In den schottischen Highlands verschwinden auf mehr als mysteriöse Weise immer wieder Menschen. Eines Nachts taucht auf dem Hof der Familie McKinnok ein schwer verwundetes Pferd auf, welches scheinbar einem Briefkurier gehört. Mycroft Holmes wird zu diesem seltsamen Fall hinzugezogen. Leider kann er diesmal nicht selber ermitteln, so dass er drei seiner besten Ermittler auf den Fall ansetzt.
Nachdem er schon den Großwildjäger Abel Hawthorne und auch Gerichtsmediziner Dr. Payton für diesen Auftrag begeistern konnte, muss nun nur noch Oscar Wilde „überredet“ werden. Da Holmes aber immer noch ein Druckmittel gegen ihn hat, muss Oscar Wilde wohl oder übel mit nach Schottland reisen, obwohl er gar keine Lust auf Schottland hat.
Dort angekommen stellen die drei Männer fest, dass sie alle eines gemeinsam haben – sie werden alle von Holmes erpresst. Im weiteren Verlauf des Gesprächs stellt sich heraus, dass es so eine ähnliche Mordserie schon einmal in der Vergangenheit gab. Damals war die Hinterwäldler-Familie von Barnabas Moore auf einem kannibalischen Feldzug und konnten nur durch Hawthorne und Holmes gestoppt werden. Der einzige Überlebende war damals Barnabas selbst, der dann in ein Hochsicherheitsgefängnis gebracht wurde. Irgendwer hat nun Barnabas befreit, so dass dieser nun auf erneuter Essenssuche ist.
Zusammen mit Constable Furlong machen sich die drei Abenteurer auf die Jagd nach Moore, doch bevor sie überhaupt in seine Nähe kommen konnten, wurde das Anwesen der McKinnocks verwüstet und fast alle Familienmitglieder auf brutalste Weise ermordet. Nur Elsa ist unauffindbar und scheint sich in der Gewalt des Kannibalen zu befinden.
Ein weiterer Fall für Wilde und Holmes bei Maritim Hörspiele. Mit „Finsteres Hochland“ führen Jonas Maas und Sebastian Pobot die groß angelegte Hintergrundgeschichte weiter, deren Grundstein in der ersten Episode gelegt wurde. Denn alles was zu dieser Zeit passiert, ist nicht von den jeweiligen kleinen Verbrechern geplant worden, sondern es war immer von einer geheimen Organisation in Auftrag gegeben worden. Man darf also gespannt sein, wie es weitergehen wird und welcher „Moriarty“ Mycroft Holmes das Leben zur Hölle macht.
Auch für diese zweite Episode konnten die Macher erneut Sascha Rotermund als Oscar Wilde und Reent Reins als Mycroft Holmes verpflichten. Dazu kommen noch Leonhard Mahlich als Dr. Benjamin Payton, Jaron Löwenberg als Abel Hawthorne, Douglas Welbat als Barnabas Moore und Dietmar Wunder als Constable Winston Furlong. In weiteren Rollen kann man Volker Brandt, Rainer Fritzsche, Marie Bierstedt, André Beyer, Michael Bideller und Rüdiger Schulzki hören. Zusammen mit den großartigen Soundeffekten und der gut eingesetzten Musik gelingt es den Sprechern und den Machern ein dichtes Hörspiel mit einer spannenden Atmosphäre zu erschaffen.
Auch „Finsteres Hochland“ der zweite Fall für Holmes und Wilde ist wieder etwas außergewöhnliches. Nachdem im ersten Fall klar die Mystik im Vordergrund stand, ist es hier eine zurückgezogene Inzestsippe, die nach ihren eigenen Regeln lebt – ähnlich wie die unterschiedlichsten Horrorfilme über Hillbillies in Amerika. Dadurch, dass der Fall auf einen früheren von Payton und Hawthorne erlebten Fall zurückgreift erhält er mehr Tiefe. Alles in allem ist dieses Hörspiel wieder durchaus spannend gemacht und man muss richtig mit den Protagonisten im Kampf gegen den übermenschlichen Gegner mitfiebern. Rotermund ist es wieder außerordentlich gut gelungen die arrogante Art des Schriftstellers darzustellen und diese auch in den unterschiedlichsten Situationen zu präsentieren. Persönlich bin ich sehr gespannt, wie diese Hörspielserie sich entwickeln wird und wer der Drahtzieher hinter all den Vorkommnissen sein wird.