Offenbarung 23 Folge 63 Die fetten Jahre… Hörspielkritik

Offenbarung 23 Folge 63 Die fetten Jahre…

Kaum dass sich Georg, Kim und Nolo von ihren Ergebnissen in Bezug auf die Phantomzeit erholt haben wartet auch schon der nächste Hinweis auf die drei Freunde. Während einer wahren Essensschlacht in Nolos Küche erinnert sich die junge Frau an ein weiteres Geschenk, welches ihr damaliger Freund Tron ihr gemacht hatte. Eine Babyflasche, die irgendwie mit den Schlemmereien der Feier zu tun hat – Burger, Pizza und Fritten. Doch was könnte dies sein? T-Rex nimmt es als neue Herausforderung und beginnt auch gleich mit seinen Nachforschungen.
Doch nach der ersten durchgemachten Nacht kann Georg fast nichts zu seinen Recherchen vorweisen. Natürlich hat er viel über die Verfettung der Menschheit gefunden und dass der Schlankheitswahn noch nie so groß war wie heute, doch eine Verbindung zu der Babyflasche konnte er bisher noch nicht feststellen. Da trifft es sich ganz gut, dass Nolo schon einen Termin mit dem schmierigen Reporter Kai Sickmann gemacht hat, der vor geraumer Zeit einen Artikel über eben dieses Thema verfasst hat und durch seine Recherchen somit sowas wie ein Experte auf diesem Gebiet ist.
Durch Kai erfahren die drei Freunde von Professor Christina Sollberg, die vor einiger Zeit wichtige und vor allem interessante Publikationen über die Verfettung der Menschheit und den Stoff BPA verfasst hat. Als Sickmann aber ein Interview mit ihr zu diesem Thema führen wollte, blockt sie damals sofort ab und sagt, dass sie sich vertan hat und alles viel zu früh veröffentlicht wurde. Dank Kais Hilfe können sie dann Kontakt mit Frau Prof. Sollberg aufnehmen. Zuerst bittet sie die Freunde herein und ist auch völlig freundlich zu ihnen. Doch schon bei den ersten Fragen zu dem Fettmacher blockt die Wissenschaftlerin auch alles ab und bittet die Freunde zu gehen. Was hat es mit dem plötzlichen Sinneswandel auf sich?
Episode 63 hat nach der etwas abgehobenen und theoretischen Folge „Phantomzeit“ wieder ein völlig aktuelles Thema als Grundlage. Woran liegt es eigentlich, dass die Menschheit immer fetter“ wird, gleichzeitig aber auch so viel wie noch nie für den Körperkult macht. Gemeinsam mit Autorin Catherine Fibonacci geht Produzent  und Regisseur Sebastian Pobot diesem Phänomen auf den Grund.
Dabei ist alles nach dem üblichen Strickmuster aufgebaut. Georg erhält einen Hinweis, beginnt mit seinen Nachforschungen, trifft mehr oder weniger Experten zu diesem Thema und kommt dadurch einem großen Geheimnis auf die Spur. Natürlich wollen ihn seine Gegner daran hindern das Geheimnis zu veröffentlichen und schon stehen sich zwei Parteien gegenüber, die nicht von ihrem Standpunkt abweichen wollen. Doch genauso kennen und lieben wir Offenbarung 23. Durch die Brisanz und auch den Aufbau der Episode, war sie nicht ganz so monologlastig wie frühere Folgen, was dafür gesorgt hat, dass man der Handlung und den Offenbarungen gut folgen konnte.
Erneut konnte man für die Umsetzung die nun schon altbekannten Sprecher der Serie verpflichten. So ist Alexander Turrek als Georg Brand, Peter Flechtner als Kim Schmittke, Marie Bierstedt als Nolo, Helmut Krauss als Erzähler beziehungsweise Nat Mickler, Jaron Löwenberg als Tron, Detlef Bierstedt als Kai Sickmann und Ariane Borbach als Margo zu hören. Dazu kommen noch Marion von Stengel, Christian Brückner, Uschi Hugo, Jens Riewa und Rainer Fritzsche, die den Sprecherkanon mit weiteren Rollen erweitern.
„Die fetten Jahre“ ist erneut eine gelungene Offenbarung 23 Episode. Ich habe mich schon immer gefragt, warum auf den Babyfläschchen „BPA frei“ steht, mir aber nie die Mühe gemacht dieses Mal nachzulesen. Diese Episode gibt die Antwort und auch noch viele weitere in sich schlüssige „Offenbarungen“. Das neue Team macht mit den „Lost Files“ genau dort weiter, wo Jan Gaspard die Serie verlassen hat. Gefreut hat es mich besonders, dass auf ältere “Fälle” Bezug genommen wurde.