wird das Boot seines Freundes angegriffen und als Lasse am Boot ankommt ist es verlassen. Nur eine Tasche mit frischen 50 Euro Scheinen ist noch dort, die Lasse mitnimmt. Dadurch scheinen die finanziellen Probleme zuerst einmal gelöst und die Familie kann sich sogar einen Handwerker leisten, der die Löcher im Dach flickt. Die Freude ist aber nur von kurzer Dauer, da es sich bei dem Geld um Falschgeld handelt, welches von der Polizei gesucht wird.
Doch dies sind nicht die einzigen Probleme der drei Geschwister, denn nach vielen Jahren taucht die Leiche ihres ermordeten Vaters wieder auf. Dieser wurde von den Geschwistern beseitigt, da er nicht nur sie, sondern auch die Mutter misshandelt hatte. Zu ihrem großen Pech hat Konrad (Donald Högberg) der Bruder ihres Vaters die Leiche gefunden und beginnt nun die Geschwister zu erpressen. In dieser turbulenten Zeit kommt auch Liv wieder zurück auf die Insel und stellt dadurch das Leben der Geschwister noch mehr auf den Kopf. Liv ist schwanger – aber nicht von Oskar.
Die zweite Staffel der schwedischen Dramaserie „Blutsbande“ startet zeitlich zwei Monate nach dem Ende der ersten Staffel. Die Geschwister treffen nach und nach wieder auf der Insel ein und müssen nicht nur mit sich selbst und untereinander klarkommen, sondern stehen erneut wieder vor einem Haufen ungelöster Probleme. Nicht nur das Verschwinden von Oscars Ehefrau Liv wirft einen Schatten über die Geschwister, auch das ständig fehlende Geld ist ein immer wieder kehrender Streitpunkt.
Wie auch schon in der ersten Staffel wird die Geschichte um die Geschwister Waldemar sehr langsam erzählt. Die Landschaftsaufnahmen sind dabei erneut atemberaubend, doch leider bringen diese Einstellungen die Handlung nicht weiter. Dennoch ist es eine interessante Serie in der die Frage von Moral und familiärer Verpflichtung gut beleuchtet wird. Wie weit darf man gehen, um sein eigenes Leben zu schützen, selbst wenn die anderen Mitglieder der eigenen Familie dabei zu Schaden kommen?
Persönlich fand ich die bei Edel:Motion erschiene zweite Staffel von „Blutsbande“ deutlich besser als die erste Staffel, wobei ich das Ende an sich nicht wirklich überzeugend fand. In den einzelnen Episoden wurde nur darauf hin gearbeitet und es wurden viele falsche Fährten gelegt, doch irgendwie passt das Ende nicht ganz zur bisherigen Entwicklung der Figuren – auch wenn es die logische Konsequenz sein musste. Leider ist das auch das große Manko dieser zweiten Staffel.