Es gibt nach dem Auftrag in den schottischen Highlands kaum eine Verschnaufpause für Oscar Wilde. Sein Auftraggeber Mycroft Holmes hat einen dringenden Hilferuf aus dem Vatikan erhalten. Dort wurde nicht nur auf brutale Art und Weise ein Mönch ermordet, der zufällig etwas in der Bibliothek des Vatikan entdeckt hat, sondern auch der britische Botschafter. Dieser wird aber nicht nur einfach so ermordet, sondern mit einer dünnen Schicht aus Gold überdeckt. Bei dem Buch, welches der Mönch zufällig entdeckt hatte, handelt es sich um das lange verschollene Tagebuch eines Alchemisten, in dem genau erklärt wird, wie man aus Blei Gold herstellen kann, was nun von den Dieben eingesetzt wird.
Daher soll Wilde nun getarnt als britischer Priester versuchen das Buch zurückzuerlangen und damit nicht nur den Mord aufzuklären, sondern auch den wirtschaftlichen Schaden zu stoppen. Scheinbar wollen die Verbrecher die Welt mit ihrem eigens produzierten Gold überschwemmen und so die Banken und Börsen in eine Krise stürzen. Als Wilde am Bahnhof in Rom ankommt, wartet bereits ein weiterer Priester auf ihn. Dieser bringt Wilde angeblich zu einem geheimen Treffpunkt, wo Monsignore Azzano auf ihn warten soll. Dieses stellt sich natürlich als Falle heraus, aus der Wilde nur in letzter Sekunde entkommen kann.
Im Vatikan angekommen wird Wilde sofort zu Monsignore Azzano geführt. Als er ihm von seinem Aufeinandertreffen mit dem anderen falschen Priester berichtet, kommen Azzano und er zu dem Schluss, dass es einen Verräter in Azzanos näheren Umfeld geben muss, denn nur er wusste von Wildes kommen. Wilde beginnt mit seinen Ermittlungen und findet nicht nur den Verräter, sondern auch einen uralten Geheimgang der ihn noch weiter in die Geheimnisse des Vatikans führt.
Die dritte Episode des Teams „Oscar Wilde & Mycroft Holmes“ führt Oscar Wilde, den Protagonisten der Serie, in den Vatikan. Da dort ein alter Studienfreund von Mycroft Holmes lebt, der ihn um Hilfe bittet wird Wilde kurzerhand von seinem „Vorgesetzten“ dorthin geschickt. Ablehnen kann er dies nicht, da Holmes ihn mit pikanten Details aus seinem Privatleben erpresst. Gerade dieses ist es was den Reiz der Serie ausmacht, denn Wilde arbeitet niemals freiwillig für die Engländer, muss aber trotzdem immer sein Bestes geben um nicht an den Pranger gestellt zu werden.
„Das Geheimnis des Alchemisten“ schließt direkt an die Ereignisse der zweiten Episode an. Die Fälle werden für Wilde und seinen Chef Holmes immer komplexer und auch die Ideen mit denen ihre Gegenspieler das englische Empire vernichten wollen werden immer ungewöhnlicher. Jonas Maas und Sebastian Pobot gelingt hier erneut eine spannende Geschichte, die im Hintergrund immer noch die Rahmenhandlung weiterführt. Alle diese seltsamen Vorfälle werden von einer großen Organisation gelenkt, die nur die Zerstörung Englands im Sinn hat und schon seit der ersten Episode Holmes und Wildes Leben erschwert.
Erneut konnten die Macher auf ihr nun schon eingespieltes Team Sascha Rotermund als Oscar Wilde und Reent Reins als Mycroft Holmes zählen. Dazu kommen noch Holger Löwenberg, Gerhard Acktun, Lutz Schnell, Konrad Bösherz, Martin Sabel, Uschi Hugo, Marius Clarén, Christian Stark, Hartmut Neugebauer, Hans-Jürgen Dittberner, Rainer Fritzsche, Bodo Wolf, Wolfgang Bahro, Gerald Paradies und Patrick Holtheuer. Auch in dieser Episode sind die Soundeffekten und die Musik wieder an den passenden Stellen eingesetzt, so dass es den Sprechern erneut gelingt ein atmosphärisches Hörspiel zu erschaffen.
Die Geschichten um „Oscar Wilde & Mycroft Holmes“ werden immer abgedrehter. An dieser Episode fand ich den Rückblick in die Vergangenheit sehr gelungen, was den Bezug zur Handlung hergestellt hat. Dazu kam noch der Einspieler mit dem Bankett und dem Goldregen, der einen erschaudern lies und schon war die Handlung perfekt. Persönlich finde ich, dass die Fälle zwar härter und komplexer werden, es dennoch aber immer noch recht leicht von Oscar Wilde gelöst werden kann. Vor allem das Ende dieser Geschichte war recht schnell und für mich auch irgendwie nicht zufriedenstellend.